Bielefeld fordert mehr Haus- und Fachärzte: Resolution unterzeichnet!

Bielefeld fordert mehr Haus- und Fachärzte: Resolution unterzeichnet!
In Bielefeld gibt es Bewegung in der medizinischen Landschaft. Heute haben alle Fraktionen des Stadtrats eine Resolution unterzeichnet, die die Stadtverwaltung dazu auffordert, sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sowie bei gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern auf Landes- und Bundesebene für eine grundlegende Überarbeitung der ärztlichen Bedarfsplanung einzusetzen. Dieses gemeinsame Vorgehen hat das Ziel, die Niederlassung von mehr Haus- und Fachärzten mit Kassensitz in der Region zu ermöglichen, um den wachsenden medizinischen Bedarf der Bevölkerung zu decken. Westfalen-Blatt berichtete, dass die ärztliche Versorgung in Bielefeld in den letzten Jahren unter Druck geraten ist und Maßnahmen dringend nötig sind.
Die Bedarfsplanung ist ein entscheidender Pfeiler der ambulanten Versorgung. Sie bestimmt den Bedarf an Ärztinnen, Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten in den jeweiligen Regionen. Ziel ist, eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten und Fehlversorgungen zu vermeiden. Die Grundlage bildet die Bedarfsplanungs-Richtlinie, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erlassen wurde. Nach den Vorgaben der KVWL KVWL erfolgt die Umsetzung dieser Richtlinie in konkrete Bedarfspläne gemäß § 99 SGB V. Hierbei werden 22 Arztgruppen in vier Versorgungsebenen zusammengefasst, darunter die hausärztliche und die allgemeine fachärztliche Versorgung.
Defizite in der medizinischen Versorgung
Mit einem Basis-Verhältnis von 1.633 Einwohnern je Hausarzt zeigt sich, dass viele Regionen, darunter auch Bielefeld, unterversorgt sind. Ab einem Versorgungsgrad von 75 Prozent gilt es als kritisch, während Überversorgung erst ab Werten von über 110 Prozent auftreten kann. Die Stadt steht vor der Herausforderung, die ärztliche Versorgung auf ein nachhaltiges Niveau zu heben, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo häufig ein akuter Mangel droht. Der KVWL zufolge wird der Versorgungsgrad regelmäßig überprüft und notwendige Maßnahmen zur Verbesserung eingeleitet.
Ein weiterer Aspekt, den die Resolution in den Fokus rückt, ist die Berücksichtigung der regionalen Einflussfaktoren. Es reicht nicht aus, einfach mehr Ärzte zuzulassen; vielmehr müssen die besonderen Bedürfnisse jeder Region, wie sie etwa auch im Mitversorgungskonzept des G-BA definiert sind, analysiert werden. KBV beschreibt, dass in dicht besiedelten Städten häufig mehr Ärzte benötigt werden, um auch das angrenzende Umland ausreichend zu versorgen. Bei der Planung ist es entscheidend, diese Verflechtungen zu verstehen und in die Bedarfsanalyse einfließen zu lassen.
Das Ziel einer verbesserten Gesundheitsversorgung
Gemeinsam fordern die Bielefelder Stadträte nicht nur eine Anpassung der Zahlen, sondern auch eine pragmatische Überarbeitung der Ansätze in der Bedarfsplanung. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft gut medizinisch betreut werden. Die Resolution ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und zeigt, dass die Politik die dringenden Fragen der Gesundheitsversorgung ernst nimmt.
Zusätzlich zur Resolution muss darauf geachtet werden, dass die Qualität der medizinischen Angebote nicht auf der Strecke bleibt. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen der Anzahl an Ärzten und der Qualität der erbrachten Leistungen zu sichern. Schließlich hängt das Wohl der Bevölkerung entscheidend von der Gesundheitsversorgung ab.
Es bleibt spannend zu beobachten, inwieweit die Stadtverwaltung den Ball aufnimmt und konkrete Schritte zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Bielefeld einleitet.