Polizei greift in Heidelberg ein: Abistreich eskaliert mit Wasserbomben

Ein Schüler verletzte einen Lehrer während eines Abi-Streiks in Heidelberg. Die Polizei griff ein, um die Situation zu klären.

Ein Schüler verletzte einen Lehrer während eines Abi-Streiks in Heidelberg. Die Polizei griff ein, um die Situation zu klären.
Ein Schüler verletzte einen Lehrer während eines Abi-Streiks in Heidelberg. Die Polizei griff ein, um die Situation zu klären.

Polizei greift in Heidelberg ein: Abistreich eskaliert mit Wasserbomben

Ein incident, das die Grenzen der Abi-Streiche neu definiert, ereignete sich kürzlich am Bunsen-Gymnasium in Heidelberg. Ein Schüler sorgte für Aufregung, als er seinen Lehrer mit einer Wasserbombe traf. Dies führte zu einem handfesten Streit, bei dem der Lehrer versuchte, den Schüler zu packen, um die Situation zu klären. Eine größere Gruppe von Schülern filmte das Geschehen, was die Situation nur weiter anheizte. Um die Eskalation zu stoppen, rief der Lehrer schließlich die Polizei, die mit einem Platzverweis für den Schüler intervenierte, wie Focus berichtet.

In Deutschland sind solche Vorfälle während der Abi-Scherze nicht unüblich. Abiturienten sind stets bemüht, sich mit ausgefallenen Streichen in den Vordergrund zu spielen. Eine Volkskundlerin stellte bereits im Jahr 2006 fest, dass traditionelle Abi-Scherze immer seltener werden und Schüler zunehmend professionelle Shows organisieren. In diesem Zusammenhang gab es auch eine kontroverse Abstimmung an der Liebigschule in Gießen, wo ein erschreckendes Abi-Motto gewählt wurde, das Schüler und Lehrer gleichermaßen schockierte. Jens Schleenbecker, der Leiter der Oberstufe, drückte seine Bestürzung über das Ergebnis aus, welches durch technische Fehler noch weiter beeinflusst wurde.

Der Rückgang der Abi-Streiche

Während die Vorfälle in Heidelberg für Aufsehen sorgen, zeigt sich ein landesweiter Trend: Abi-Streiche werden seltener. Vor allem in Olching gab es bereits im Jahr 2015 eine symbolische Beerdigung der Abi-Streiche, wo Schüler schwarz gekleidet mit Trauerflor und Kerzen durch die Schule zogen, untermalt von melancholischer Musik. Die strengen Auflagen der Schulleitungen behindern zunehmend die Kreativität der Schüler. Verbote wie das Aufhängen von Plakaten und die Nutzung von Wasserpistolen wirken wie eine Bremse auf das altehrwürdige Brauchtum, wie Merkur aufzeigt.

Auch an anderen Schulen in der Umgebung zeigen sich ähnliche Einschränkungen. Am Viscardi-Gymnasium in Bruck gibt es seit der Einführung des G8-Systems überhaupt keine Abi-Streiche mehr. Stattdessen konzentrieren sich die Schüler auf die Prüfungen, was zur Demotivation beiträgt. Ein Abiturient aus Gröbenzell brachte seine Frustration sogar in Form eines Gedichts zum Ausdruck.

Polizeieinsätze als Normalität?

Die Polizei ist während der Abi-Streiche oft in Alarmbereitschaft. Ein anderer Vorfall in Aachen verdeutlicht, dass das Eingreifen der Sicherheitskräfte mittlerweile fast zum Alltag in der Zeit der Abi-Feiern gehört. Schüler werden dort letztlich zur Kasse gebeten, wenn sie das zulässige Maß überschreiten, wie ein Bericht von Spiegel zeigt.

Die neue Realität lässt die Frage aufkommen: Wo bleibt der Spaß bei den Abi-Streichen? Die selbst auferlegten Regeln und die Angst vor disziplinarischen Konsequenzen scheinen das alte Brauchtum zu gefährden. Es wird spannend zu beobachten, ob sich die Schüler dennoch vom eingeschränkten Rahmen inspirieren lassen und neue Wege finden, ihren Abschied kreativ zu gestalten.