Wohnungsbau-Turbo im Schwarzwald-Baar-Kreis: Neues Wohnen jetzt!

Die IG BAU Südbaden fordert eine Bau-Offensive im Schwarzwald-Baar-Kreis, um Wohnraum schneller und günstiger zu schaffen.
Die IG BAU Südbaden fordert eine Bau-Offensive im Schwarzwald-Baar-Kreis, um Wohnraum schneller und günstiger zu schaffen. (Symbolbild/NAGW)

Wohnungsbau-Turbo im Schwarzwald-Baar-Kreis: Neues Wohnen jetzt!

Schwarzwald-Baar-Kreis, Deutschland - Im Schwarzwald-Baar-Kreis wird ein kräftiger „Wohnungsbau-Turbo“ gefordert, um dem steigenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden. Die IG BAU Südbaden hat klare Forderungen formuliert, die von der Vorsitzenden Ilse Bruttel unterstrichen werden. Sie spricht von einem nötigen „Aufschwung Wohnen“ für den Kreis und für ganz Baden-Württemberg. Mit 540 neuen Wohnungen im vergangenen Jahr, darunter 198 in Ein- und Zweifamilienhäusern, bleibt die Region hinter den Erwartungen zurück, wie schwarzwaelder-bote.de berichtet.

Die Bautätigkeit im Schwarzwald-Baar-Kreis muss verstärkt werden, ist sich die IG BAU einig. Die Bauwerkskosten für 2024 sind auf rund 96 Millionen Euro veranschlagt, doch um gesellschaftlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist eine schnelle Lösung erforderlich. Der Vorschlag zur Entbürokratisierung im Bauwesen ist ein erster Schritt. Es sollen vor allem überzogene Standards und kostenintensive DIN-Normen reduziert werden, um die Baukosten um 25 bis 33 Prozent zu senken. Gleichzeitig weist die ARGE-Studie auf die Risiken übertriebener Anforderungen im Lärm- und Klimaschutz hin, die die Neubauprojekte weiter verteuern können.

Ein neuer Ansatz für den Bau

Mit dem „Gebäude-Typ E“ steht ein Konzept in den Startlöchern, das einfaches und effizientes Bauen fördern soll. Reduzierte Anforderungen an Deckenstärken und Außenwänden sowie der Verzicht auf Tiefgaragen demonstrieren innovative Ansätze zur Kostensenkung. Diese Maßnahmen sind notwendig, um mit den derzeitigen Herausforderungen klarzukommen, denn die IG BAU macht deutlich, dass der Staat die Bauvorschriften anpassen muss, um die Fördermittel zu reduzieren. Um bundesweit 100.000 neue Sozialwohnungen jährlich schaffen zu können, benötigt man mindestens 11 Milliarden Euro an Fördermitteln, während für 60.000 bezahlbare Wohnungen mindestens 4 Milliarden Euro pro Jahr nötig sind.

In der bundesweiten Diskussion um den Wohnungsbau zieht die IG BAU eine besorgte Bilanz. Laut einem Bericht von rnd.de wurden im Jahr 2022 über 21 Milliarden Euro für Wohnhilfen ausgegeben, während die Investitionen in den Neubau von Sozialwohnungen lediglich rund 5 Milliarden Euro betrugen. Robert Feiger, der Chef der IG BAU, kritisiert dieses Missverhältnis scharf und fordert einen Umstieg hin zu mehr Neubauten und höheren Förderungen.

Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus

Die digitale Baustelle könnte ein Schlüssel zur Lösung des Problems sein. So zeigt eine Studie in Berlin-Lichtenberg, dass mit der Modularbauweise schnell und kostengünstig gebaut werden kann. Diese Bauweise erlaubt es, Räume komplett fertig anzuliefern und vor Ort zusammenzusetzen, wodurch sich die Bauzeit signifikant verkürzt. Der Baupreis in Modularbauweise beträgt nur 2.000 Euro pro Quadratmeter, weniger als die Hälfte des regulären Baupreises, so rbb24.de. Diese Ansätze könnten auch im Schwarzwald-Baar-Kreis und anderen betroffenen Regionen hilfreich sein, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und dem drängenden Bedarf gerecht zu werden.

Die IG BAU setzt auf ordnungspolitische Lösungen und fordert einen Wohnungsbau-Tag, um die Möglichkeiten und Notwendigkeiten des sozialen Wohnungsbaus direkt mit der Bundesregierung zu diskutieren. In der aktuellen Lage ist eines klar: Ein Umdenken ist nötig, um den Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt begegnen zu können und um sozialen Wohnraum zu schaffen.

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OrtSchwarzwald-Baar-Kreis, Deutschland
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