Gewalt und Chaos in Serbien: Proteste fordern Vucics Rücktritt!

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Gewaltsame Proteste in Serbien: Bürger fordern Rücktritt von Präsident Vucic nach tödlichem Bahnunglück und Korruptionsvorwürfen.

Gewaltsame Proteste in Serbien: Bürger fordern Rücktritt von Präsident Vucic nach tödlichem Bahnunglück und Korruptionsvorwürfen.
Gewaltsame Proteste in Serbien: Bürger fordern Rücktritt von Präsident Vucic nach tödlichem Bahnunglück und Korruptionsvorwürfen.

Gewalt und Chaos in Serbien: Proteste fordern Vucics Rücktritt!

In Serbien geht derzeit ein großes politisches Gewitter über der Hauptstadt Belgrad und der nordserbischen Stadt Novi Sad nieder. Bei den massiven Protesten gegen die Politik von Präsident Aleksandar Vucic sind die Wogen hochgekocht. In den vergangenen Tagen kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die mit zahlreichen Verletzten endeten. Laut LKZ wurden in Novi Sad 64 Zivilisten und fünf Militärpolizisten verletzt, als die Demonstranten auf die Straßen strömten, um gegen die anhaltende Regierungskritik zu protestieren. Diese Proteste sind das Resultat einer mehr als neunmonatigen Bewegung, die mit dem tragischen Einsturz eines Bahnhofsvordachs im vergangenen November begann, bei dem 16 Menschen ihr Leben verloren.

Die Wurzel des Protests ist tief verwurzelt in der Wahrnehmung von Korruption und Missmanagement, das die Regierung Vucic an den Pranger stellt. Während der Demonstrationen fordern die Teilnehmer lautstark den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen. Vucic hingegen kritisiert die Protestierenden vehement und bezeichnet sie als „Schläger und Mörder“, wobei er ankündigte, die Städte Belgrad und Novi Sad von diesen Elementen zu „säubern“.

Ausmaß der Proteste

Vergangenen Samstag kam es in Belgrad zu einem denkwürdigen Protest, bei dem die Organisation Archiv öffentlicher Versammlungen von 140.000 Teilnehmern berichtete, während die Polizei von einer Zahl von lediglich 36.000 sprach. Journalisten und Augenzeugen sind sich einig, dass die offizielle Zahl zu niedrig angesetzt ist. Die Proteste begannen mit 16 Schweigeminuten zu Ehren der Opfer des Bahnhofsunglücks in Novi Sad. Doch die friedlichen Gedenkminuten verwandelten sich schnell in hitzige Auseinandersetzungen.

Am Rande der Proteste gab es auch eine Gegenkundgebung von Vucic-Anhängern im Pionirski-Park. Um Zusammenstöße zu verhindern, war die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz und hatte mehrere Straßen abgeriegelt. Dennoch kam es am späten Abend zu Ausschreitungen, bei denen sechs Polizisten und mindestens zwei Demonstranten verletzt wurden. Dutzende von Protestierenden landeten im Polizeigewahrsam.

Reaktionen der Regierung

Präsident Vucic sieht in den Protesten eine Herausforderung, die von „ausländischen Mächten“ aus orchestriert wird. Er warnt vor einer Eskalation der Gewalt und hat rechtliche Schritte angesagt gegen die sogenannten „Schläger“. Unterdessen sind die Forderungen der Demonstranten klar: Sie verlangen vorgezogene Neuwahlen und das Ende der Vucic-Regierung. Kritiker werfen Vucic vor, enge Verbindungen zum organisierten Verbrechen zu haben und die Medienfreiheit einzuschränken, was die gesamte politische Landschaft Serbiens nachhaltig belastet.

Mit einem starken Rückhalt in seinem Parlament, wo seine Koalition 156 von 250 Sitzen innehat, scheint Vucic allerdings entschlossen, an der Macht zu bleiben. Die kommenden Tage und Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob die Protestwelle in Serbien zur politischen Wende oder zu weiterer Repression führen wird.