Thansüß kämpft um seinen Bahnhof: Bürger fordern Erhalt der Verbindung
Wichtige Debatte um die Zukunft der Bahn-Haltestelle Thansüß
Die geplante Schließung der Bahn-Haltestelle in Thansüß sorgt in der kleinen Gemeinde für große Besorgnis und Diskussionen. Anwohner und Gemeinderatsmitglieder sind unzufrieden mit der Entscheidung der Deutschen Bahn und setzen sich aktiv für den Erhalt ihrer Verbindung nach Weiden und darüber hinaus ein. Diese Situation zeigt nicht nur die Herausforderungen des öffentlichen Nahverkehrs in ländlichen Gebieten, sondern auch die Auswirkungen der geplanten Stilllegung auf die Gemeinschaft.
Verlust der Bahnverbindung und deren Auswirkungen
Die Entscheidung, die Bahn-Haltestelle wegen einer zu niedrigen Bahnsteighöhe zu schließen, betrifft die 380 Einwohner von Thansüß direkt. Laut Bürgermeister Uwe König ist das geringe Fahrgastaufkommen ein wesentlicher Faktor für die Überlegungen der Bahn. Im ersten Halbjahr 2023 nutzen an Werktagen durchschnittlich 28 Personen die Haltestelle, was gerade einmal 7,4 Prozent der Bevölkerung entspricht.
Verstärkung des öffentlichen Protests
Im Marktgemeinderat äußerten mehrere Mitglieder ihren Unmut über die Entscheidung der Deutschen Bahn. Moritz Lobenhofer (SPD) und andere forderten, dass die Gemeinde nicht tatenlos zusehen dürfe. König plant nun eine Bürgerversammlung, um gemeinsam mit Bürgern, dem Zweckverband und regionalen Politikern zu diskutieren. Dabei soll auch über die katastrophale Busanbindung gesprochen werden, die die Situation verschärft.
Lokale Bewohner äußern ihre Bedenken
Thansüßer Bürgerinnen und Bürger äußern sich besorgt über die mögliche Schließung. Melanie Przybyla, die in die Gemeinde gezogen ist, betont die Wichtigkeit eines funktionierenden Bahnhofs, insbesondere für Menschen mit Gehbehinderungen und Senioren. Für sie ist jeder Umstieg eine Herausforderung, und längere Wege verstärken die Schwierigkeiten in ländlichen Gebieten. Die Schülerin Anna Wurzer hebt die verpassten Chancen für die Zukunft der Kinder hervor, die ohne direkte Bahnverbindung nach Weiden benachteiligt wären.
Ein historisches Erbe in Gefahr
Die Haltestelle, die seit 1885 besteht, hat für viele Generationen von Schülern und Arbeitern eine essentielle Verbindung dargestellt. Ben Stock, ein 16-jähriger Thansüßer, zeigt sich entsetzt über die Schließungspläne und erinnert an die früheren, regelmäßigen Zugverbindungen. Er schlägt konkrete Lösungsmöglichkeiten vor und möchte aktiv werden, um die Haltestelle zu erhalten.
Ausblick auf die bevorstehenden Entwicklungen
Die bevorstehende Bürgerversammlung am Ende des Sommers könnte entscheidend für die Zukunft der Haltestelle Thansüß werden. Lokalpolitiker und Bürger müssen zusammenarbeiten, um die Verkehrsanbindung in ihrer Gemeinde zu sichern. Diese Situation wirft auch größere Fragen zur Mobilität in ländlichen Regionen auf und lässt auf eine mögliche Bürgerinitiative hoffen. Letztlich zeigt sie das Bedürfnis nach vernünftigen Lösungen im öffentlichen Nahverkehr, um gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Bewohner zu gewährleisten.
– NAG