Adipositas bei Grundschülern: Alarmierende Zunahme im Kreis Ludwigsburg!

Adipositas bei Grundschülern: Alarmierende Zunahme im Kreis Ludwigsburg!
In der heutigen Zeit wird das Thema Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen immer dringlicher. Experten warnen vor einem alarmierenden Anstieg von Adipositas, vor allem im Grundschulalter. Laut aktuellen Informationen gibt es viele Psychologen und Mediziner, die die psychische Komponente dieses Problems betonen. Viele betroffene Kinder suchen Trost durch Essen und sind häufig mit psychischen Leiden konfrontiert. Bei einem Aufenthalt im Reha-Zentrum Hess in Bietigheim-Bissingen werden derzeit 14 adipöse Jugendliche behandelt, wie die Bietigheimer Zeitung berichtet.
Dr. Christoph Lukas, der Chef-Orthopäde des Zentrums, hat in diesem Zusammenhang auch die Wichtigkeit der psychologischen Betreuung hervorgehoben. Immerhin bleibt die Mehrheit der adipösen Jugendlichen auch im Erwachsenenalter mit ihrem Gewicht zu kämpfen. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass bis zu 90 % der Betroffenen ihren Übergewichtstatus mit ins Erwachsenenleben übernehmen. Die AOK-Daten belegen, dass immer mehr Kinder im Kreis Ludwigsburg wegen Adipositas in Behandlung sind. Thomas Kauth, ein langjähriger Gesundheitsaktivist, fordert seit mehr als 20 Jahren eine tägliche Sportstunde in Schulen, und er sieht ein zentrales Problem in den hohen Sitzzeiten im Unterricht.
Die Herausforderungen im Schulsystem
Die Zeit, die Kinder und Jugendliche im Sitzen verbringen, ist im Vergleich zum Kindergarten erheblich gestiegen. Dies führt nicht selten dazu, dass viele von ihnen an Übergewicht leiden. Konrektorin Eva Kohlbach und Doris Engelbrecht von „Gesunde Schule“ können den Trend zu mehr Fettleibigkeit nicht bestätigen, da Schulen inzwischen auch zahlreiche Programme zur Förderung von Bewegung und gesunder Ernährung anbieten. Dennoch, die Unterstützung für adipöse Kinder im Kreis ist bemerkenswert unzureichend. Weniger als 1 % der betroffenen Kinder erhalten eine angemessene Therapie. Bis 2018 wurden Kurse für adipöse Kinder angeboten, diese wurden jedoch leider gestrichen.
Das Landratsamt hat auf diese Problematik reagiert und eine neue Informationsplattform zum Thema Übergewicht und Adipositas eingerichtet. Zudem wurden kostenlose Bewegungsangebote mit verschiedenen Kooperationspartnern geschaffen, um den betroffenen Familien zu helfen. Die AOK Ludwigsburg bietet zudem qualifizierte Ernährungsberatung an, und es ist anzumerken, dass die Vorbildfunktion der Eltern in Bezug auf körperliche Aktivitäten und Ernährung eine entscheidende Rolle spielt.
Prävention und Therapieansätze
In der weiteren Diskussion um Adipositas ist auch die ärztliche Beratung von Bedeutung. Ob ein Kind tatsächlich eine Gewichtsabnahme benötigt, sollte auf Basis des Übergewichtsgrades ermittelt werden. Dabei kann die Frage aufkommen, ob Übergewicht in manchen Fällen „auswachsen“ kann oder ob eine Gewichtsreduktion notwendig ist, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Ein gesunder Lebensstil, der ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung beinhaltet, ist dabei ausschlaggebend. Die Eltern oder Bezugspersonen des Kindes sollten aktiv in den Beratungsprozess einbezogen werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen, wie die Informationen von gesundheit.gv.at verdeutlichen.
Die Maßnahmen zur Gewichtsreduktion sollten idealerweise mehrere Aspekte umfassen: Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie. Programme zur Gewichtsreduktion beinhalten Ernährungs- und Bewegungstherapien sowie psychologische Unterstützung. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Psychologie von großer Bedeutung. Besonders wichtig ist auch, dass die Eltern in diese Programme einbezogen werden.
Einige Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas: Laut der KiGGS-Studie sind 15,4 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland von Übergewicht betroffen, während 5,9 % sogar an Adipositas leiden. Die Prävalenzen steigen insbesondere im Grundschulalter und sind sowohl für den späteren Gesundheitszustand als auch für das Selbstwertgefühl der Kinder problematisch, so das Robert Koch-Institut.
Es ist klar, dass die frühzeitige Einbindung von präventiven Maßnahmen für sozial benachteiligte Kinder besonders wichtig ist, um Adipositas entgegenzuwirken und die Lebensqualität zu verbessern. Der Handlungsbedarf ist groß, und das Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten — von Schulen über Eltern bis hin zu Gesundheitseinrichtungen — ist gefragt.