CSD in Pforzheim: Grillfest trotz rechter Provokationen!

Am 15.06.2025 wird der CSD in Pforzheim von einer rechtsextremen Gegenkundgebung bedroht, während die Polizei schützt.

Am 15.06.2025 wird der CSD in Pforzheim von einer rechtsextremen Gegenkundgebung bedroht, während die Polizei schützt.
Am 15.06.2025 wird der CSD in Pforzheim von einer rechtsextremen Gegenkundgebung bedroht, während die Polizei schützt.

CSD in Pforzheim: Grillfest trotz rechter Provokationen!

Heute, am 15. Juni 2025, rückt der Christopher Street Day (CSD) in Pforzheim in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Nach einer Reihe von turbulenten Ereignissen und beunruhigenden Entwicklungen wird der CSD von einer nicht zu unterschätzenden Gegenbewegung begleitet. Am 12. Juni wurde bereits die dritte CSD-Parade in der Stadt vorbereitet, während sich rechtsextreme Gruppierungen, unter anderem die „Störtrupp Süd“, mobilisierten.

Diese Gruppe hat eine Gegenkundgebung in unmittelbarer Nähe zur CSD-Route angekündigt, um angeblich „traditionelle Werte“ zu verteidigen. Die Polizei hat für diesen Tag ein umfangreiches Sicherheitskonzept ausgedacht. Man rechnet mit rund 1.000 Teilnehmenden beim CSD, während die Gegenbewegung, die zwischen 150 und 200 Personen umfasst, erwartet wird. Die Stadt hat daher sicherheitsrelevante Maßnahmen getroffen, um beide Veranstaltungen räumlich zu trennen; es sind deutliche Einschränkungen im Straßenverkehr zwischen 12 und 16 Uhr in der erweiterten Innenstadt zu erwarten. bnn.de berichtet, dass auch die Antifa mobilisiert, um den CSD vor möglichen rechten Provokationen zu schützen.

Rechtsextreme Aktivitäten in den Fokus

Am 14. Juni war es dann soweit: Der CSD wollte mit einer bunten Parade für Vielfalt und Toleranz einstehen. Doch einige Tage zuvor kam es zu einer besorgniserregenden Kundgebung der rechtsextremen Gruppierung. Diese hinterließen einen schalen Nachgeschmack, der die Vorfreude auf den CSD dämpfte. Nach einer solchen Veranstaltung, bei der Alkohol konsumiert wurde und in die Nagold uriniert wurde, wurden die Teilnehmer beobachtet, und Bilder von ihnen wurden veröffentlicht. Indymedia berichtet, dass ein Aufruf zur Dokumentation der Aktivitäten und zur Belästigung der Teilnehmer in ihrer Freizeit verbreitet wurde, was die Situation zusätzlich anheizt.

Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) hat sich klar zu einer weltoffenen Haltung bekannt und spricht sich für Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt aus. Allerdings entschied die Stadt gegen ein Verbot der Gegendemonstration, da solche Verfahren oft als wenig erfolgversprechend gelten. Auch der baden-württembergische Verfassungsschutz hat die Gruppe „Störtrupp Süd“ ins Visier genommen, da Berichte darauf hinweisen, dass rechtsextreme Akteure zunehmend gegen queere Menschen mobilisieren. Queerfeindlichkeit gilt als ein zentrales Thema innerhalb dieser Szene und wird als Strategie angewendet, um jüngere Menschen für ihre Ansichten zu gewinnen, wie die Stuttgarter Nachrichten feststellen.

Der CSD als Zeichen der Vielfalt

Veranstalter Caleb Davis vom Verein Spotlight hat klargemacht, dass der CSD wie geplant stattfinden wird. Die queere Community wird eingeladen, viele Zeichen für Vielfalt zu setzen. Davis betont, dass rechter Gegenprotest in Pforzheim keine neue Erscheinung ist und verweist auf frühere Proteste. Auch Diskussionen innerhalb der Community zu der Frage, ob CSDs möglicherweise zu unpolitisch geworden sind, kommen zur Sprache.

Außerdem ist für Freitag, den 11. Juni, eine Gedenkstunde für unter dem Nationalsozialismus verfolgte queere Menschen am Bertha-Benz-Platz geplant. Diese Initiative wird von verschiedenen Gruppen, einschließlich der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Gemeinden in Pforzheim und der Bürgerbewegung #Zusammenhalten Pforzheim, unterstützt. Der CSD in Pforzheim bleibt somit ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die ein Zeichen setzen möchten.