Heidelberg kämpft um Modellquartier: Zukunft des Patrick-Henry-Village ungewiss!
Heidelberg plant die Umwandlung des ehemaligen Patrick-Henry-Village in ein Modellquartier für nachhaltiges Wohnen und Arbeiten.

Heidelberg kämpft um Modellquartier: Zukunft des Patrick-Henry-Village ungewiss!
Die Stadt Heidelberg steht vor einer spannenden Herausforderung: Der Umbau des ehemaligen Militärgeländes Patrick-Henry-Village (PHV) zu einem modernen und nachhaltigen Wohn- und Arbeitsviertel könnte bald ins Stocken geraten. Das Areal, auf dem früher US-Soldaten lebten, erstreckt sich über stattliche 100 Hektar. Zukünftig soll es als Modellquartier für bezahlbares und klimafreundliches Wohnen dienen, wie die taz berichtet.
Heidelberg plante, das PHV als 16. Stadtteil mit einem dynamischen Masterplan und der Unterstützung der Internationalen Bauausstellung (IBA) zu entwickeln. Rund 10.000 Wohnungen sind vorgesehen, von denen 500 bis 2026 fertiggestellt werden sollen. Ein Freiraumkonzept mit naturnahen Flächen und ein „Grünes Herz“ als Zentrum mit Park zeichnen die Vision für die „Wissensstadt der Zukunft“ aus, wie die offizielle Webseite von Heidelberg verrät.
Herausforderungen durch das Moratorium
Doch die Planungen könnten durch ein Moratorium des Verteidigungsministeriums gestört werden. Aufgrund des steigenden Flächenbedarfs der Bundeswehr wird die Umwandlung des Geländes möglicherweise auf Eis gelegt. „Wir müssen den infrastrukturellen Bedarf der Streitkräfte sichern“, betont Staatssekretär Nils Hilmer. Dies betrifft nicht nur das PHV, sondern auch andere bedeutende Areale wie den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck und Teile des ehemaligen Flughafens Tegel in Berlin.
Die Stadt Heidelberg hat lange Zeit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über den Kauf des Geländes verhandelt. Diese Verhandlungen wurden allerdings durch technische Fragen und die Nutzung von 40 Hektar für ein Ankunftszentrum für Geflüchtete kompliziert. Laut der Bundesimmobilien wird die Entwicklung von Konversionsflächen in Deutschland, die etwa sieben Prozent der innerstädtischen Fläche ausmachen, oft durch solche Herausforderungen gehemmt.
Der Weg in die Zukunft
Die Pläne für das Patrick-Henry-Village gehen jedoch über bloßes Wohnen hinaus. Die Vision umfasst eine Mischung aus Bestands- und Neubauten, innovative Mobilitätskonzepte und ein durchdachtes Energiekonzept, das auf lokale Photovoltaik und ein modernes Fernwärmenetz setzt. „Wir möchten an unseren Plänen festhalten und den Dialog mit dem Verteidigungsministerium fortsetzen“, betont die Stadtverwaltung. Sämtliche Umsetzungen sollen auch die Bedürfnisse der Anwohner berücksichtigen, um eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten.
Das Projekt wird von der Landesregierung mit 3,5 Millionen Euro unterstützt und verspricht, durch urban-gardening Projekte die Selbstversorgung der Bürger zu fördern. Ein umweltfreundliches Wassermanagement und eine Förderung nachhaltiger Mobilität sind ebenfalls zentrale Bestandteile des Plans. Die Heidelberger Stadtverwaltung hofft, trotz der Herausforderungen durch die aktuelle Sicherheitslage in Europa, an ihrer Vision festhalten zu können.