Die Tankstellen-Geschichte von Achim: Erinnerungen und Treibstoffe

Die Entwicklung der Mobilität in Achim

In einer neuen Serie untersucht der Historiker und Heimatforscher Jörg Karaschewski die Entwicklung der Mobilität in Achim. Dabei liegt sein Fokus auf den Anfängen der Tankstellen in der Region, die eng mit dem Aufstieg des Automobils verbunden sind.

Der Beginn einer Ära

Schon im frühen 20. Jahrhundert begann sich die Mobilität in Achim zu verändern. Tankstellen, die zu Beginn oft von Apotheken betrieben wurden, nahmen eine wichtige Rolle ein. Das erste Tankstellenverzeichnis in Deutschland aus dem Jahr 1909 listete bereits verschiedene Geschäfte auf, die Benzin für die aufkommenden Automobilisten anboten.

Die erste offizielle Tankstelle in Achim wurde im Juni 1925 von Heinrich Marschhausen beantragt und im Juli 1926 genehmigt. Die Zapfsäule wurde hinter dem heutigen Bekleidungsgeschäft Enterprise errichtet und war bis Januar 1939 in Betrieb.

Ein Hauch von Goldgräberstimmung

In den Jahren 1926 und 1927 erlebte Achim einen regelrechten Boom an Tankstellen. Lokale Hotels und Unternehmen erkannten das Potenzial und beantragten ebenfalls den Bau von Zapfsäulen. Die Zahl der Tankstellen in Achim stieg innerhalb von nur drei Jahren auf rund zehn an, was einer regelrechten Goldgräberstimmung gleichkam.

Die Geschichte der Tankstellen in Achim spiegelt nicht nur den technologischen Fortschritt wider, sondern auch den Wandel in der Mobilität und im Alltagsleben der Menschen. Tankstellen sind heute mehr als nur Orte zum Tanken – sie sind ein Zeugnis der sich wandelnden Mobilitätsbedürfnisse unserer Gesellschaft.

NAG