Hitzewelle bedroht Kinder und Senioren: So schützen Schulen in BW!

Baden-Württemberg: Maßnahmen zum Hitzeschutz für vulnerable Gruppen in Schulen und Kitas, um gesundheitlichen Risiken entgegenzuwirken.

Baden-Württemberg: Maßnahmen zum Hitzeschutz für vulnerable Gruppen in Schulen und Kitas, um gesundheitlichen Risiken entgegenzuwirken.
Baden-Württemberg: Maßnahmen zum Hitzeschutz für vulnerable Gruppen in Schulen und Kitas, um gesundheitlichen Risiken entgegenzuwirken.

Hitzewelle bedroht Kinder und Senioren: So schützen Schulen in BW!

Die Sommerhitze in Deutschland stellt vor allem für bestimmte Bevölkerungsgruppen eine ernste Gefährdung dar. Laut tagesschau.de sind Kleinkinder, Schulkinder, ältere Menschen und Obdachlose besonders betroffen. Hohe Temperaturen, eine mangelhafte Flüssigkeitsaufnahme und die starke UV-Belastung können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wie Sonnenbrand, Sonnenstich oder sogar Hitzschlag. Die Bundesärztekammer warnt darum eindringlich davor, die gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen zu unterschätzen.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert, dass verbindliche Pläne zum Schutz vulnerabler Gruppen dringend notwendig sind. Diese Gruppen sind nicht nur ältere Menschen, sondern auch Personen mit Vorerkrankungen, Schwangere, sowie sozial isolierte Menschen. Der Philologenverband Baden-Württemberg hat bereits Maßnahmen gefordert, um Lehrkräfte und Schüler in überhitzten Klassenzimmern besser zu schützen.

Maßnahmen zum Hitzeschutz

Um die Situation an Schulen und in Kitas zu verbessern, schlägt das Kultusministerium mehrere effektive Maßnahmen vor. Dazu zählen das Steuern von Sonnenschutz, Nachtauskühlung, die Bereitstellung von Trinkwasser und Tischventilatoren sowie das Lüften in den frühen Morgenstunden. Auch laden Lockerungen der Bekleidungsregeln und festgelegte Abkühlungsphasen zur Umsetzung ein.

Eine speziell auf die Bedürfnisse der Kitas angepasste Lösung bleibt jedoch aus. Oft haben die Träger nicht die finanziellen Mittel, um notwendige Nachrüstungen vorzunehmen. In Stuttgart wurde als Vorreiter ein Musterhitzeschutzplan entwickelt, der klare Vorgaben zur Abkühlung und Gesundheitsvorsorge bietet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betont die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung an den Klimawandel, doch spezielle Gelder für Sofortmaßnahmen stehen bislang nicht zur Verfügung.

Sensible Gruppen und ihre Unterstützung

Die gesundheitlichen Risiken bei extremer Hitze sind enorm. In den Sommern 2023 und 2024 starben laut swr.de schätzungsweise 3.100 respektive 2.800 Menschen in Deutschland an den Folgen von Hitze. Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen, einschließlich der ca. 93.000 wohnungslosen Menschen in Baden-Württemberg, eine Zahl, die potenziell höher ist. Der Sozialverband VdK kritisiert die unzureichende Vorbereitung von Pflegeeinrichtungen auf extreme Hitze und fordert dringend bauliche Verbesserungen sowie Schulungen für das Pflegepersonal.

Zusätzlich planen Städte wie Karlsruhe und Stuttgart spezifische Hitzeaktionspläne, um die Temperaturen in Schulen und Kitas zu senken. Die Empfehlungen der Landesregierung umfassen das Trinken von ausreichend Flüssigkeit, das Abdunkeln von Räumen während der heißen Tagesstunden und die Verlagerung von Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden. Ein Hitzebus des DRK in Stuttgart und Freiburg versorgt Obdachlose mit Trinkwasser und Sonnenschutz.

Langfristige Perspektiven

Die steigenden Temperaturen und häufigeren Hitzeperioden sind nicht nur ein vorübergehendes Phänomen, sondern werden laut dem Robert Koch-Institut durch den Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten zunehmen. Bei einer Temperatur über 30 Grad steigt das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden bei Kindern um das siebenfache. Vor dem Hintergrund dieser besorgniserregenden Entwicklungen ist es notwendig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Türen für ein breites Gespräch über Hitzeschutz zu öffnen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Ministerien, Behörden und Einrichtungen ist grundlegend, um die Bevölkerung gezielt zu sensibilisieren und zu unterstützen.

Es gilt also, jetzt zu handeln und die notwendigen Schritte zu setzen. Sei es in Kitas, Schulen oder Pflegeeinrichtungen – der Schutz vor Hitze ist ein gemeinsames Projekt, das uns alle betrifft und an dem gemeinsam gearbeitet werden muss.