Saar-Wirtschaft in der Krise: Stagnation bis zum Jahresende!
Die Saarwirtschaft zeigt sich 2025 stagnierend mit negativen Erwartungen. IHK-Indikatoren deuten auf anhaltenden Druck hin.

Saar-Wirtschaft in der Krise: Stagnation bis zum Jahresende!
Die wirtschaftliche Lage im Saarland bleibt weiterhin angespannt. Laut den aktuellen Berichten der IHK Saarland gibt es für den Rest des Jahres kaum Aussicht auf konjunkturellen Auftrieb. Unternehmen im Saarland müssen sich auf stagnierende Geschäfte und negative Zukunftserwartungen einstellen. Der IHK-Lageindikator zeigt, dass die Kapazitäten der Unternehmen weiterhin unterausgelastet sind, was insbesondere für die kommenden Monate wenig Hoffnung auf Besserung verspricht. Der Indikator verharrte bei minus 3,1 Zählern, was bereits seit September so ist. Auch der Erwartungsindikator, der aussagt, welche Wirtschaftslage die Unternehmen in den nächsten sechs Monaten erwarten, hat sich von einem leichten Anstieg im September wieder zurückentwickelt und liegt nun bei minus 14,1 Zählern, gleichbleibend zum August.
Diese stagnierenden Werte sind besorgniserregend und deuten an, dass viele Unternehmen sich verstärkt auf Kostensenkungen konzentrieren, ohne auf echte Verbesserungen hoffen zu dürfen. Ein Blick auf die wichtigsten Herausforderungen zeigt gleich die tragenden Säulen der Problematik: steigende Energie- und Lohnstückkosten, eine schwache Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern sowie der Zoll-Deal zwischen der EU und den USA, der die Ertragskraft des Exportgeschäfts schmälert. Laut der IHK ist es unumgänglich, Reformimpulse umzusetzen, um die Lage der Unternehmen zu entlasten, wie IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé fordert.
Ein gemischtes Stimmungsbild
Wo Licht ist, ist auch Schatten, und das gilt auch für die aktuelle Wirtschaftslage im Saarland. Eine Umfrage unter rund 300 Unternehmen und mehr als 100.000 Beschäftigten zeigt ein uneinheitliches Lagebild. Während 21% der Betriebe ihre Situation als gut oder sehr gut einschätzen, bewerten 24% ihre Lage als schlecht. Die Industrie ist gespalten: In der keramischen Industrie gibt es eine positive Stimmung, während Gummi- und Kunststoffindustrie sowie Gießereien in Schwierigkeiten stecken. Besonders in der Stahlindustrie sind die Herausforderungen gewaltig, da eine schwache Nachfrage, hohe Investitionsanforderungen und weltweite Überkapazitäten die Branche belasten.
Im Dienstleistungssektor hingegen können 77% der Unternehmen von guten oder befriedigenden Geschäften berichten. Besonders die IT-Wirtschaft profitiert von der Nachfrage nach Digitalisierungslösungen. Während Banken und Versicherungen sowie Hotellerie und Gastronomie zufrieden sind, zeigt der Einzelhandel und die Logistik ein durchwachsenes Bild.
Blick in die Zukunft
Für die kommenden sechs Monate sind die Prognosen eher düster. Nur 4% der Betriebe erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäfte, während 19% mit schlechteren Zeiten rechnen. Ein Großteil von 77% sieht die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Niveau der aktuellen Geschäftslage fortsetzt. Strukturelle Herausforderungen wie hohe Standortkosten, lange Planungs- und Genehmigungsprozesse oder auch Fachkräfteengpässe sind weiterhin kritische Themen, die eine positive Entwicklung hemmen.
Das Saarland steht also vor der Herausforderung, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Notwendigkeiten wie niedrigere Energiepreise, schnellere Verwaltungsverfahren und eine flexiblere Arbeitsmarktpolitik sind dringend gefordert. Eine wirtschaftspolitische Wende könnte nicht nur Entlastungen für die Unternehmen bringen, sondern auch dazu beitragen, dass das Saarland aus der wirtschaftlichen Stagnation herausfindet. Wir hoffen, dass die politisch Verantwortlichen diesem Handlungsbedarf Rechnung tragen und das dringend erforderliche Wachstum stimuliert wird.