Laupheims Finanzwunder: 7,4 Millionen Euro mehr durch Gewerbesteuer!

Laupheims Finanzwunder: 7,4 Millionen Euro mehr durch Gewerbesteuer!
In Laupheim sind die Zeichen auf Aufschwung gestimmt, zumindest was die Finanzen angeht. Johannes Lang, Finanzdezernent der Stadt, hat dem Gemeinderat jüngst einen Finanzzwischenbericht für das zweite Quartal 2025 präsentiert, der durchaus erfreuliche Neuigkeiten brachte. Demnach steigt das ordentliche Ergebnis der Stadt von 3,3 Millionen auf satte 11 Millionen Euro. Besonders die Gewerbesteuereinnahmen ziehen kräftig an, mit einem Anstieg um rund 7,4 Millionen Euro. Diese Entwicklung führt zu einer Prognose von knapp 30 Millionen Euro Gewerbesteueraufkommen bis zum Jahresende, was die finanzielle Situation Laupheims erfreulich verändert, entgegen dem allgemeinen Trend in der Region.Schwäbische.de berichtet, dass trotz dieser positiven Entwicklung ein sparsames und wirtschaftliches Handeln weiterhin notwendig ist.
Allerdings stehen Herausforderungen ins Haus. Der Biberacher Landrat Mario Glaser hat eine Erhöhung der Kreisumlage auf mindestens 30 Prozent angekündigt. Dies geschieht inmitten einer verschlechterten finanziellen Lage des Kreises Biberach, was Oberbürgermeister Ingo Bergmann betont und darauf hinweist, dass Laupheim hier eine positive Ausnahme darstellt. Trotz des erfreulichen Anstiegs der Einnahmen durch die Gewerbesteuer sieht sich die Stadt auch mit steigenden Personalkosten konfrontiert, bedingt durch Tariferhöhungen. Dies könnte das positive Ergebnis in naher Zukunft schmälern.
Die Rolle der Kreisumlage
Das Thema der Kreisumlage ist ebenso ein heißes Eisen. Diese Umlage ist ein finanzpolitisches Instrument, das von den kreisangehörigen Gemeinden an den Landkreis gezahlt wird, um dessen Finanzbedarf zu decken. Interessanterweise haben Kreise keine eigene Steuerhoheit und sind darauf angewiesen, die Umlage aufgrund der Steuerkraft der Gemeinden und deren Schlüsselzuweisungen zu erheben. In diesem Kontext stellt die Kreisumlage sicher, dass die finanziellen Unterschiede zwischen den Gemeinden verringert werden und alle Kreisaufgaben finanziert werden können.Wikipedia erläutert, dass diese Umlage auch eine verfassungsmäßige Grundlage hat, solange die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinden gewährleistet bleibt.
Im Gemeinderat wurde auch ein strukturelles Ausgabenproblem thematisiert. Tobias Rommel von der CDU äußerte Kritik an fehlenden Vorschlägen zur Ausgabenreduzierung. Dennoch hebt Mario Fischer von der Offenen Liste den positiven Trend der Finanzen hervor, betont aber, dass es notwendig sei, Vorgaben des Regierungspräsidiums umzusetzen. Die Bedenken von Philipp Lebherz, ebenfalls CDU, über den Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen als potenziellen „Buchwert“ im Haushalt, zeigen, dass keine Gewissheit über zukünftige Finanzströme besteht, besonders in Anbetracht der wirtschaftlichen Unsicherheiten weltweit.
Gewerbesteuer: Eine zweischneidige Angelegenheit
Die Gewerbesteuer ist eine wichtige Säule kommunaler Einnahmen, bildet jedoch auch eine Herausforderung. In anderen Städten, beispielsweise in Mannheim, gerät das Gewerbesteueraufkommen unter Druck – die Stadt erwartet im Haushaltsplan für 2024 bereits einen Rückgang. Ein widersprüchlicher Aspekt ist, dass hohe Gewerbesteuereinnahmen in einem Jahr zu geringeren Mitteln im übernächsten Jahr führen können, was die Schwierigkeiten bei der Finanzplanung unterstreicht.[IHK.de] erklärt, dass die Gewerbesteuer stark von der wirtschaftlichen Lage abhängt, was ihre Vorhersehbarkeit für kommunale Haushalte in Frage stellt.
So wird es für Laupheim wichtig sein, auch in den kommenden Jahren ein gutes Händchen bei der Haushaltsführung zu beweisen. Die Notwendigkeit von Sanierungen und die Umsetzung von Maßnahmen aus dem „Investitionsbooster“ der Bundesregierung könnten entscheidende Faktoren für die zukünftige Entwicklung sein. Der Gemeinderat ist gefordert, die bestehenden Herausforderungen anzupacken, um nicht nur die aktuelle positive Lage zu sichern, sondern auch auf zukünftige Unsicherheiten gut vorbereitet zu sein. Man kann gespannt sein, wie sich die finanzielle Situation in Laupheim weiterentwickelt und ob die Stadt ihre Vorreiterrolle im kommenden Haushaltsjahr behaupten kann.