Land Baden-Württemberg startet neue Intensivberatungen für Einzelhändler!
Baden-Württemberg fördert bis Ende 2026 Intensivberatungen für Einzelhändler zur digitalen Transformation und Nachhaltigkeit.

Land Baden-Württemberg startet neue Intensivberatungen für Einzelhändler!
Wie steht es um den Einzelhandel in Baden-Württemberg? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Unternehmer vor Ort, sondern auch die Landesregierung, die nun mit einer wichtigen Initiative die Weichen für die Zukunft stellt. Baden-Württemberg hat angekündigt, bis Ende 2026 mindestens 150 Einzelhandelsunternehmen von Intensivberatungen profitieren zu lassen. Dabei stehen besonders die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Unternehmensübergabe und strategische Entwicklung im Fokus. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betonte die Wichtigkeit dieser Beratungen, die durch erfahrene Fachberater durchgeführt werden, um Geschäftsmodelle effektiv zu modernisieren.
Diese Initiative, bekannt als Zukunft Handel 2030, zielt darauf ab, Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen sowie neue Konzepte zu entwickeln und Übergabeprozesse zu gestalten. Die Beratungen werden von der Unternehmensberatung Handel (UBH) GmbH, einer Tochtergesellschaft des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW), für einen reduzierten Eigenanteil von 297 Euro angeboten. Ein Unternehmen kann dabei zwischen sechs und 15 Beratungstagen wählen, eine Gelegenheit, die viele Einzelhändler nutzen sollten.
Einzelhandel im Wandel
Die Bedeutung dieser Beratungen wird besonders durch die Erkenntnisse einer aktuellen IHK-Studie deutlich. Laut der IHK ist der Einzelhandel in Baden-Württemberg im Wandel, was sich auch in bundesweiten Trends widerspiegelt. Die dritte IHK-ibi-Handelsstudie zeigt, dass die Unternehmen in der Region spezifischen Herausforderungen gegenüberstehen, aber auch Chancen ergreifen können. So nutzen bereits 50 % der Einzelhändler Multikanalstrategien, auch wenn der stationäre Handel nach wie vor der wichtigste Vertriebskanal bleibt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Digitalisierung. Während 79 % der Unternehmen eine verantwortliche Person für Digitalisierung haben, verfügen nur 29 % über eine durchdachte Digitalisierungsstrategie. Der Digitalisierungsmittelwert liegt zwar bei 5,9, bleibt aber unter dem bundesweiten Wert von 6,1. Es gibt also noch viel Raum für Verbesserungen. Die IHK hebt auch hervor, dass etwa ein Drittel der Betriebe bereits KI-Tools, vor allem im Marketing, nutzen – ein positiver Trend, der zeigt, dass die Unternehmen bereit sind, Schritt für Schritt die Vorteile der digitalen Welt zu integrieren.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Umstellung auf nachhaltige Praktiken ist ein weiteres Thema, das im Fokus steht. Der Mittelwert von 7,1 in der Nachhaltigkeitsbewertung ist über dem bundesweiten Durchschnitt von 6,9. Besonders erfreulich ist, dass über ein Drittel der Unternehmen aktives Nachhaltigkeitsmanagement betreibt und Maßnahmen wie die Reduktion von Verpackungsmaterial und nachhaltige Produktlinien umsetzt. Dennoch sehen sich viele Händler auch mit Herausforderungen konfrontiert. Rund 25 % der Einzelhändler fühlen sich durch Bürokratie stark eingeschränkt, und 50 % berichten von hohen Energiekosten, die ihrer Geschäftslage zusetzen.
Zusätzlich ist der Fachkräftemangel eine zentrale Sorge, die insbesondere größere Unternehmen betrifft, sodass 79 % von ihnen betroffen sind. Die IHK Südlicher Oberrhein bemüht sich aktiv, Unterstützung in der Digitalisierung sowie beim Abbau bürokratischer Hürden zu leisten, um die Wettbewerbsfähigkeit des lokalen Einzelhandels zu sichern. Diese Herausforderungen machen deutlich, dass es nötig ist, gemeinsam Lösungen zu finden, um den Einzelhandel zukunftssicher zu gestalten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Bemühungen von Landesregierung und Kammern die Grundlage für eine erfolgreiche Transformation des Einzelhandels in Baden-Württemberg bilden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation entwickelt und welche Impulse die aktuellen Initiativen setzen werden.