Bunt und laut: Erster CSD in Balingen begeistert Tausende!
Am 6. September 2025 findet der erste CSD in Balingen statt, um Vielfalt und queere Sichtbarkeit zu fördern.

Bunt und laut: Erster CSD in Balingen begeistert Tausende!
Ein buntes Spektakel fand am 6. September 2025 in Balingen statt, als der erste Christopher Street Day (CSD) in der Stadt gefeiert wurde. Unter dem Motto „Vielfalt zeigen, Haltung leben“ mobilisierten die Jusos Zollernalb und der Verein Immerwaslos etwa 400 Teilnehmende, um für die Sichtbarkeit queerer Menschen im ländlichen Raum zu kämpfen. Die Parade zog durch die Innenstadt, begleitet von zahlreichen Schaulustigen, die mit Plakaten, Fahnen und Seifenblasen zur Feier der Vielfalt beitrugen. Der CSD hatte viel zu bieten: Neben der Parade standen Infostände von Organisationen wie Feuervogel, AIDS-Hilfe Tübingen-Reutlingen und dem Verein für Antidiskriminierung im Zollernalbkreis bereit, um wichtige Informationen über queere Themen zu verbreiten.
In den Reden, unter anderem von Peter Demmer (Immerwaslos) und Dominik Ochs (Co-Kreisvorsitzender SPD Zollernalb), wurde die Notwendigkeit betont, queere Lebensweisen in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Besonders spannend ist, dass sich der CSD in Balingen im Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen in der Region etabliert hat, nachdem der erste CSD im Zollernalbkreis vor einem Jahr in Albstadt-Ebingen stattfand. Die [
Schwarzälder Bote] berichtet, dass das Event trotz drohender Herausforderungen gut besucht war.
Ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz
Die Stadt Balingen hat mit diesem CSD ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt. Es soll sichtbar werden, dass auch im ländlichen Raum queeres Leben und dessen Anerkennung angehören. Die Organisatoren betonten, dass die Bedrohung durch rechtsextreme Gegendemonstranten, die in der Vergangenheit bei ähnlichen Veranstaltungen eine Rolle spielten, nicht ignoriert werden kann. Es kam zu Ausschreitungen und einem verstärkten Sicherheitsaufgebot, was die [
Schwäbische] noch einmal eindringlich festhielt.
So wurden alle Maßnahmen ergriffen, um den Teilnehmenden ein sicheres Umfeld zu bieten. Um 17 Uhr begann die Kundgebung auf der Plaza, gefolgt von der Parade, die durch die Innenstadt bis zur Eberthalle verlief. Ab 19 Uhr gab es ein weiteres Programm in der Eberthalle, bis die Veranstaltung gegen 22 Uhr ihren Abschluss fand.
Historische Perspektive und die aktuelle Bedrohung
Der CSD in Balingen ist Teil einer deutschlandweiten Pride-Saison, die auf eine lange Geschichte des Kampfes um Gleichberechtigung zurückblickt. Laut [
Deutschlandfunk Kultur] sind die Pride-Paraden ein Spiegelbild des langjährigen Engagements für die Rechte der LGBTQI*-Community. Historisch betrachtet reicht die Diskriminierung von queeren Menschen zurück bis ins Kaiserreich, wo erste Aktivisten, wie Karl Heinrich Ulrichs, für die Gleichstellung eintraten.
Aktuell sieht sich die Community einer neuen Welle der Diskriminierung gegenüber, da queerfeindliche Straftaten in Deutschland laut aktuellen Statistiken auf einem Höchststand sind. Die Rückkehr von rechtsextremen Gruppen und deren Proteste gegen queere Veranstaltungen, wie in Balingen, haben diesen Kampfantrieb nur weiter verstärkt. Damit wird erneut deutlich, wie entscheidend es ist, auf Veranstaltungen wie dem CSD ein starkes Zeichen zu setzen und mit der Öffentlichkeit in Dialog zu treten.
Mit überzeugenden Redebeiträgen und einem lebhaften Rahmen hat der CSD in Balingen auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung von Toleranz und die Sichtbarkeit queerer Menschen untermauert – ein Schritt in die richtige Richtung, der in der Region Nachahmung finden sollte.