Strompreise explodieren: Netzkosten seit 2015 verdoppelt!

Erfahren Sie, warum die Netzkosten in Deutschland seit 2015 stark gestiegen sind und welche Reformen zur Senkung angestrebt werden.

Erfahren Sie, warum die Netzkosten in Deutschland seit 2015 stark gestiegen sind und welche Reformen zur Senkung angestrebt werden.
Erfahren Sie, warum die Netzkosten in Deutschland seit 2015 stark gestiegen sind und welche Reformen zur Senkung angestrebt werden.

Strompreise explodieren: Netzkosten seit 2015 verdoppelt!

Die Kosten für Deutschlands Stromnetze haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Seit 2015 sind sie mehr als doppelt so hoch, was für viele Verbraucher ein ernstes Thema darstellt. Laut dem Schwarzwälder Bote betragen die Netzentgelte in diesem Jahr beeindruckende 33 Milliarden Euro. Ganz im Gegensatz zu den 15,9 Milliarden Euro, die 2015 gezahlt wurden. Diese Zahlen beziehen sich auf die größten Stromnetzbetreiber, kleinere sind hier nicht mitgerechnet.

Was ist der Grund für diesen Anstieg? Ein Hauptfaktor ist die Energiewende, die mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung einhergeht. Die Kosten für den Umbau und die Steuerung des Stromnetzes werden letztlich von den Stromkunden getragen. So musste ein durchschnittlicher Haushaltskunde 2015 noch ein Netzentgelt von 6,59 Cent pro Kilowattstunde zahlen, während es im vergangenen Jahr schon 11,62 Cent waren. Dies stellte der BSW (Bundesverband Solarwirtschaft) bei seiner Anfrage an die Bundesnetzagentur fest.

Kritik an den steigenden Kosten

Die steigenden Netzkosten bleiben nicht ohne Kritik. Sahra Wagenknecht, die Parteivorsitzende, bezeichnete diesen Anstieg als „inakzeptabel“ und kritisierte das Versagen in der Energiepolitik. Ihr Vorschlag: Die Abschaffung der Netzentgelte für Verbraucher und eine Übernahme der Netze durch die öffentliche Hand. Doch nicht nur die Politik steht unter Druck, auch die Verbraucher müssen sich mit den steigenden Stromkosten auseinandersetzen.

Wie es aussieht, könnten die Kosten für Stromverbraucher in den kommenden Jahren weiter steigen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Eine Studie von Agora Energiewende schlägt vor, dass die notwendigen Zuschüsse von 197 Milliarden Euro auf 35 Milliarden Euro gesenkt werden könnten, was bis 2045 Einsparungen von etwa 160 Milliarden Euro für den Bundeshaushalt bedeuten würde.

Empfohlene Maßnahmen zur Kostensenkung

Um diese Kostensenkungen zu erreichen, werden insgesamt drei zentrale Maßnahmen empfohlen:

  • Freileitungen statt Erdkabel beim Stromnetzausbau.
  • Eigenkapitalbeteiligungen des Bundes zur Senkung der Investitionskosten für Netzbetreiber.
  • Einführung dynamischer Netzentgelte für flexible Verbraucher, etwa Elektrofahrzeuge oder Wärmepumpen.

Diese Lösungen sollen dem Ziel dienen, die Ausbau- und Betriebskosten der Stromnetze zu stabilisieren. Ohne entsprechende Reformen könnte es zu einem Anstieg der netzbezogenen Kosten um bis zu 30% in den nächsten zehn Jahren kommen. Für einen vierköpfigen Haushalt sprechen wir von Mehrkosten von 104 Euro jährlich. Auch Industriekunden wären betroffen; für sie ist ein Anstieg der Kosten von 5 Cent auf 6 Cent pro Kilowattstunde zu befürchten.

Regionale Unterschiede und ihre Konsequenzen

Ein weiteres interessantes Detail ist, dass manche Regionen in Deutschland deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, als sie selbst konsumieren. Diese Regionen sehen sich jedoch mit hohen Umbaukosten der Netze konfrontiert, was zu einer Senkung der Netzentgelte dort führt. Doch diese Senkung bringt zusätzliche Kosten für alle Stromverbraucher mit sich, die über einen bundesweiten „Aufschlag für besondere Netznutzung“ abgeführt werden. Auch in diesem Jahr profitieren dadurch 178 Netzbetreiber von einem Gesamtbetrag von 2,4 Milliarden Euro.

2025 wird für Haushaltskunden ein jährlicher Aufschlag von 1,56 Cent pro kWh anfallen, was zusätzliche Belastungen von etwa 33 Euro pro Jahr für den Normalkunden bedeutet. Die Großverbraucher sieht es sogar noch härter; sie müssen mit Mehrkosten von bis zu 9.360 Euro rechnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Diskussion über die Netzentgelte und deren Reform dringlicher ist denn je und sowohl die Politik als auch die Verbraucher gefordert sind, um die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft zu stellen.