Karlsruhe im Protestfieber: Reichsbürger-Treffen mit 1200 Gegendemonstranten!

Geplantes Reichsbürger-Treffen am 26. Juli in Karlsruhe. Proteste und Aktionen von über 70 Gruppierungen für Demokratie angekündigt.

Geplantes Reichsbürger-Treffen am 26. Juli in Karlsruhe. Proteste und Aktionen von über 70 Gruppierungen für Demokratie angekündigt.
Geplantes Reichsbürger-Treffen am 26. Juli in Karlsruhe. Proteste und Aktionen von über 70 Gruppierungen für Demokratie angekündigt.

Karlsruhe im Protestfieber: Reichsbürger-Treffen mit 1200 Gegendemonstranten!

Am Samstag, dem 26. Juli 2025, wird das Karlsruher Schloss zum Schauplatz einer umstrittenen Versammlung der sogenannten „Reichsbürger“. Unter dem Titel „Das sechste große Treffen der Bundesstaaten, Heimath und Weltfrieden“ haben sich bereits 500 Personen angemeldet. Doch die Stadt steht nicht unvorbereitet da: Acht Gegendemonstrationen von verschiedenen Gruppen sind ebenfalls angesetzt, die sich mit insgesamt rund 1.200 Teilnehmern gegen die Ideologie der Reichsbürger positionieren werden. Evangelisch.de berichtet, dass die evangelische Kirche klare Kante gegen die Versammlung zeigt.

Die „Reichsbürger“ sind eine Bewegung, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als rechtmäßigen Staat ablehnt. Dies hat unter anderem zu scharfer Kritik von Deutschlands evangelischem Dekan Thomas Schalla geführt, der selbst an den Protesten teilnehmen möchte. Die Evangelische Kirche ist zudem Teil des „Karlsruher Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte“, das aus mehr als 70 Organisationen besteht und sich mit verschiedenen Aktionen für demokratische Werte einsetzt.

Aktionen des Bündnisses

Das Bündnis plant, am Tag der Reichsbürger-Veranstaltung, der nicht unbestrittenen Gruppe entgegenzutreten. Laut bnn.de wird an verschiedenen Standorten in der Stadt auf die Gefahren der Ideologie hingewiesen. Stefanie Wally, eine Sprecherin des Bündnisses, betont, dass man ein positives Zeichen für Karlsruhe setzen möchte, ohne direkte Gegendemonstrationen zu organisieren. Die geplanten Aktionen werden durch eine Social-Media-Kampagne unterstützt und zielen darauf ab, die Bevölkerung über die Ziele der Reichsbürger aufzuklären.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Schlossturm, wo am Veranstaltungstag die Deutschlandflagge gehißt wird – ein Zeichen der Verbundenheit mit der demokratischen Ordnung. Luca Wernert vom Bündnis äußert den Wunsch, dass die Reichsbürger keine postkartentauglichen Motive in Karlsruhe finden sollen.

Reaktionen der Stadt Karlsruhe

Die Stadt Karlsruhe hat die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Reichsbürger-Versammlung geklärt. Es gibt allerdings noch einige Details, die überprüft werden müssen. Bislang sind keine spezifischen Auflagen erlassen worden, da die rechtlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind. Neben der Versammlung selbst planen die Veranstalter auch einen Aufzug durch die Stadt, der um 16 Uhr beginnen soll.

Insgesamt zeigt sich in Karlsruhe ein breites gesellschaftliches Engagement gegen die Ansichten der „Reichsbürger“, das Tag für Tag an Bedeutung gewinnt. Die Bürgerinitiative, die sich gegen diese extreme Ideologie positioniert, zeigt deutlich, dass in einer demokratischen Gesellschaft Platz ist für Zivilcourage und gemeinschaftliches Handeln im Namen der Menschenrechte.