Keine Wartezeiten in Laupheim: Kita-Betreuung unter Druck!

Keine Wartezeiten in Laupheim: Kita-Betreuung unter Druck!
In Laupheim gibt es frohe Nachrichten für Eltern: Mit dem Abschluss der Kita-Erweiterung „Schlossgarten“ und dem Start eines umfassenden Sanierungsprojekts für den Kindergarten Radstraße wird die Stadt nun ihrer steigenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen gerecht. Wie schwaebische.de berichtet, sind für das kommende Kindergartenjahr 24/25 keine Wartezeiten mehr für Kita-Plätze in Laupheim sowie den umliegenden Teilorten zu erwarten.
Aktuell bietet die Stadt 1262 Krippen- und Kindergartenplätze sowie 56 Tagespflegeplätze an, was ein beachtlicher Schritt ist, um die Nachfrage zu decken. Gleichzeitig droht allerdings ein Schatten auf den erfreulichen Nachrichten: Der Fachkräftemangel bleibt ein ernsthaftes Problem. In Laupheim fehlen derzeit 6,5 Vollzeitstellen in städtischen Kitas, was zu einer Reduzierung der Betreuungszeiten von 49 auf 45 Stunden pro Woche geführt hat. Diese Kürzung ist nicht die erste ihrer Art; bereits im Jahr 2022 wurden die Betreuungszeiten in einigen Einrichtungen auf 42 Stunden reduziert.
Strategien zur Fachkräftegewinnung
Um den Fachkräftemangel in der frühen Bildung nachhaltig zu bekämpfen, hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus kürzlich eine neue Gesamtstrategie vorgestellt. Diese Strategie, die in enger Zusammenarbeit mit den Ländern entwickelt wurde, hat das Ziel, sowohl die Arbeitsbedingungen für Fachkräfte zu verbessern als auch neue Kräfte zu gewinnen. Laut bmfsfj.de könnte bis 2030 der Mangel an Fachkräften in Kitas zwischen 50.000 und 90.000 Stellen betragen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen unter anderem die Förderung von Umschulungen und praxisintegrierten Ausbildungsmodellen, die vergütet werden. Dies könnte über 800.000 Personen ermöglichen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Außerdem wird eine schnellere Integration von Personen mit ausländischen Abschlüssen angestrebt, um den dringend benötigten Fachkräftezuwachs zu sichern.
Qualität in der Kinderbetreuung
Doch die Herausforderung bleibt nicht nur auf die Anzahl der Fachkräfte beschränkt. Wie die Bertelsmann Stiftung in ihrem Fachkräfte-Radar für KiTas und Grundschulen anmerkt, sind auch die Rahmenbedingungen in vielen Einrichtungen verbesserungswürdig. Eine kindgerechte und professionelle Betreuung muss gewährleistet werden, um den Rechten auf einen Betreuungsplatz und auf qualitativ hochwertige Bildung gerecht zu werden. Der Bericht zeigt, dass der Fachkräftebedarf nicht nur eine Frage der Anzahl ist, sondern auch eng mit der Qualität der Ausbildung und der Arbeitsbedingungen verknüpft ist, wie auf bertelsmann-stiftung.de angedeutet wird.
In Laupheim stehen die Verantwortlichen nun vor der Herausforderung, Nachwuchs zu gewinnen und gleichzeitig bestehende Fachkräfte zu unterstützen. Um in dieser Situation einen Ausgleich zu schaffen, wurde die „Taskforce Kita“ gegründet, die sich der Personalgewinnung widmet und bereits 25 Ausbildungsstellen in städtischen Einrichtungen bereitstellt.
Trotz der Rückgangs bei den Geburtenzahlen, die in den kommenden Jahren in der Kernstadt und den Ortsteilen erwartet werden, zeigt die Stadt sich optimistisch und arbeitet aktiv an Lösungen. Sigrid Scheiffele, die Leiterin des Amts für Bildung und Betreuung, betont die Wichtigkeit des Dialogs mit den Eltern, um alternative Betreuungsmöglichkeiten zu finden, insbesondere für die Zeit nach 13 Uhr am Freitag.
Es bleibt spannend, wie sich die Situation der frühkindlichen Bildung in Laupheim weiterentwickeln wird. Klar ist: Die Stadt steckt viel Energie und Ressourcen in die Verbesserung der Bildung und Betreuung ihrer Kleinen – und das ist ein guter Grund, optimistisch zu sein.