Kürzungen bedrohen Karlsruher Kulturszene: Fans wehren sich!

Kürzungen bedrohen Karlsruher Kulturszene: Fans wehren sich!
In Karlsruhe sind die Wogen hochgeschlagen: Die Stadt plant ab 2026, die Zuschüsse für die Kulturszene um rund 10 % zu kürzen. Diese Einsparungen in Höhe von etwa 160.000 Euro könnten das Aus für rund 10 von insgesamt 21 Kultureinrichtungen bedeuten. Ein Skandal für viele, die sich täglich für die Vielfalt und Kreativität in der Stadt einsetzen. Die Fanszene des Karlsruher SC hat sich nun solidarisch erklärt und macht auf die kritische Lage aufmerksam. Unter dem Motto „#GehtsNochKarlsruhe“ ruft sie zur Unterstützung der Kulturszene auf und hat bereits am Wildparkstadion ein Transparent mit der Botschaft „Für den Erhalt einer vielfältigen Kulturszene in Karlsruhe! #gehtsnochkarlsruhe“ angebracht. Diese Aktion verdeutlicht, dass die freie Kulturszene in Karlsruhe ernsthaft bedroht ist, wie Faszination Fankurve berichtet.
Die Situation ist alarmierend: Zehn Einrichtungen könnten durch die Kürzungen ganz verschwinden. Karenzierten 400.000 Besucher:innen jährlich, fließen lediglich 3,8 % des städtischen Kulturetats von 63,1 Millionen Euro in die freie Szene. Dies veranlasst die Initiatoren der Kampagne, an den Gemeinderat zu appellieren und die Streichung der beschlossenen Kürzungen zu fordern. Aus den Reihen der Kulturszene kommt auch der Vorschlag, den Kulturring künftig um 1,3 Millionen Euro zu fördern, um den drohenden Verlust zu verhindern.
Kultur ist mehr als Zahlen
Eine der betroffenen Einrichtungen ist zum Beispiel der KOHI. Der Kulturring selbst erhält lediglich 1,6 Millionen Euro, während 90 % der Fördermittel an drei Großinstitutionen fließen: das Staatstheater, das ZKM und die Volkshochschule. Diese ungleiche Verteilung führt dazu, dass das kulturelle Leben in Karlsruhe stark gefährdet ist, was die Stadt und ihre Bürger:innen teuer zu stehen kommen könnte.
Über die reinen Zahlen hinaus ist der Verlust der Freizeit- und Kulturanbieter ein kulturelles Desaster. Diese Einrichtungen tragen zur Vielfalt, Demokratie und Attraktivität von Karlsruhe bei. Ein Verlust von fast einem Drittel der Kultureinrichtungen würde die gesamte Kulturlandschaft stark schädigen. Neben der Solidarisierung des KSC ist auch ein Aufruf zur Unterstützung einer Petition auf change.org gestartet worden, um ein Zeichen für den Erhalt der Kulturszene zu setzen, wie Geht’s noch Karlsruhe berichtet.
Ein Blick über den Tellerrand
Während die Lage in Karlsruhe besorgniserregend ist, sind ähnliche Szenarien auch auf bundespolitischer Ebene zu beobachten. Der geplante Bundeshaushalt 2025 sieht massive Kürzungen in der Kulturförderung vor, insbesondere durch die Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Während andere Bereiche der Kultur finanziell gestärkt werden, drohen Zuwächse für die freie Szene wegzukippen, was bundesweit einen breiten Widerstand in der Kulturszene auslöst. Laut Deutschlandfunk Kultur gibt es bereits eine Petition mit über 36.000 Unterschriften, die die Situation der kulturschaffenden Gemeinschaft thematisiert.
Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt und der Gemeinderat auf die Proteste reagieren werden. Klar ist: Die Kultur ist mehr als nur ein finanzieller Posten im Haushalt. Sie macht das Leben bunt und lebenswert und sollte daher wertgeschätzt und gefördert werden.