Klinik-Krise: Elf Oberärzte kündigen – Adolph in der Kritik!

Im Fokus: Die Oberschwabenklinik in Ravensburg – Veränderungen nach Führungswechsel, Kritik an Oliver Adolph und Mitarbeiterproteste.

Im Fokus: Die Oberschwabenklinik in Ravensburg – Veränderungen nach Führungswechsel, Kritik an Oliver Adolph und Mitarbeiterproteste.
Im Fokus: Die Oberschwabenklinik in Ravensburg – Veränderungen nach Führungswechsel, Kritik an Oliver Adolph und Mitarbeiterproteste.

Klinik-Krise: Elf Oberärzte kündigen – Adolph in der Kritik!

In den vergangenen Jahren gab es rund um die Oberschwabenklinik immer wieder hitzige Diskussionen über die Führungsstruktur und das Arbeitsklima. Vor drei Jahren sorgte der damalige Geschäftsführer, Oliver Adolph, für massiven Unmut unter Ärzten und Pflegekräften. Diese warfen ihm vor, ein schlechtes Betriebsklima zu schaffen, das in direktem Zusammenhang mit seinem Führungsstil stand. Der Aufsichtsratsvorsitzende Landrat Harald Sievers sah sich gezwungen, auf die Klagen der Chefärzte zu reagieren und setzte trotz eines gescheiterten Mediationsversuchs die Trennung von Adolph im September 2022 um. Seither herrscht wieder Ruhe in der Klinik, und das Betriebsklima hat sich merklich verbessert, berichtet die Schwäbische Zeitung.

Unter der neuen Leitung von Franz Huber und Oliver Rentzsch konnten mehr Pflegekräfte eingestellt werden, was zu einer besseren Bettenbelegung und einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung führte. Trotz dieser Erfolge steht der Klinikverbund weiterhin vor finanziellen Herausforderungen und schreibt noch immer Verluste. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass es seit der Änderung in der Führung keine Beschwerden mehr über das Betriebsklima gibt.

Adolphs Weiterverwendung in der SHG

Nach seinem Abgang in Ravensburg nahm Oliver Adolph eine Position bei der Berliner Unternehmensberatung Vicondo Healthcare GmbH an und wurde später Co-Geschäftsführer der SHG-Kliniken. Hier zeigt sich, dass er nicht aus seiner problematischen Vergangenheit gelernt hat. Aktuell stehen die SHG-Kliniken in Völklingen in der Kritik. Elf von zwanzig Oberärzten haben in diesem Jahr ihre Kündigung eingereicht, was auf ein schlimmes Arbeitsklima zurückzuführen ist, das die Beschäftigten als untragbar empfinden. Die SR berichtet, dass bereits Pflegekräfte und Chefarzt-Kollegen an die Öffentlichkeit traten und mit einer Petition auf die Missstände aufmerksam machten.

Die Probleme in Völklingen nehmen zu. Laut Berichten kam es zu einem Eklat, als ein Chefarzt nach einem Streit mit Adolph aus der Klinik geworfen wurde, ohne sich von seinen Kollegen verabschieden zu dürfen. Im Aufsichtsrat sah man sich schließlich gezwungen, die Verantwortung Adolphs zu entziehen und ihn von der Leitung des Klinikums Völklingen abzuziehen, auch wenn er weiterhin Teil der Geschäftsführung bleibt.

Unternehmenskultur für ein besseres Miteinander

Was genau führt zu diesen Entwicklungen? Experten weisen immer wieder auf die Bedeutung einer positiven Unternehmenskultur hin. Eine wertorientierte Führung kann das Potenzial der Mitarbeitenden heben und ist entscheidend für Rekrutierung und Bindung von Personal. Studien zeigen, dass eine solche Kultur nicht nur die interne Kommunikation verbessert, sondern auch die Patientenerfahrung und Entscheidungsfindung fördert. Bei der Ärzte Zeitung wird betont, dass Führungskräfte das Arbeitsklima aktiv mitgestalten sollten, indem sie klare Werte und Ziele formulieren und ihre Mitarbeitenden in Veränderungen einbeziehen.

Eine transparente und wertschätzende Kultur könnte auch im Herzzentrum Völklingen für Entspannung sorgen, was die Gewerkschaft Verdi und die Linksfraktion im Regionalverband Saarbrücken fordern. Man rechnet mit Gesprächen mit den gekündigten Oberärzten, um deren Bedenken ernst zu nehmen und eine Besserung des Arbeitsklimas in Sicht zu bringen.