Pforzheim feiert Künstlerinnen: Sonderausstellung Loslassen im Roten Salon

Erleben Sie die Sonderausstellung „Unter 10 %“ in der Pforzheim Galerie: Kunst von und über Künstlerinnen bis 27. Juli 2025.

Erleben Sie die Sonderausstellung „Unter 10 %“ in der Pforzheim Galerie: Kunst von und über Künstlerinnen bis 27. Juli 2025.
Erleben Sie die Sonderausstellung „Unter 10 %“ in der Pforzheim Galerie: Kunst von und über Künstlerinnen bis 27. Juli 2025.

Pforzheim feiert Künstlerinnen: Sonderausstellung Loslassen im Roten Salon

Die Pforzheim Galerie wird am Sonntag, den 6. Juli, um 17 Uhr mit einer spannenden Vernissage zur Sonderausstellung „< 10 % - Künstlerinnen aus der städtischen Sammlung Pforzheim“ eröffnet. Der anstehende Szenenwechsel wird von der talentierten Künstlerin Jeain Pyo gestaltet, die ihre Werke unter dem Titel „Loslassen, Letting Go“ im Roten Salon präsentiert. Die Ausstellung wurde von Regina M. Fischer im Auftrag des Kulturamts kuratiert und verspricht, die Sichtbarkeit junger Künstlerinnen zu fördern.

Insgesamt werden fünf Gastkünstlerinnen ihre Werke in interessanten Intervallen zeigen, um das Publikum in die vielfältige Welt der zeitgenössischen Kunst einzuführen. Die Pforzheim Galerie setzt dabei auf eine verstärkte Präsenz von Künstlerinnen, denn der Titel der Ausstellung hebt den geringen Anteil weiblicher Kunstproduzentinnen in der städtischen Sammlung hervor, der unter 10 Prozent liegt. Diese Tatsache ist nicht nur alarmierend, sondern spiegelt auch die allgemeine Benachteiligung von Künstlerinnen wider. Viele können erst seit 1919 Kunstakademien besuchen und erhalten dennoch weniger Beachtung für ihre Werke

Auf den Spuren von Jeain Pyo

Jeain Pyo, die momentan als Masterstudentin im Studiengang „Arts and Future Making“ an der Hochschule Pforzheim studiert, versteht ihre künstlerische Arbeit als „Lichtmalerei im Raum“. In ihren Werken thematisiert sie das Wechselspiel von Licht und Schatten sowie die Wahrnehmung und das subjektive Erleben von Realität. Dabei werden auch Fragen zu Entfremdung, Verdrängung und Identität aufgegriffen. Pyo nutzt dabei eine Kombination aus Projektion, Klang und digitaler Technologie, um ihre Botschaften zeitgemäß und ansprechend zu vermitteln.

Rund 40 Malerinnen, Zeichnerinnen und Bildhauerinnen aus der Zeit von 1900 bis heute werden in der Hauptausstellung präsentiert, die noch bis zum 27. Juli zu sehen sein wird. Neben diesen vielfältigen künstlerischen Positionen wird auch die Künstlerin Sylvia Witzenmann Teil der Ausstellung sein. Sie fügt sich gut in die thematische Vielfalt der Veranstaltung ein, die nicht nur die Kunst, sondern auch die Lebensumstände der Künstlerinnen beleuchtet.

Parallelveranstaltungen und Zugänglichkeit

Zusätzlich zur Hauptausstellung werden eine Reihe von spannenden begleitenden Veranstaltungen angeboten. Unter anderem gibt es inklusive Führungen mit Gebärdensprachdolmetscher:in, die am Sonntag, 5. Januar 2025, und am Sonntag, 1. Juni 2025, um 15 Uhr stattfinden. Ein besonderes Highlight ist der „Plattenklatsch“ mit Bart Dewijze am Freitag, den 14. Februar 2025, um 20 Uhr. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen und der Ausstellung ist frei, was die Kunst für alle zugänglich macht.

Die Öffnungszeiten der Pforzheim Galerie sind Mittwoch und Samstag von 14 bis 17 Uhr sowie Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Somit haben Kunstliebhaber zahlreiche Gelegenheiten, diese besondere Ausstellung zu besuchen und in die Arbeiten von Künstlerinnen einzutauchen, die oft im Schatten ihrer männlichen Kollegen stehen. Informationen zur Künstlerin Sylvia Witzenmann finden sich unter www.sylviawitzenmann.com und weitere Details zur Pforzheim Galerie sind auf der Webseite der Stadt Pforzheim verfügbar.

Die Kunstgeschichte zeigt, dass die Unterrepräsentation von Frauen bis heute ein heiß diskutiertes Thema ist. Trotz aller Fortschritte sind institutionelle Barrieren und der Gender-Pay-Gap in der Kunstbranche nach wie vor gegeben. Es bleibt zu hoffen, dass Ausstellungen wie diese nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch eine ernsthafte Diskussion über Gleichberechtigung in der Kunstwelt anstoßen können. Das Ziel ist klar: Die aktive Präsenz von Künstlerinnen in der Kunstgeschichte nicht nur zu benennen, sondern auch zu prägen.