Alarmierende Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Hessen und Niedersachsen!

Alarmierende Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Hessen und Niedersachsen!
Ein neues Kapitel in der Geschichte der Insektenwelt Deutschlands hat begonnen: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist seit März 2025 offiziell als etabliert in Deutschland anerkannt. Diese invasive Art breitet sich seit 2014 aus und hat mittlerweile insbesondere die westlichen Bundesländer wie Baden-Württemberg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen fest im Griff. Daten zeigen, dass die Verbreitung sich aktuell vor allem in Hessen und Niedersachsen konzentriert, mit einer Ausbreitung in östliche Richtungen.
Zeugen berichten von ersten Sichtungen und Nistplätzen, und die Herausforderungen wachsen. Der NABU hat aus diesem Grund eine Meldeaktion ins Leben gerufen, bei der Bürger Hornissen und deren Nester fotografieren und online melden können. Ziel dieser Aktion ist es, Daten zur Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu sammeln und Schutzkonzepte für die heimische Europäische Hornisse zu entwickeln. Merkur berichtet, dass Grundstückseigentümer dabei die Möglichkeit haben, Nester freiwillig zu entfernen, diese jedoch selbst zu tragen haben.
Die Unterschiede im Detail
Doch wie erkennt man die Asiatische Hornisse überhaupt? Diese Insekten sind nicht zu verwechseln mit heimischen Arten. Die Asiatische Hornisse hat eine schwarze Grundfärbung und einen dunklen Hinterleib mit orange-gelber Spitze. Ihre Beine sind ebenfalls markant: die obere Hälfte ist schwarz und die untere gelb. Dagegen hat die Europäische Hornisse (Vespa crabro), die ursprünglich in Deutschland heimisch war, eine braun-rote Grundfarbe mit schwarzer Zeichnung auf gelbem Grund und rotbraune Beine. NABU stellt heraus, dass die Asiatische Hornisse für Menschen eine geringere Gefahr darstellt, jedoch die ökologischen Auswirkungen ihrer Anwesenheit sind nicht zu unterschätzen. Mit kaum natürlichen Feinden in Deutschland kann sich die Art ungehindert vermehren und droht, das Gleichgewicht im Ökosystem zu stören.
Der Entomologe Dr. Manfred Verhaagh vom Naturkundemuseum Karlsruhe, der sich seit 2014 intensiv mit der Asiatischen Hornisse auseinandersetzt, warnt vor den Gefahren für die Imkerei. Bienenvölker stehen in direkter Konkurrenz zu dieser invasiven Art, die auch negative Auswirkungen auf die Bestäubung von Pflanzen haben kann. ZDF verweist darauf, dass Schäden in der Imkerei bereits dokumentiert sind.
Vorbeugen und Melden
Die Meldeaktion des NABU und NABU|naturgucker läuft bis Dezember 2025, und es werden auch im Winter Hornissennester sichtbar sein. Menschen sind aufgerufen, ihre Beobachtungen zu melden, um den Forschern wertvolle Daten zu liefern. Ein einfaches Meldeformular erlaubt das Hochladen von Fotos und Informationen zu den Beobachtungen. Alle Angaben werden gemäß der Datenschutz-Grundverordnung verarbeitet. Nester sind im Primärstadium etwa handballgroß und können bis zur Größe eines Basketballs wachsen, wobei die Hornissen ihre Nester aggressiv verteidigen.
Für die erfolgreichen Beobachter hält die NABU|naturgucker-Akademie zudem kostenloses Lernmaterial über unsere Hautflügler bereit. In einer Zeit, in der invasive Arten zunehmen und unsere heimische Biodiversität bedrohen, bleibt jeder Hinweis und jede Meldung von großer Bedeutung. Die Verantwortung liegt in unserer Hand – jeder kann seinen Beitrag leisten.
Insgesamt führt die Asiatische Hornisse zu einer ernsten Gefahr für die heimische Fauna und Flora. Seien wir also wachsam und unterstützen wir die Meldeaktion, um den Schutz unserer heimischen Arten zu gewährleisten.