Ehrenamt in Pforzheim: Wie Engagement Integration schafft und Heimat stärkt

Ehrenamt in Pforzheim: Wie Engagement Integration schafft und Heimat stärkt
Am 10. August 2025 fand im Kommunalen Kino (KoKi) in Pforzheim der Abschluss der Reihe „Die Mischung macht’s“ statt. Im Mittelpunkt des vierten Films standen Beate Wolf und Abu Özban, die durch ihr ehrenamtliches Engagement nie dagewesene Verbindungen und Integration in der Stadt schaffen. Beide zeigen beeindruckend, wie wichtig das Ehrenamt für das Zusammenleben in Pforzheim ist.
Beate Wolf, eine gebürtige Halle, zog 2002 wegen der Liebe von Potsdam nach Pforzheim. Als studierte Landwirtin und ehemalige Leistungssportlerin hat sie sich seit 2018 im Mädchenfußball beim FSV Buckenberg engagiert. Dabei betreut sie Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 16 Jahren und sieht ihr Traineramt als Schlüssel zur Integration. Ihr Engagement hat ihr nicht nur geholfen, in Pforzheim Fuß zu fassen, sondern zeigt auch, dass im Verein Fragen nach der Herkunft keine Rolle spielen.
Abu Özban kam 2005 aus Berlin nach Niefern. Nach seiner Ausbildung als Konstruktionsmechaniker hat er sich ebenfalls ehrenamtlich betätigt, insbesondere in dem Verein „Unsere helfende Hand“, der Menschen in akuten Lebenslagen unterstützt. Zudem unterrichtet er Jugendliche im IB Bildungszentrum in Pforzheim im Beruf des Metallbauers. Abu hebt die Wichtigkeit des Ehrenamts als gelebte Integration hervor, die nicht nur Kontaktmöglichkeiten schafft, sondern auch Raum für Sprachübungen bietet.
Ein wichtiges Thema: Ehrenamt und Integration
Im Rahmen einer Diskussion nach dem Film äußerten sich Beate, Abu sowie Susanne Wacker und Angela Gewiese von der FRAG über die Bedeutung des Ehrenamts für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wacker bestätigte, dass freiwilliges Engagement eine wertvolle Möglichkeit für Integration darstellt. Die FRAG unterstützt Ehrenamtliche durch Vernetzung und Weiterbildung, etwa durch kostenfreie Seminare, um den Bürgern in Pforzheim die Organisation ihrer sozialen Projekte zu erleichtern.
Es wurde angeregt, wie junge Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten gewonnen werden können. Beate äußerte den Vorschlag, Ehrenamtsbotschafter an Schulen und Hochschulen einzusetzen, um das Bewusstsein für soziales Engagement zu schärfen. Eltern könnten zudem eine Vorbildfunktion einnehmen, um ihre Kinder zu ermutigen, sich ebenfalls zu engagieren.
Ehrenamtliches Engagement in der Region
Das bürgerschaftliche Engagement in Pforzheim bleibt für die Stadt und die Region von großer Bedeutung. Laut pforzheim.de engagieren sich über 40 Prozent der Bürger in Baden-Württemberg freiwillig und unentgeltlich. Dieses Engagement findet in Vereinen, sozialen und kulturellen Einrichtungen statt und wird oft nicht ausreichend wertgeschätzt. Doch es ist unverzichtbar für die Gesellschaft, denn engagierte Bürger sind wichtige Partner für Kommunen und tragen zur Weiterentwicklung des Gemeinwesens bei.
Darüber hinaus stärkt das freiwillige Engagement das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger und fördert das „Wir-Gefühl“ in Städten wie Pforzheim. Die Reihe „Die Mischung macht’s“ hat im Juli Menschen mit Migrationsgeschichte in Pforzheim vorgestellt und zeigt eindrucksvoll die positive Wirkung von Integration und Ehrenamt in der Stadt. Das Projekt wird seit 2010 in Kooperation mit verschiedenen Partnern umgesetzt, wobei Oberbürgermeister Peter Boch als Schirmherr fungiert.
Das Fazit dieses Abends im KoKi ist klar: Ehrenamtliches Engagement ist nicht nur eine Bereicherung für die, die helfen, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft. Es wird Zeit, dieses Engagement mehr in den Fokus zu rücken und als Schlüssel zu einer lebenswerten Stadt zu begreifen.