Sanierung der Wallfahrtskirche: Ein Meisterwerk wird erneuert!

Sanierung der Wallfahrtskirche: Ein Meisterwerk wird erneuert!
In Steinhausen bei Bad Schussenried tut sich einiges: Die beeindruckende Wallfahrtskirche St. Petrus und Paulus, die als eine der schönsten Dorfkirchen der Welt gilt, ist seit über einem Jahr von einem großen Baugerüst umgeben. Nach eingehender Schadensanalyse, die 2015 begann, sind umfassende Sanierungsarbeiten notwendig, um den barocken Bau aus den Jahren 1728 bis 1731, gestaltet von den Brüdern Dominikus und Johann Baptist Zimmermann, in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ein Bericht von Schwäbische.de belegt die Notwendigkeit dieser umfangreichen Maßnahmen, die insbesondere der Instandhaltung der Kulturdenkmäler und der Sicherstellung der baulichen Substanz dienen.
Im Jahr 2015 haben erste Risse und abgebrochene Teile von Stuckfiguren auf die Probleme aufmerksam gemacht. Die letzte große Sanierung fand von 1971 bis 1974 statt, und nun: Nach mehr als 50 Jahren sind die nächsten Schritte unvermeidlich. Diese aktuelle Sanierung, die von Anna Luib vom Architekturbüro Strebewerk geleitet wird, kostet rund 4,6 Millionen Euro, wobei etwa 2 Millionen Euro auf die Außensanierung entfallen. Die Finanzierung erfolgt größtenteils durch die Diözese und Förderprogramme. Ein kleinerer Teil muss von der Kirchengemeinde aufgebracht werden. Ein Förderverein, der 2015 gegründet wurde, hat bereits stolze 80.000 Euro gesammelt, um zur Erhaltung des Bauwerks beizutragen.
Was wird genau gemacht?
Während der Sanierungsarbeiten wird unter anderem das Dach und die Fassade mit Hilfe von Drohnen dokumentiert. Ein feuchter Sockel an der Nordfassade ist bereits saniert worden, nachdem ein dichter Zementputz entfernt wurde, der die Feuchtigkeit hielt. Auch die Figuren in den Giebeln der Kirche bekommen neue Aufmerksamkeit und werden restauriert. Fenster und Natursteinbauteile wurden ebenfalls bearbeitet und frisch gestrichen. Als besondere Herausforderung gilt die Reparatur der Kuppel und der Austausch von Balken am Turm. Das Turmkreuz wird mit Blattgold überzogen und soll bis Ende Juli an seinen Platz zurückgebracht werden. Überraschend wird eine Kugel unter dem Turmkreuz geöffnet, um möglicherweise längst verlorene Dokumente oder Gegenstände zu finden.
Die Sanierungsmaßnahmen, die seit der dritten Januarwoche 2024 aktiv sind, sollen bis zur 300-jährigen Grundsteinlegung in 2028 abgeschlossen sein. Der Rückbau des Gerüstes wird bis Mitte Juli erwartet.
Ein Blick in die Zukunft
Die Arbeiten am Außenbau sind ein wichtiger Schritt, aber auch der Innenraum der Kirche steht vor einer umfassenden Sanierung, die ab 2026 geplant ist. Ein zentrales Anliegen wird die Kontrolle des feuchten Innenraumklimas sein. Dies ist von höchster Priorität, da die Kirche nicht nur für ihren historischen Wert, sondern auch als spiritueller Ort hohe Bedeutung hat.
Themen wie die Renovierung von Sitzplätzen, frische Anstriche und neue Beleuchtung sind Teil der Überlegungen für die Innengestaltung. Auch die barrierefreie Zugänglichkeit wird durch ein Podest unter den Bänken verbessert. Der Kirchenvorstand sieht die Notwendigkeit, die Kirche modernen Bedürfnissen anzupassen, was angesichts der zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen zunehmend herausfordernd ist. Spenden und Fördermittel werden daher dringend benötigt.
Die Macher der Renovierung können sich auf die Unterstützung der Gemeinde und der Bevölkerung verlassen. Auch wenn die Herausforderung groß ist, steht fest: Die Wallfahrtskirche in Steinhausen wird nach der Sanierung stärker denn je im geistlichen und kulturellen Leben der Region verankert sein. Ein Blick in die Zukunft zeigt: Hier wird nicht nur Geschichte bewahrt, sondern auch lebendig gehalten.
Für Leser, die sich weiter über die Renovierungsmaßnahmen und die Kirche informieren möchten, empfiehlt sich ein Besuch der Webseite se-riss-federbachtal.drs.de oder der Seite kirche-leo.de für detailliertere Einblicke und aktuelle Informationen.