Abfall-Experte Friedrich Scholte-Reh geht nach 32 Jahren in den Ruhestand!

Friedrich Scholte-Reh geht nach 32 Jahren im Zollernalbkreis in den Ruhestand. Er prägt die Abfallwirtschaft mit innovativen Projekten.
Friedrich Scholte-Reh geht nach 32 Jahren im Zollernalbkreis in den Ruhestand. Er prägt die Abfallwirtschaft mit innovativen Projekten. (Symbolbild/NAGW)

Abfall-Experte Friedrich Scholte-Reh geht nach 32 Jahren in den Ruhestand!

Zollernalbkreis, Deutschland - Ein markanter Abschied steht bevor: Friedrich Scholte-Reh, der über drei Jahrzehnte hinweg für die Abfallwirtschaft im Zollernalbkreis verantwortliche Leiter des Amts für Umwelt und Abfallwirtschaft, wird in den Ruhestand treten. Am 25. Juni 2025 beendet er offiziell seine Tätigkeit, bleibt jedoch in der Imkerei und im Obst- und Gartenbauverein aktiv. Am 1. Oktober wird sein Abschied offiziell gefeiert, doch viele werden ihm bereits Ende Juni nachtrauern.

Scholte-Reh, seit dem 1. Januar 1991 im Landratsamt, hat entscheidende Impulse für die Abfallwirtschaft gegeben. Sein Engagement prägte die Entwicklung des neuen Amtes für Abfallwirtschaft sowie die damit verbundene Infrastruktur. Berühmt wurde er zuallererst durch die Einführung der Biotonne im Jahr 1991, als der Zollernalbkreis der erste Landkreis in Baden-Württemberg war, der diesen Schritt wagte.

Scholte-Reh und die Abfallwirtschaft

Im Laufe seiner Karriere führte Scholte-Reh innovative Projekte ein, wie etwa ein Wiegesystem für Hausmüll, das seit 2001 in Betrieb ist, und ein Service für Sperrmüll auf Abruf. Besonders bemerkenswert ist sein scharfer Blick auf die bürokratischen Herausforderungen, die die Abfallwirtschaft prägen. „Die Komplexität des Dualen Systems und die damit verbundene Bürokratie sind kritikwürdig“, äußerte er sich in einem seiner letzten öffentlichen Auftritte. Diese Problematik ist nicht neu und wurde über Jahrzehnte hinweg diskutiert, insbesondere seit der Einführung des Abfallbeseitigungsgesetzes von 1972 und der europäischen Regelungen zur Abfallvermeidung, die 1974 erlassen wurden, wie das Umweltbundesamt darstellt.

Unter der Leitung von Scholte-Reh hat sich die Abfallwirtschaft im Zollernalbkreis kontinuierlich verbessert. Im Sinne der aktuellen Abfallhierarchie, die Vermeidung als oberste Priorität sieht, setzte Scholte-Reh auch auf innovative Projekte wie das Pilotprojekt „Smart Food“, das der Verringerung von Lebensmittelabfällen dient. Sein Engagement gilt dabei nicht nur der Abfallvermeidung, sondern auch der Aufklärung der Bevölkerung über den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Ein Blick auf die Abfallwirtschaft in Deutschland

Die Abfallwirtschaft hat in Deutschland im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Das seit dem 1. Juli 2021 gültige Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) hebt die Verantwortlichkeiten der Produzenten hinsichtlich der Lebenszyklusbetrachtung ihrer Produkte hervor. Zudem ist die Verpflichtung zur getrennten Sammlung von Altpapier, Altglas, Kunststoff- und Bioabfällen seit 2015 ein fester Bestandteil der Abfallbewirtschaftung geworden, um die stofflichen Potenziale sinnvoll zu nutzen, erklärt die LUBW.

Deutschland kämpft mit einem Netto-Abfallaufkommen von jährlich etwa 350 Millionen Tonnen. Davon machen Bau- und Abbruchabfälle rund 60 % aus, während Siedlungsabfälle und gefährliche Abfälle weitere 14 % bzw. 5 % betragen. Die Herausforderungen in der Abfallwirtschaft sind enorm, doch dank der Vielzahl an Initiativen und Gesetze zeigt die Branche Fortschritte in Richtung umweltfreundlicher Entsorgungspraktiken und Abfallvermeidung.

Scholte-Rehs Karriere war geprägt von einem unermüdlichen Einsatz für eine bessere Abfallwirtschaft. Mit seinem Abschied geht nicht nur ein Erfahrener, sondern auch ein wahrer Visionär, der stets das Wohl der Umwelt und der Gemeinschaft im Auge hatte, in den Ruhestand. Die Dynamik, die er in die Abfallwirtschaft brachte, wird sicher auch in Zukunft nachhallen.

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OrtZollernalbkreis, Deutschland
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