Streit im Drogenmilieu: Böblinger Trio vor Gericht!
Vor Gericht in Stuttgart: Drei Männer wegen bandenmäßigem Drogenhandel in Böblingen angeklagt. Urteil am 13. November erwartet.

Streit im Drogenmilieu: Böblinger Trio vor Gericht!
Im Landgericht Stuttgart wird derzeit ein brisanter Prozess gegen drei Männer wegen bandenmäßigem Rauschgifthandel und Körperverletzung verhandelt. Die Angeklagten, im Alter von 23 bis 30 Jahren, stehen unter Beobachtung, nachdem sie zwischen Februar des Vorjahres und Februar dieses Jahres im Raum Böblingen mit Marihuana und Haschisch gehandelt haben. Der Hauptangeklagte, 30 Jahre alt, erscheint in Handschellen und Fußfesseln vor Gericht, während die Staatsanwaltschaft ihnen vorwirft, die Droge am Bahnhof Böblingen verkauft zu haben, und das mindestens für acht Euro pro Gramm, wie krzbb.de berichtet.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Kunden der Angeklagten auch minderjährige Käufer umfassten, mit rund 100 Dokumentationen von Belieferungen. Die Ermittlungen zeigen, dass sie zudem am Stuttgarter Hauptbahnhof und am Bahnhof Bad Cannstatt aktiv waren. Am 17. Januar kam es schließlich zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem 30-Jährigen und zwei anderen Männern aus dem Drogenmilieu, in deren Verlauf ein Mann mit einem Messer bedroht und verletzt wurde. Der Prozess umfasst insgesamt neun Verhandlungstage, und das Urteil soll voraussichtlich am 13. November fallen.
Fortsetzung des Verfahrens und Hintergründe
Ein anderer bemerkenswerter Fall an diesem Gericht betrifft einen 45-jährigen Mann, der sich für Drogenhandel im Jahr 2020 verantworten muss. Hierbei handelte es sich um einen Schwung von Drogenkäufen mit einem Gesamtvolumen von rund 150 Kilogramm Marihuana und vier Kilogramm Kokain, wie stuttgarter-nachrichten.de berichtet. Der Handel verlief über sogenannte Kryptohandys und verschlüsselte Messenger-Dienste, die seit der internationalen Polizeiaktion gegen diese Plattformen deutlich unter Druck geraten sind. Besonders brisant: Die Anklage umfasst insgesamt zwölf Taten des Handels mit Rauschgift in nicht geringer Menge.
Die öffentliche Diskussion rund um Jugendkriminalität in Deutschland beleuchtet in diesem Kontext immer wieder, wie viele junge Menschen in die Drogenkriminalität verwickelt sind. Im Jahr 2024 berichtete das Bundeskriminalamt von einem Höchststand der Jugendgewalt mit rund 13.800 Fällen, mehr als doppelt so vielen wie im Jahr 2016. Eine Vielzahl von Faktoren, darunter psychische Belastungen durch die Corona-Maßnahmen, trägt zu diesem Anstieg der Gewalt und Straftaten unter Jugendlichen bei, wie statista.com dokumentiert.
Ein Blick in die Zukunft
Die steigenden Zahlen bei Jugendlichen und Heranwachsenden werfen ein kritisches Licht auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen diese jungen Menschen aufwachsen. Während der Anteil männlicher Tatverdächtiger bei den unter 21-Jährigen immer noch über 80 Prozent beträgt, stellt sich die Frage, wie präventive Maßnahmen nachhaltiger gestaltet werden können, um die Kriminalitätsrate zu senken. Die Debatte über härtere Strafen oder die Senkung der Strafmündigkeit steht im Raum, doch es bedarf auch stärkerer Präventionsangebote durch die Kinder- und Jugendhilfe, um die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen.