Aserbaidschans Beitrittsantrag: BRICS-Gipfel 2024 in Fokus
In einer bemerkenswerten Entwicklung hat ein weiteres Land sein Interesse bekundet, der BRICS vor dem Gipfel 2024 beizutreten. Die 16. BRICS-Konferenz soll vom 22. bis 24. Oktober in der Region Kasan in Russland stattfinden. Insbesondere Schwellenländer reihen sich ein, um der Allianz beizutreten und die Entdollarisierungsagenda voranzutreiben. Der mögliche Bruch mit dem US-Dollar könnte lokale Währungen stärken und den heimischen Volkswirtschaften und Unternehmen einen bedeutenden Auftrieb geben.
Die BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) gewinnen in letzter Zeit immer mehr Zulauf von Ländern, die sich davon eine stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit erhoffen. Während der bevorstehenden Konferenz im Jahr 2024 stehen wichtige Entscheidungen bezüglich der Entdollarisierung und der Förderung lokaler Währungen auf der Agenda. Das Hauptziel der BRICS-Allianz ist es, den US-Dollar als Weltreservewährung zu entthronen und durch regionale Währungen zu ersetzen.
Aserbaidschans Beitrittsbestrebungen zur BRICS
Das neueste Land, das formell seine Bewerbung eingereicht hat, ist Aserbaidschan. Dieser transkontinentale Staat, der an der Grenze zwischen Osteuropa und Westasien liegt, zeigt großes Interesse daran, Teil des Blocks zu werden. Aserbaidschanische Beamte haben bereits Gespräche mit Russland geführt, und die Diskussionen befinden sich derzeit in einem fortgeschrittenen Stadium.
„Es gibt eine lange Schlange von Ländern, die BRICS beitreten möchten. Aserbaidschan hat in der Tat den Wunsch geäußert (vor dem Gipfel 2024). Wir haben darüber mit unseren russischen Kollegen gesprochen, aber dieser Prozess und dieses Thema sind noch in Bearbeitung“, erklärte der aserbaidschanische Botschafter in Russland, Polad Bulbuloglu.
Wachsende Mitgliederzahl und die Zukunft von BRICS
Bis heute haben insgesamt 46 Länder ihre Bewerbung zum Beitritt zur BRICS-Allianz vor dem Gipfel 2024 eingereicht. Von diesen 46 Ländern haben rund 25 formelle Einladungen zur Mitgliedschaft gesandt, während mehr als 20 Nationen ihr Interesse informell bekundet haben. Es bleibt abzuwarten, ob BRICS während des kommenden Gipfels im Oktober viele weitere Länder aufnehmen wird.
Die zunehmende Nachfrage nach einer BRICS-Mitgliedschaft spiegelt den Wunsch vieler Länder wider, sich von der Dominanz des US-Dollars zu befreien. Eine starke lokale Währung könnte nicht nur die wirtschaftliche Souveränität stärken, sondern auch Handel und Investitionen innerhalb der Mitgliedsländer erleichtern. Dieser Trend zur Entdollarisierung erweist sich als Symbol einer multipolaren Weltwirtschaft, in der nicht mehr eine einzige Währung den globalen Handel dominiert.
Die Bedeutung dieses Ereignisses ist nicht zu unterschätzen. Eine wachsende BRICS-Allianz hat das Potenzial, die wirtschaftliche Landschaft grundlegend zu verändern und bietet eine Alternative zur traditionellen westlichen Wirtschaftsordnung. Der bevorstehende Gipfel verspricht somit nicht nur richtungsweisende Entscheidungen für die Mitgliedsländer, sondern könnte auch globale wirtschaftliche Reaktionen hervorrufen, insbesondere in den USA.
Ein Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen
Jedoch ist der Weg zur Entdollarisierung nicht ohne Herausforderungen. Länder müssen wirtschaftliche Stabilität und starke politische Allianzen aufrechterhalten, um die Wechselwirkungen zwischen lokalen und globalen Märkten erfolgreich zu navigieren. Sich auf lokale Währungen zu verlassen, erfordert zudem umfassende strukturelle Reformen und große Anstrengungen zur Synchronisation monetärer Politiken unter den BRICS-Mitgliedern.
Schließlich werden die Entscheidungen, die auf dem BRICS-Gipfel getroffen werden, nicht nur kurzfristige Auswirkungen haben, sondern auch langfristig die geopolitischen und wirtschaftlichen Dynamiken formen. Die Weltöffentlichkeit blickt gespannt auf den kommenden Oktober-Gipfel, der möglicherweise einen historischen Wendepunkt markiert.
Another new country has expressed its interest in joining BRICS before the 2024 summit in October. The 16th summit is scheduled to take place in the Kazan region of Russia on October 22 to 24. Developing countries are queuing up to join the alliance in part to advance the de-dollarization agenda. Cutting ties with the US dollar could strengthen their local currencies, giving their native economies and businesses a boost.
Read here to know how many sectors in the US will be affected if BRICS ditches the dollar for trade. The upcoming 2024 summit will see BRICS taking major decisions about de-dollarization and pushing local currencies forward. The main goal of BRICS is to topple the US dollar from the world’s reserve and replace it with regional currencies.
BRICS 2024 Summit: Another New Country Expresses Interest To Join
Source: AFP
Azerbaijan is the new country that has formally applied and sent its invitation to join BRICS before the 2024 summit. The transcontinental country located at the boundary of Eastern Europe and West Asia is keen to be a part of the bloc. Officials from Azerbaijan have discussed the prospects with Russia and the talks are currently in progress.
“There is a long queue of those willing to join BRICS. Azerbaijan has indeed stated such willingness (before the 2024 summit). We have talked about it with our Russian colleagues, but this process and issue is in progress,” said the country’s ambassador to Russia, Polad Bulbuloglu.
A total of 46 countries have applied to join the BRICS bloc before the 2024 summit. While around 25 countries have formally sent their invitations to join the alliance, more than 20 nations have informally expressed their interest to be a part of the grouping. However, we must wait and watch if BRICS inducts many more countries during the upcoming summit in October.
Historische Parallelen
Die Idee von Bündnissen zur wirtschaftlichen Stärkung und geopolitischen Einflussnahme ist nicht neu. Ein historisches Beispiel ist die Bildung der Europäischen Union (EU) nach dem Zweiten Weltkrieg. Die EU begann mit sechs Gründungsstaaten und hat sich mittlerweile auf 27 Länder erweitert, was ihr wirtschaftliches und politisches Gewicht signifikant steigerte. Ähnlich wie die EU strebt auch BRICS nach einer stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der Reduzierung der Abhängigkeit von externen Mächten, in diesem Fall dem US-Dollar.
Eine wesentliche Parallele besteht in der Absicht, kollektive wirtschaftliche Stärke zu nutzen, um globale Ungleichgewichte auszugleichen. Jedoch unterscheidet sich BRICS durch seine Fokus auf den Globalen Süden und Schwellenländer, während die EU zunächst aus entwickelten westlichen Demokratien bestand. Zudem zielt BRICS auf die Schaffung einer multipolaren Weltordnung ab, während die EU darauf abzielte, die europäische Integration und Stabilität zu fördern.
Hintergrundinformationen
Die BRICS-Gruppe, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, wurde 2009 gegründet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schwellenländern zu fördern und eine größere Rolle in der Weltwirtschaft zu spielen. Die Mitglieder repräsentieren zusammen etwa 41 % der Weltbevölkerung und 24 % des globalen BIP, was zeigt, wie bedeutend ihr Einfluss sein kann (Quelle: Weltbank).
Beweggründe
Viele Länder, die sich der BRICS anschließen möchten, sehen darin eine Möglichkeit, ihre wirtschaftliche Souveränität zu stärken und sich gegen die Dominanz westlicher Währungen abzusichern. Insbesondere in Zeiten geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten bietet BRICS eine Plattform für alternative wirtschaftliche Partnerschaften.
Expertenmeinungen
Der Wirtschaftswissenschaftler Joseph Stiglitz betont die Notwendigkeit einer multipolaren Weltwirtschaft, in der mehrere Währungen und Wirtschaftszentren existieren. „Die Dominanz des US-Dollars schafft Ungleichgewichte, die die Weltwirtschaft negativ beeinflussen können. Ein stärkeres BRICS könnte eine ausgewogenere wirtschaftliche Landschaft fördern,“ sagte er in einem Interview mit der Financial Times.
Auch der Politikwissenschaftler Ian Bremmer von der Eurasia Group hebt hervor, dass BRICS eine wichtige Rolle bei der Neugestaltung globaler Machtstrukturen spielen könnte. Er argumentiert, dass die Erweiterung der Gruppe deren Einfluss in internationalen Organisationen stärken und neue Allianzen formen könnte (Quelle: The Economist).
Statistiken und Daten
Laut einer Studie der Internationalen Währungsfonds (IWF) hat der Anteil der BRICS-Staaten am weltweiten Handel von 11 % im Jahr 2000 auf 16 % im Jahr 2020 zugenommen. Diese Zunahme zeigt die wachsende Bedeutung der Gruppe im globalen Handel. Darüber hinaus zeigen Daten, dass die Fremdwährungsreserven der BRICS-Staaten in den letzten Jahren stetig gestiegen sind, was ihre wirtschaftliche Stabilität und Unabhängigkeit unterstreicht.
Eine Umfrage des Pew Research Center zeigt, dass in vielen Schwellenländern die Unterstützung für eine stärkere wirtschaftliche Integration innerhalb von BRICS hoch ist. 60 % der Befragten in Afrika und Südamerika glauben, dass eine Mitgliedschaft in der BRICS-Gruppe ihrer nationalen Wirtschaft zugutekommen würde.