Pähl: Gemeinderat lehnt teure Container-Lösung für Rathaus-Neubau ab
Konflikte über die Reihenfolge beim Bau von Rathaus und Schule in Pähl
Die Gemeinde Pähl sieht sich erneut in einem Streit um den Neubau des Rathauses, der seit Jahren ein zentrales Thema in der politischen Diskussion ist. Die Freien Wähler, angeführt von Thomas Baierl, haben Pläne angekündigt, die gegen den mehrheitlichen Beschluss des Gemeinderats von Bürgermeister Simon Sörgel laufen. Dieser sieht vor, dass zunächst das neue Rathaus errichtet und erst danach die Schule erweitert wird.
Ein Bürgerbegehren droht
In der jüngsten Sitzung musste sich der Gemeinderat der Wut von Martin Promberger (Politik für Pähl e.V.) stellen, der sich besorgt über die Verzögerungen äußerte. Baierl plant nun, Unterschriften zu sammeln, um ein Bürgerbegehren zu initiieren, das die gleichzeitige Bauweise von Rathaus und Schule fordern würde. Dies könnte zu einer weiteren intensiven Diskussion innerhalb der Gemeinde führen.
Finanzielle Aspekte im Fokus
Ein zentraler Punkt der Debatte sind nicht nur die täglichen Abläufe, sondern auch die finanziellen Implikationen eines temporären Container-Büros, das zur Überbrückung der Bauzeit im Falle einer gleichzeitigen Umsetzung notwendig wäre. Bürgermeister Sörgel gab die Kosten für die Containerlösung mit circa 207.000 Euro für zwei Jahre an, einschließlich der notwendigen Arbeiten für Standort, Strom und Abwasser. Er argumentiert, dass eine solch hohe Ausgabe überraschend ist, wenn die Planungen für beide Gebäude bereits parallel stattfinden.
Die Auswirkungen auf die Schulgemeinschaft
Das Thema hat direkte Auswirkungen auf das Schulgebäude, dessen Kapazität bis zur Fertigstellung des neuen Rathauses begrenzt sein könnte. Schulleiter und Gemeinde sind sich darüber einig, dass eine Verzögerung beim Schulbau eventuell Fördergelder kosten könnte. Christina Porzelt von den Freien Wählern äußerte in der Sitzung Bedenken, dass durch die getrennte Planung finanzielle Mittel verloren gehen könnten.
Der Standpunkt des Bürgermeisters
Bürgermeister Sörgel positioniert sich klar gegen den „Verarmungswahn“ der Freien Wähler und betont die gesicherte Finanzierung sowohl des Rathauses als auch der Schule. Zudem zitiert er den zurückgetretenen Gemeinderat Daniel Bittscheid, der auf die Bedeutung von Konsens innerhalb der Gremien hinweist. Sörgel fordert einen respektvollen Umgang mit den einmal gefassten Beschlüssen und setzt sich für einen offenen Dialog mit den Bürgern ein.
Schlussfolgerung
Die Situation in Pähl verdeutlicht nicht nur die Spannungen innerhalb der politischen Landschaft, sondern weist auch auf die Herausforderungen hin, die mit der Errichtung öffentlicher Gebäude verbunden sind. Der anhaltende Konflikt um die Reihenfolge der Bauprojekte könnte nicht nur das Vertrauen in die Gemeindeverwaltung beeinflussen, sondern auch die Unterstützung der Bürger in zukünftigen Planungen infrage stellen. Ein starker und fundierter Dialog scheint daher von größter Bedeutung, um einen Konsens zu finden, der für alle Beteiligten vorteilhaft ist.
– NAG