144 Städte setzen auf Steuer gegen Einweg-Verpackungen: Ein Weg zur Veränderung

144 Städte setzen auf Steuer gegen Einweg-Verpackungen: Ein Weg zur Veränderung

Interesse an Verpackungssteuern für weniger Einweg-Müll

Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass 144 Städte sich für die Einführung einer Steuer auf Einweg-Takeaway-Verpackungen interessieren. Zu den Kommunen, die bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen haben, gehören unter anderem Bonn, Bremen und Heidelberg. Weitere 64 Städte prüfen derzeit die Einführung solcher Steuern, während 53 Städte in ihren Gremien über entsprechende Anträge diskutieren.

Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH, äußert die Besorgnis, dass die bisherige Strategie auf Bundesebene unzureichend ist. Sie kritisiert, dass trotz der zunehmenden Menge an Einwegverpackungen – die von 2022 auf 2023 um eine Milliarde angestiegen ist – die Bundesregierung keine konkrete Maßnahme in ihrem Koalitionsvertrag verankert hat. Metz hebt hervor, dass die Verantwortung auf den Kommunen lastet, während diese gleichzeitig im Alleingang gegen die Einwegflut kämpfen müssen.

Erste positive Ergebnisse aus Städten wie Tübingen und Konstanz zeigen, dass die Einführung einer Verpackungssteuer effektiv ist. Beide Städte haben einen Rückgang der Müllbelastung im öffentlichen Raum verzeichnet und konnten einen Anstieg in der Nutzung von Mehrwegverpackungen feststellen. In Tübingen nahm die Anzahl der Geschäfte, die am Mehrwegsystem teilnehmen, nach Einführung der Steuer um 83 Prozent zu.

Zusätzlich fordert die DUH eine stärkere Verbindung zwischen der Einführung von Verpackungssteuern und dem Ausbau von Mehrweginfrastrukturen. Derzeit beträgt die Mehrwegquote lediglich ein Prozent, was als unzureichend angesehen wird. Eine engere Zusammenarbeit mit Gastronomiebetrieben könnte dazu führen, dass Verbraucher einfacher auf Mehrwegverpackungen umsteigen können.

Die DUH bringt bereits seit 2014 Verbrauchssteuern für Einweg-Takeaway-Verpackungen ins Gespräch und betrachtet deren Erhöhung als einen wichtigen Schritt zur Reduktion von Abfall. Im Rahmen der Initiative „Plastikfreie Städte“ ruft die DUH die Kommunen aktiv auf, lokale Steuern einzuführen, um umweltfreundliche Alternativen zu fördern. Zudem können Bürgerinnen und Bürger über eine Online-Aktion ihre Unterstützung für die Eindämmung der Einwegmüllflut zeigen.