Beliebter Hausarzt Dr. Arens kehrt nach Ruhestand ins Krankenhaus zurück!
Dr. Elmar Arens, pensionierter Hausarzt, unterstützt das Loretto-Krankenhaus in Freiburg im Kampf gegen den Pflegenotstand.

Beliebter Hausarzt Dr. Arens kehrt nach Ruhestand ins Krankenhaus zurück!
Dr. Elmar Arens, ein geschätzter Hausarzt aus Warburg, hat seine berufliche Laufbahn nicht wie so viele seiner Kollegen im Ruhestand enden lassen. Der 66-Jährige, der über 30 Jahre in Nordrhein-Westfalen praktizierte, hat sich entschlossen, seine Expertise im Loretto-Krankenhaus in Freiburg einzubringen. Warum der Schritt zurück ins Arbeitsleben? Die Idee kam von seinem Nachbarn, dem ärztlichen Direktor des Krankenhauses, der Arens ermutigte, seine langjährige Erfahrung als Teil der Lösung für den akuten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu nutzen.
Während der zahlreichen Jahre in Warburg, insbesondere während der Coronazeit, hat Dr. Arens intensiv an der Impfkampagne mitgewirkt und zusammen mit seinem Kollegen Dr. Alexander Hoffmann diverse Großaktionen zur Durchführung von Schutzimpfungen organisiert. Er beschreibt diese Phase als spannend und arbeitsreich, ein Spiegelbild seiner Hingabe zur medizinischen Grundversorgung.
Seine neue Anstellung in Freiburg, wo er eine 40-Prozent-Stelle innehat, erlaubt ihm eine flexible Arbeitsweise. Zwar ist seine offizielle Arbeitszeit auf vier Stunden täglich festgelegt, jedoch bleibt er oft länger, um Patienten, die seinen Rat benötigen, weiterhin zur Seite zu stehen. So kümmert sich Arens vor allem um internistische Routinearbeiten, die oft zwischen den Operationen und Visiten untergehen. Assistenzärzte fragen häufig nach seiner Hilfe, was seine anerkannte Rolle im Krankenhaus belegt. Besonders die Patienten schätzen die Zeit, die er sich für sie nimmt, während Klinikdirektor Frank Hassel das Engagement von Arens als Glücksfall für alle Beteiligten sieht.
Die Herausforderungen im Gesundheitswesen
Die Rückkehr von Dr. Arens ist nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern steht auch im Kontext eines größeren Problems im deutschen Gesundheitssystem. Deutschland sieht sich mit einem wachsenden Mangel an Hausärzten konfrontiert. Prognosen der Robert Bosch Stiftung zeigen, dass in den nächsten zehn Jahren jeder zweite Hausarzt in Rente gehen wird, was zu rund 11.000 unbesetzten Stellen führen könnte. Besonders alarmierend ist, dass laut einer Umfrage ein Viertel der praktizierenden Allgemeinmediziner plant, innerhalb der nächsten fünf Jahre aus dem Beruf auszusteigen.
Aktuell fehlen bundesweit mehr als 5.000 Hausärzte. Die Zahl der hausärztlichen Einzelpraxen ist seit 2015 um etwa 5.000 gesunken, während auch Gemeinschaftspraxen auf rund 1.000 weniger zurückgegangen sind. Diese Entwicklung führt zu einer spürbaren Unterversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten. Auch in Städten spürt man den Druck auf die medizinische Versorgung. Die Ursachen sind vielfältig: Demografische Veränderungen, ein hoher bürokratischer Aufwand und zunehmender Arbeitsdruck machen es jungen Ärzten schwer, sich für eine Selbstständigkeit zu entscheiden.
Zudem verbringen Mediziner etwa 80 Prozent ihrer Zeit mit Sprechstunden und Hausbesuchen, während nur der Rest für Verwaltungsaufgaben und Fortbildung bleibt. Wegen dieses Ungleichgewichts entscheiden sich immer mehr Ärzte, Teilzeit zu arbeiten oder in Kliniken zu gehen.
Ein Hoffnungsschimmer
Dr. Arens empfindet seine Rückkehr in den Beruf als Bereicherung und hat eine ideale Balance zwischen Teilzeitjob und Freizeit gefunden. Mit seiner Rolle im Krankenhaus und dem Engagement gegen den anhaltenden Pflegenotstand fungiert er nicht nur als ‘Konstante’ im eigenen Team, sondern auch als sein wertvoller Ansprechpartner für die kommenden Herausforderungen der ärztlichen Grundversorgung in Deutschland.
Sein Beispiel könnte andere Ärzte inspirieren, ebenfalls kreativ nach Lösungen zu suchen, um den wachsenden Herausforderungen der medizinischen Grundversorgung zu begegnen. Denn so ist klar: Es liegt einiges an, um die medizinische Versorgung für alle Bürger zu verbessern.
Für weitere Informationen zum Thema und zur Situation im Gesundheitswesen in Deutschland, verweisen wir auf Deutschlandfunk und Tagesschau.
Das Schicksal vieler Hausärzte, wie das von Dr. Arens, wird den Wandel im Gesundheitswesen weiterhin prägen. Es bleibt spannend, wie sich die Lage entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen.