US-Konzern GGB schließt Heilbronner Werk: 65 Jobs fallen weg!

US-Konzern GGB schließt Heilbronner Werk: 65 Jobs fallen weg!
Ein geballter Schlag für die Beschäftigten in Heilbronn: Der US-Konzern GGB plant die Schließung seines einzigen Produktionsstandorts in Deutschland. Laut Merkur wird dies mehr als die Hälfte der Belegschaft betreffen, konkret 65 der 115 Mitarbeiter. Die Entscheidung, die am 14. Mai 2025 bekannt gegeben wurde, sorgte für Aufruhr in der Belegschaft, obwohl die genauen Gründe nicht offiziell kommuniziert wurden.
Das Unternehmen, dessen Hauptsitz sich in Thorofare, New Jersey, befindet, ist auf die Herstellung von Gleitlagern für die Automobilindustrie und die Medizintechnik spezialisiert. Der Standort in Heilbronn hatte 2024 sein 50-jähriges Bestehen gefeiert und war seit 1991 in Betrieb. Die Schließung sei im Zuge einer Rationalisierung notwendig, wie ein Unternehmenssprecher bemerkte. GGB plant, die Produktionskapazitäten in die Slowakei zu verlagern, während die logistischen Abläufe nach Frankreich gehen sollen.
Ungünstige Rahmenbedingungen
Die Hintergründe für die drastischen Maßnahmen sind düster. Es gibt den Verdacht, dass die ungünstigen Rahmenbedingungen in Deutschland, inklusive hoher Energiekosten, Bürokratie und Steuerbelastungen, erheblich zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Diese Annahme wird durch die Äußerungen von Niklas Anner von der IG Metall gestützt, der die Wut der Beschäftigten teilt und betont, dass viele ihrer Meinung nach für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen wollen. In einem kürzlichen Interview sagte er: „Der Unmut in der Belegschaft ist groß.“ Darüber hinaus wird die Kritik der IG Metall an der Entscheidung laut, insbesondere weil das Werk kürzlich aus einer Phase der Kurzarbeit herausgekommen ist und als wirtschaftlich stabil galt.
Die deutsche Automobilindustrie sieht sich zudem einer Vielzahl an Herausforderungen gegenüber, wie der §Statista berichtet. Der Absatz von Verbrennerfahrzeugen in China, dem wichtigsten Markt, schwächelt, und deutsche Hersteller verlieren an Wettbewerbsfähigkeit im E-Auto-Segment. Diese Entwicklung könnte sich weiterhin negativ auf Zulieferer wie GGB auswirken, die diese Branchen auch mit ihren Produkten beliefern. Man könnte sagen, die gesamte Branche ist auf der Suche nach einem besseren Händchen, um in einem sich verändernden Markt bestehen zu können.
Stellenabbau als besorgniserregender Trend
Die Schließung von GGB ist nicht der einzige Alarmruf in der Region Heilbronn. In den letzten Monaten gab es auch einen massiven Stellenabbau bei einer Thyssenkrupp-Tochter. Hinzu kommt die Insolvenz eines Elektro-Fahrzeugbauers aus dem Landkreis. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass die Herausforderungen in der Wirtschaft nicht nur punktuell, sondern systematisch sind. Der Druck auf die Unternehmen nimmt zu, während die Arbeitsplätze in der Region zunehmend auf der Kippe stehen.
Die Gewerkschaft IG Metall erklärte, dass sie gemeinsam mit den Beschäftigten für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen wird. Während die Umstände für GGB und die gesamte Branche komplex sind, bleibt der Aufruf, dass „da liegt was an“ und dass es an der Zeit ist, sich für die heimischen Arbeitsplätze einzusetzen, deutlich sichtbar.