Aalener Gericht: 20-Jähriger nach Körperverletzung mit Bewährung bestraft!

Aalener Gericht: 20-Jähriger nach Körperverletzung mit Bewährung bestraft!
Aalen, Deutschland - Ein 20-Jähriger aus einer Kreisgemeinde wurde kürzlich vom Landgericht Ellwangen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren verurteilt, die zur Bewährung auf drei Jahre ausgesetzt wird. Diese Entscheidung kommt nach einem Vorfall, bei dem der Angeklagte einen 35-jährigen Mann im Kneipenviertel von Aalen mit einem Faustschlag und zwei Kickbox-Tritten schwer verletzte. Trotz der Schwere der Tat sah die 2. Große Jugendkammer keinen Tötungsvorsatz, stellte jedoch fest, dass das Verhalten des Angeklagten als sehr gefährlich einzustufen war.
Die Strafe umfasst 100 Stunden gemeinnützige Arbeit, und der Jugendliche muss einen Bewährungshelfer für zwei Jahre an seiner Seite haben. Zudem wurde ihm auferlegt, seine Ausbildung bei einem Industriebetrieb zu beenden, der ihm während der Untersuchungshaft die Stelle freigehalten hatte. Richter Jochen Fleischer betonte, dass der Angeklagte die Auflagen unbedingt erfüllen müsse, um eine Haftstrafe zu vermeiden.
Umstände der Tat
Der Angeklagte war bisher nicht als gewaltbereit aufgefallen. Laut dem Gericht handelte er unüberlegt aufgrund von Beleidigungen des Geschädigten. Zu seinen Gunsten wertete die Kammer seine Entschuldigung gegenüber dem Opfer und seine Bereitschaft zu einem Täter-Opfer-Ausgleich. Zudem übergab der Verteidiger dem Geschädigten eine Entschädigung von 10.000 Euro, was Teil des Ausgleichs war. Der Fall wurde durch Aussagen eines Taxifahrers, der die Tat beobachtete, sowie eines Kripo-Sachbearbeiters ergänzt.
Ursprünglich war der Angeklagte wegen versuchten Totschlags angeklagt worden, was die Staatsanwaltschaft als erwiesen ansah und eine Haftstrafe von drei Jahren forderte. Der Anwalt des Geschädigten plädierte sogar auf vier Jahre Haft. Letztlich plädierte der Verteidiger für eine einjährige Jugendstrafe mit Bewährung, eine Position, die das Gericht überzeugte. Die Kammer entschied sich für eine Bewährungsstrafe, da der Angeklagte in einem geordneten Umfeld lebt und seine Ausbildung fortsetzen möchte. Er und seine Angehörigen waren sichtlich erleichtert, als ihm die Fußfesseln abgenommen wurden und er den Gerichtssaal als freier Mann verlassen konnte.
Jugendstrafrecht und seine Auswirkungen
Im Kontext dieses Falles ist es wichtig, die Merkmale des Jugendstrafrechts zu verstehen. Nach dem Jugendstrafrecht sind Jugendliche zwar für Straftaten verantwortlich, aber die Strafrahmen sind oft milder als im Erwachsenenstrafrecht. Für Körperverletzung beispielsweise sieht das Jugendstrafrecht geringere Freiheitsstrafen vor. Die Höchstmaß der Jugendstrafe beträgt fünf Jahre, wobei oft auf Erziehungs- und Resozialisierungsmaßnahmen abgezielt wird. Ziel dieser Regelungen ist es, die persönliche Entwicklung der Jugendlichen zu berücksichtigen und eine erneute Straffälligkeit zu verhindern, statt sie allein zu bestrafen.
Das Jugendgerichtsgesetz sieht vor, dass Jugendliche in einem Prozess speziell geschützt und behandelt werden. Es wird Wert auf ihre persönliche Entwicklung gelegt, und der Altersstand spielt eine wesentliche Rolle in der Urteilsfindung. Maßnahmen wie soziale Trainingskurse oder Täter-Opfer-Ausgleich sind häufig Teile von Urteilen im Jugendstrafrecht und zielen darauf ab, den Jugendlichen in die Gesellschaft reintegrieren.
Die Strafe des Angeklagten stellt somit nicht nur auf sein Verhalten ab, sondern auch auf die Möglichkeiten seiner Resozialisierung und die Bereitschaft, Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen. Mit der Entscheidung des Gerichts, keine Haftstrafe anzuwenden, wird gleichzeitig der Fokus auf die Förderung von positiven Entwicklungsmöglichkeiten gelegt.
Zusammenfassend zeigt dieser Fall, wie das Jugendstrafrecht in Deutschland versucht, ein Gleichgewicht zwischen Gerechtigkeit und der Chance auf Rehabilitation zu finden.
Schwäbische Post berichtet, dass die Entwicklung des Angeklagten weiterhin verfolgt werden wird und es entscheidend ist, dass er die ihm auferlegten Auflagen erfüllt, um ein straffreies Leben führen zu können.
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Ort | Aalen, Deutschland |
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