Kanzelrede zur Menschenwürde: Rommel mahnt in Furtwangen!

Kanzelrede zur Menschenwürde: Rommel mahnt in Furtwangen!
Am Freitag, dem 4. Juli, wird in der Pfarrkirche St. Cyriak in Furtwangen die 13. Kanzelrede von Herbert Rommel gehalten. Die Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr und ist Teil der Ausstellung „Unterwegs zum Frieden“, die im Juli in der Kirche stattfindet. Diese Ausstellung befasst sich mit der Verbindung zwischen Menschenwürde und Frieden. Der renommierte Theologe und Religionspädagoge der Pädagogischen Hochschule Weingarten wird in seiner Rede die Menschenwürde aus der Perspektive der drei großen Weltreligionen beleuchten und auf Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede eingehen. Besonders hebt Rommel hervor, dass die Achtung der Menschenwürde fundamental für ein friedliches Zusammenleben ist. Dabei werden auch die Gefahren von Rassismus und Ablehnung angesprochen, die den Frieden bedrohen. Die musikalische Begleitung erfolgt durch Alina Schilling und Florian Brüser, die mit Flöte und Klarinette für die richtige Stimmung sorgen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Spenden sind jedoch herzlich willkommen, da Schwarzwälder Bote berichtet.
In einem Interview äußerte Herbert Rommel kürzlich seine tiefe Besorgnis über die aktuelle Debatte zur gewollten Einschränkung des Asylrechts in Europa. Er betont, dass die Menschenwürde als individuelle, unverfügbare Größe unter Druck gerät, besonders angesichts der politischen Bestrebungen, das individuelle Recht auf Asyl durch eine „Institutionsgarantie“ zu ersetzen. In dieser heiklen Diskussion wird die soziale Ungleichheit zwischen Arm und Reich als ein Hauptgrund für die Gefährdung der Menschenwürde benannt. Rommel spricht sogar von einem „sozialen Mord“ an den Armen. In seinem Buch „Globale Verteidigung der Menschenwürde“ thematisiert er den Druck auf das Konzept der Menschenwürde ausführlich. Der katholische Ethiker beschreibt auch die Herausforderungen, die viele Menschen mit traumatischen Fluchterlebnissen gegenüberstehen – sie benötigen sichere Orte zur Erholung sowie rechtliche und psychologische Unterstützung. Laut Vatican News ist die Diskrepanz zwischen dem, was Menschenrechte versprechen, und der Realität oft eklatant.
Herausforderungen für Asylsuchende
Ein besorgniserregender Trend zeichnet sich in den aktuellen Asylverfahren innerhalb der EU ab. Berichte über gewaltsame Rückführungen von Asylsuchenden ohne Prüfung ihrer Asylgründe zeigen, dass die Rechte von Asylsuchenden in vielen Mitgliedstaaten ernsthaft verletzt werden. So werden diese oft in gefängnisähnliche Lager untergebracht, auch Familien und Kinder sind hiervon betroffen. Oftmals sind menschenwürdige Aufnahmebedingungen und der Zugang zu rechtlicher Beratung in Aufnahmelagern nicht gegeben, was einer Analyse des Instituts für Menschenrechte zu entnehmen ist. Die geplanten Reformen in Bezug auf Asylverfahren an den EU-Außengrenzen schaffen keine Abhilfe für die bestehenden Missstände und entfernen sich kontinuierlich von grundlegenden menschenrechtlichen Prinzipien.
Ein weiterer kritischer Aspekt ist der Umgang mit Menschen, die an den EU-Außengrenzen um Asyl bitten. Diese gelten oft zunächst als nicht eingereist, obwohl sie europäischen Boden betreten haben. Das bedeutet, dass sie unter Umständen nicht einmal die minimalen Rechte erhalten, die ihnen zustehen würden. Besonders Familien mit Kindern sind von den neuen Regelungen stark betroffen, was ein eklatanter Widerspruch zur Genfer Flüchtlingskonvention darstellt. Bis dato zeigen Erfahrungen, dass auch in Aufnahmelagern, die als „sicher“ gelten, oft grundlegende Menschenrechte verletzt werden. Die Möglichkeit, Asylanträge in Drittstaaten auszulagern, die die Genfer Flüchtlingskonvention nicht unterzeichnet haben, birgt die Gefahr von Kettenabschiebungen und widerspricht den souveränen Rechten der Schutzsuchenden.
Die Herausforderungen im Bereich der Menschenrechte sind also sehr präsent, und Rommels Kanzelrede wird nicht nur als theologischer Beitrag, sondern auch als wertvolle moralische Stimme in diesen zwiespältigen Zeiten betrachtet. Die Verbindung zwischen Menschenwürde und Frieden könnte hier, mehr denn je, neu gedacht werden müssen.