Sanierung in Meßstetten: Kommt der Umzug der Behörden wirklich?

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Der Landkreis Zollernalb plant die Sanierung des ehemaligen Bundeswehrstandorts in Meßstetten, um Investoren anzuziehen.

Der Landkreis Zollernalb plant die Sanierung des ehemaligen Bundeswehrstandorts in Meßstetten, um Investoren anzuziehen.
Der Landkreis Zollernalb plant die Sanierung des ehemaligen Bundeswehrstandorts in Meßstetten, um Investoren anzuziehen.

Sanierung in Meßstetten: Kommt der Umzug der Behörden wirklich?

In Meßstetten tut sich etwas – das Landratsamt plant die Sanierung und den Umbau der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr. Ziel ist es, neue private Investoren für den Interkommunalen Industrie- und Gewerbepark (IIGP) am Geißbühl zu gewinnen. Dabei scheinen die umfangreichen Pläne für das Gebäude 48 noch eher ein schüchterner Anfang zu sein. Laut Schwarzwälder Bote hat der Landkreis zwar große Ambitionen, doch die Einheimischen sind skeptisch.

Besonders die früheren Angestellten aus Balingen zeigen sich unzufrieden mit dem neuen Standort. Viele empfinden ihn als zu abgelegen und verloren. Bürgermeister Frank Schroft hat klargestellt, dass die Meßstetter Außenstelle der Kreisverwaltung nicht zur Disposition steht und das Gebäude 48 als funktional und baulich auf dem neuesten Stand gilt.

Vielfältige Nutzung

Das Gebäude 48 beherbergt aktuell mehrere wichtige Behörden, darunter das Forstamt, den Zweckverband „Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb“ und Teile des Kreisarchivs. Der Kreistag hatte im März 2020 den Kauf des Grundstücks beschlossen, um das ehemalige Kasernengelände für neue Zwecke zu revitalisieren, erklärt die Schwäbische Zeitung. Dennoch wird die zukünftige Nutzung des Gebäudes als nicht dauerhaft betrachtet.

Mit der Zentralisierungsstrategie des Landratsamts, die darauf abzielt, Behördenstandorte zu reduzieren, ist das Thema im Moment sehr aktuell. Eine Rückkehr der verwaltenden Ämter nach Balingen – die von Landrat Günther-Martin Pauli in der Vergangenheit angedeutet wurde – bleibt aber vage. Die Ämter sollen in Balingen von ursprünglich neun auf maximal vier, in Hechingen von vier auf zwei und in Albstadt von sieben auf drei Standorte reduziert werden. Eine solch weitreichende Zentralisierungsstrategie wird voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen, mit einem Horizont bis in die 2030er-Jahre, wie der Schwarzwälder Bote berichtet.

Zukunftsfragen

Während sich die Verlegung des Forstamts von Balingen nach Meßstetten intern als unpopulär erwies, blieben offizielle Informationen über die künftigen Planungen des Landratsamts aus. Laut dem Sprecher Steffen Maier gibt es keinen fixen Auszugstermin, und die Zentralisierungsstrategie wurde noch nicht von den Gremien des Kreistags beschlossen. Damit bleibt abzuwarten, wie die Zukunft des Standorts ausfallen wird.

Deutschland hat eine Vorreiterrolle in der Förderung von Dezentralisierungsprozessen. Diese machen einen tiefgreifenden Wandel im Staatsaufbau notwendig, wobei Aufgaben und finanzielle Mittel neu verteilt werden müssen, wie auf der Seite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu lesen ist. Es bleibt spannend, wie sich diese Entwicklungen auch auf die Verwaltung in Meßstetten, Balingen und darüber hinaus auswirken werden.