Wassertemperaturen am Bodensee auf Rekordhöhe – Gesundheitsrisiken drohen!

Wassertemperaturen am Bodensee auf Rekordhöhe – Gesundheitsrisiken drohen!
Die aktuelle Hitze hat den Bodensee fest im Griff und sorgt dafür, dass die Wassertemperaturen in schwindelnde Höhen klettern. Ganz konkret: Am 5. Juli 2025 wurden am Obersee Temperaturen zwischen 25 und 26 Grad gemessen, während der Untersee sogar bis zu 28 Grad erreicht hat. Eine absolute Rekordmarke wurde am Gnadensee erzielt, wo die Wassertemperatur erstaunliche 32 Grad erreichte. Das sind Werte, die alles andere als unbedenklich sind, wie Schwäbische.de berichtet.
Die Temperaturentwicklung spricht für sich: Am 2. Juli lag die Durchschnittstemperatur beispielsweise bereits bei 26 Grad, ein sprunghafter Anstieg von fast 10 Grad innerhalb weniger Wochen. Besonders auffällig ist, dass im Juni die Durchschnittstemperatur nur bei 17,5 Grad lag. Während viele das warme Wasser als willkommenen Badeort betrachten, lauern jedoch versteckte Gefahren.
Gesundheitsrisiken im warmen Wasser
Hohe Wassertemperaturen sind ein idealer Nährboden für die Bildung von Blaualgen (Cyanobakterien), die nicht nur unangenehm riechen, sondern auch Übelkeit und Durchfall verursachen können. Zudem kann der sinkende Sauerstoffgehalt im Wasser zu einem „Kippen“ des Gewässers führen, was den Lebensraum vieler Arten gefährdet. Auch Zerkarien, die Larven von Saugwürmern, gedeihen in diesen warmen Bedingungen und können bei Badegästen Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen.
Das Gesundheitsamt empfehlen nach dem Baden eine gründliche Dusche und rät, auf intensives Schwimmen oder Wettkämpfe in solchen Wässern zu verzichten, um Überhitzung zu vermeiden.
Ein großer Einfluss auf das Ökosystem
Doch nicht nur die Gesundheit der Badegäste ist betroffen – auch das Ökosystem Bodensee hat mit den steigenden Temperaturen zu kämpfen. Laut Forschung und Wissen zeigt sich, dass die mittlere Oberflächentemperatur des Sees in den letzten Jahrzehnten von 10,5 °C im Jahr 1962 auf 13,6 °C im Jahr 2023 gestiegen ist. Diese Erwärmung kann die Fortpflanzung von Fischen beeinträchtigen und deren Nahrungsversorgung gefährden.
Ein weiteres Problem ist der Sauerstoffmangel in tieferen Wasserschichten, der durch die geringere Zirkulation von Oberflächen- und Tiefenwasser verursacht wird. Dies könnte künftig auch zu einem Fischsterben führen, vor allem im flacheren Untersee. In einem aktuellen Projekt wird näher untersucht, wie die Wassertemperaturen das Leben im Bodensee beeinflussen.
Langfristige Folgen und Anpassungsstrategien
Die Auswirkungen der Erwärmung sind vielfältig. So zeigt auch der Bericht des Umweltbundesamtes, dass vor allem Kaltwasserspezies benachteiligt werden. Eine höhere Wassertemperatur kann dazu führen, dass Aquakulturen anfälliger für Krankheiten werden, was massive Auswirkungen auf die Fischbestände haben könnte.
Deshalb ist es wichtig, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch die Behörden die Situation genau beobachten. Im Sommer muss man besonders wachsam sein, denn das kühle Nass könnte sich in eine ernsthafte Gefahr verwandeln, wenn die Temperaturen weiter steigen. Da wird einem schnell klar: Ein erfrischendes Bad im Bodensee kann heute mehr als nur eine willkommene Abkühlung sein – es kann auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen.