Tradition bleibt lebendig: Birgit Preuß übernimmt den Löwen in Tübingen!

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Birgit Preuß übernimmt das über 200 Jahre alte Gasthaus „Löwen“ in Täbingen und plant, die Tradition fortzuführen.

Birgit Preuß übernimmt das über 200 Jahre alte Gasthaus „Löwen“ in Täbingen und plant, die Tradition fortzuführen.
Birgit Preuß übernimmt das über 200 Jahre alte Gasthaus „Löwen“ in Täbingen und plant, die Tradition fortzuführen.

Tradition bleibt lebendig: Birgit Preuß übernimmt den Löwen in Tübingen!

In einer Zeit des Umbruchs in der Gastronomie kehrt frischer Wind ins über 200 Jahre alte Gasthaus „Löwen“ in Täbingen ein. Die neue Pächterin, Birgit Preuß, bringt nicht nur Erfahrung mit, sondern auch eine unermüdliche Leidenschaft für die Gastronomie. Nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau hat sie ihr ganzes Leben in diesem Bereich gearbeitet und sich nun bewusst für dieses traditionsreiche Haus entschieden, das von ihrem Vorgänger Lothar Sautter an sie übergeben wird. Sautter und seine Lebensgefährtin Karin Pfeffer zogen sich aus dem Tagesgeschäft zurück, nicht weil es ihnen schlecht ging, sondern um kürzerzutreten, nachdem die Branche weiterhin mit Herausforderungen kämpft. „Wir haben viel von unseren langjährigen Gästen erhalten und wünschen Birgit Preuß viel Glück“, so das Paar, das weiterhin die Brennerei des „Löwen“ betreiben wird.

Die Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen: Nach Berichten des Deutschlandfunks haben viele Gastronomiebetriebe aufgegeben. Ein erheblicher Rückgang von Kneipen und Restaurants ist zu verzeichnen, während die Zahl der Cafés und Bars in den urbanen Räumen weitgehend das Niveau von vor der Pandemie erreicht hat. Dennoch wurde der Umsatz in der Gastronomie 2024 real um 3,8 Prozent gegenüber 2023 gesenkt und liegt 15,8 Prozent unter dem Niveau von 2019. Diese Trends sind in vielen ländlichen Gebieten besonders ausgeprägt, wo es häufig Berichte über das Absterben von Gasthäusern gibt.

Ein frischer Start mit Tradition

Birgit Preuß möchte die Tradition des „Löwen“ wahren und plant nur wenige Änderungen. Ab dem 3. September wird sie eine Vesperstube eröffnen, die sowohl Ausflügler als auch Stammtischgänger anlocken soll. Warme Speisen werden für größere Veranstaltungen und Feiern angeboten. „Wir möchten hier einen Ort schaffen, wo man sich wohlfühlt und gerne kommt“, teilt sie mit. Die Öffnungszeiten des „Löwen“ sind von Mittwoch bis Sonntag ab 16 Uhr, mit Vesper bis 21 Uhr; montags und dienstags bleibt das Gasthaus geschlossen.

Die Herausforderung sind die äußeren Bedingungen, wie auch die Statista-Statistiken zeigen: Zwischen 2019 und 2023 schlossen in Deutschland rund 62.000 gastronomische Betriebe, was die Unsicherheiten in der Branche verdeutlicht. Hohe Energiepreise, steigende Mieten und ein angehobener Mindestlohn setzen den Gastronomen stark zu. Diese Entwicklungen sind umso alarmierender, da etwa die Hälfte der Insolvenzen seit 2020 auf Betriebe entfallen, die maximal fünf Jahre am Markt sind.

Die Gastronomie im Wandel

Die Höhe der Zahl der Schließungen hängt nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren ab, sondern auch von veränderten Konsumgewohnheiten der Gäste. Wie die Forschung zeigt, konsumieren Gäste unter der Woche weniger, was zum sogenannten „Donut-Effekt“ in den Innenstädten führt. Viele Gastwirte passen ihre Öffnungszeiten an, um Kosten zu sparen, während Restaurants in den Städten auf Lieferangebote setzen, um Umsatzverluste zu kompensieren. Doch die hohen Gebühren der Lieferdienste schmälern oft die zusätzlichen Einnahmen.

Die Geschichte des „Löwen“ ist ein Lichtblick in dieser trüben Zeit. Birgit Preuß bringt frischen Elan mit und versteht, dass die Gastronomie nicht nur ein Geschäft, sondern auch ein Ort der Begegnung und des sozialen Lebens ist. Ob sie das Gasthaus erfolgreich in die nächste Ära führt, wird sich zeigen, doch sie hat das Potenzial dazu, eine neue Generation von Gästen in das traditionsreiche Haus zu ziehen.