Radweg auf Schättere-Trasse: Bau bis 2030 in Waldhausen ungewiss!

Radweg auf der Schättere-Trasse in Waldhausen verzögert sich bis 2030. FFH-Prüfungsverfahren dauert mehrere Jahre.
Radweg auf der Schättere-Trasse in Waldhausen verzögert sich bis 2030. FFH-Prüfungsverfahren dauert mehrere Jahre. (Symbolbild/NAGW)

Radweg auf Schättere-Trasse: Bau bis 2030 in Waldhausen ungewiss!

Waldhausen, Deutschland - Die Pläne für einen Radweg auf der ehemaligen Schättere-Trasse in Aalen-Waldhausen stoßen auf großen Widerstand und Enttäuschung in der Bevölkerung. Laut Schwäbische Post wird das FFH-Prüfungsverfahren, eine Voraussetzung für den Bau, mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen. Luisa Schnitty vom Amt für Tiefbau und Mobilität wies darauf hin, dass das Verfahren aus rechtlichen Gründen den EU-Vorgaben folgt und nicht beschleunigt werden kann. Derzeit läuft die FFH-Vertiefungsprüfung, bei der 73 Arten von Pflanzen und Tieren kartiert werden müssen.

Der gesamte Prozess erfordert zudem eine Umweltverträglichkeitsstudie, ein Waldumwandlungsverfahren und ein Planfeststellungsverfahren. Selbst bei positiven Ergebnissen wird frühestens 2030 mit dem Bau des Radweges zu rechnen sein. Ortsvorsteher Patriz Gentner äußerte Unverständnis über die lange Dauer des Verfahrens und die damit verbundenen hohen Kosten für Gutachten, die im fünf- bis sechsstelligen Bereich liegen.

Alternative Radwege im Fokus

Angesichts der Verzögerungen arbeiten die Stadtverwaltung und der Oberbürgermeister Thilo Rentschler an alternativen Radwegen. Laut Schwäbische.de wurden sechs mögliche Routen von Aalen/Unterkochen auf das Härtsfeld vorgestellt. Diese Routen sollen den Bedürfnissen von Fahrradfahrern Rechnung tragen und den Zugang zu attraktiven Zielen erleichtern.

  • Radweg Römerkeller: 13 km; Reparaturkosten: 15.000 Euro.
  • Waldhäuser Steige: 11 km; Ausbaukosten: 30.000 Euro.
  • Weiße Steige: 9 km; Teilausbaukosten: 66.000 Euro.
  • Heulenbergweg: 10 km; Ausbaukosten: 10.000 Euro.
  • Glassteige: 10 km; Ausbaukosten: 10.000 Euro.
  • Steinernes Tor: 10 km; Ausbaukosten: 10.000 Euro.

Die geschätzten Gesamtkosten für die Umsetzung dieser Alternativrouten liegen zwischen 135.000 und 140.000 Euro. Die Schättere-Trasse wird unterdessen voraussichtlich weiterhin als Hauptweg für Spaziergänge und Gehbewegungen genutzt, da Kinder bis 10 Jahre nur in Begleitung eines Erwachsenen dort radeln dürfen.

Umweltauswirkungen und Genehmigungsverfahren

Der Erfolg der Maßnahmen hängt auch von umfassenden Raum- und Umweltverträglichkeitsstudien ab, die die Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umwelt ermitteln. Sweco erläutert, dass solche Studien dazu dienen, Konfliktschwerpunkte zu identifizieren und Möglichkeiten zur Vermeidung von Umweltbelastungen aufzuzeigen. Diese fachlich fundierten Analysen könnten die Genehmigungsverfahren beschleunigen und tragen zur umweltverträglichen Gestaltung der Projekte bei.

In der Zwischenzeit sieht sich die Gemeinde auch anderen Herausforderungen gegenüber, wie den offenbar kriminellen Aktivitäten, da Hakenkreuz-Schmierereien in Waldhausen festgestellt wurden, deren Täter unbekannt sind. Dabei wird gleichzeitig entschieden, wie im Jugendclub und bei weiteren Veranstaltungen, wie dem Aufstellen des Maibaums, Budgetmittel eingesetzt werden sollen.

Die anhaltenden Diskussionen verdeutlichen die Komplexität der Situation rund um den Radwegbau und die damit verbundenen umweltrechtlichen Vorgaben. Trotz aller Bemühungen bleibt abzuwarten, wer aus den aktuellen Planungen letztlich einen Nutzen ziehen kann.

Details
OrtWaldhausen, Deutschland
Quellen