Weltmarktführer Perlon: Insolvenz trifft 500 Mitarbeiter in Deutschland!
Die Perlon-Gruppe beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung; 500 Mitarbeiter in Deutschland betroffen, einschließlich Munderkingen im Alb-Donau-Kreis.

Weltmarktführer Perlon: Insolvenz trifft 500 Mitarbeiter in Deutschland!
Die Perlon-Gruppe, ein prominentes Unternehmen und Weltmarktführer für synthetische Filamente, hat nun Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Augsburg beantragt. Diese Entscheidung betrifft sieben ihrer deutschen Gesellschaften und wird rund 500 Mitarbeiter an den Standorten in Munderkingen, Bobingen und Wald-Michelbach vor Herausforderungen stellen. Besonders die Standorte in Bobingen mit 210 Mitarbeitern und Munderkingen mit 162 Mitarbeitern sind stark betroffen. Der Standort in Wald-Michelbach hat 115 Beschäftigte. Trotz der schwierigen Lage sind die ausländischen Gesellschaften in China, den USA, Indien und Polen nicht betroffen und können eigenständig agieren, wie merkur.de berichtet.
Herausforderungen und Umstrukturierungen
Der Hintergrund dieser Krise ist vielschichtig. In den letzten drei Jahren sank die Auslastung im Segment der Papiermaschinenbespannungen um 40 %. Strukturveränderungen in diesem Markt, steigende Energie- und Lohnkosten sowie ständige Probleme in den Lieferketten setzen der Perlon-Gruppe stark zu. In den letzten Jahren hat die Serafin-Unternehmensgruppe, Gesellschafter der Perlon-Gruppe, erhebliche Investitionen im hohen zweistelligen Millionenbereich bereitgestellt. Diese Beträge sollten das Unternehmen stabilisieren, blieben jedoch ohne den erhofften Erfolg. Trotz dieser Schwierigkeiten wird der operative Geschäftsbetrieb fortgeführt, und die Lieferfähigkeit bleibt in gewohnter Qualität gewährleistet, berichtet unternehmeredition.de.
Ziel der Umstrukturierung
Mit der beantragten Sanierung möchte die Perlon-Gruppe eine nachhaltige Neuaufstellung zur Sicherung einer wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft anstreben. Die Geschäftsführung bleibt im Amt und wird von einem Team aus Restrukturierungsexperten verschiedener Kanzleien unterstützt, darunter Dr. Max Liebig von der Kanzlei LIEBIG Insolvenzverwaltung als gerichtlich bestellter Sachwalter. Der Fokus liegt auf einer operativen Reorganisation, die eine Verschlankung von Strukturen, die Vereinheitlichung von Prozessen und eine umfassende Kostenreduktion umfasst. Alle bestehenden Standorte sollen erhalten bleiben, um die Zukunft der Perlon-Gruppe zu sichern.
Aktuelle Trends der Unternehmensinsolvenzen
Während die Perlon-Gruppe durch diese schwierige Phase navigiert, steht sie nicht allein. Im ersten Quartal 2024 wurden in Deutschland 5.209 Unternehmensinsolvenzen registriert – der höchste Stand seit fast zehn Jahren. Dies zeigt einen Anstieg der Insolvenzen um 26,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die anhaltende Inflation und steigende Zinsen ziehen nicht nur Unternehmen, sondern auch Verbraucher in Richtung finanzieller Schwierigkeiten. Für das Jahr 2024 wird ein weiterer Anstieg der Insolvenzen um etwa 10 % erwartet, was ernsthafte Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Beschäftigungslage haben könnte, berichten schuldner-insolvenz-centrum.de.
Insgesamt zeigt sich, dass die Perlon-Gruppe vor einer wesentlichen Umstrukturierung steht, welche die Weichen für die Zukunft stellen könnte. Wird es dem Unternehmen gelingen, den Kurs zu ändern und aus dieser herausfordernden Situation gestärkt hervorzugehen? Die kommenden Monate bleiben spannend.