IT-Ausfall in Reutlingen: Notoperationen statt geplanter Eingriffe!

IT-Ausfall in Reutlingen: Notoperationen statt geplanter Eingriffe!
Am 8. Juli 2025 kam es im Klinikum am Steinenberg und der Albklinik Münsingen, den beiden Einrichtungen der Kreiskliniken Reutlingen, zu einem unerwarteten Vorfall, der die Abläufe erheblich beeinträchtigte. Ein Kurzschluss, der bei Wartungsarbeiten an einem Kühlgerät im Serverraum auftrat, führte zu einem stundenlangen Ausfall der IT-Systeme. In der Folge waren die Kliniken telefonisch nicht erreichbar und die Kommunikationsverbindung zur Leitstelle wurde unterbrochen. Der Rettungsdienst musste stattdessen umliegende Krankenhäuser ansteuern, bleib allerdings darauf bedacht, die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten. Stuttgarter Nachrichten berichtet, dass während dieses Ausfalls ausschließlich Notoperationen durchgeführt werden konnten und sämtliche geplante Eingriffe verschoben werden mussten.
Obwohl die Situation für das gesamte Personal und die Patienten herausfordernd war, gelingt es den Kliniken, die Patientenversorgung sicherzustellen. In den beiden Häusern sind insgesamt rund 800 Patienten untergebracht, die in dieser kritischen Phase gut betreut wurden. Dank der raschen Aktivierung der Notstromversorgung konnte der Normalbetrieb am Nachmittag wieder aufgenommen werden. Dies zeigt, wie wichtig eine funktionierende Notfallversorgung in solchen Situationen ist, bevor die Technologie zur Verfügung steht.
Die Bedeutung von IT-Sicherheit in Kliniken
Das Beispiel der Kreiskliniken Reutlingen verdeutlicht einmal mehr, wie verwundbar unser Gesundheitssystem gegenüber technischen Störungen ist. Krankeinrichtungen gehören zur Kritischen Infrastruktur eines Landes, und laut PMC sind sie in den letzten Jahren zunehmend Ziel von Hackerangriffen geworden. Diese Angriffe können zu wochenlangen Beeinträchtigungen führen, was für Gesundheitseinrichtungen katastrophale Folgen hat.
Die „Nationale Strategie zum Schutz Kritischer Infrastrukturen“ sieht daher vor, dass Kliniken Maßnahmen ergreifen, um sich gegen solche Bedrohungen zu wappnen. Übungen zur Identifikation von Schwachstellen und zur Verbesserung der Resilienz sind essenziell, um auch für unerwartete technische Störungen gewappnet zu sein. Eine kürzlich durchgeführte Stabsrahmenübung an einem deutschen Großklinikum zeigt, dass vorbeugende Notfallpläne und papierbasierte Rückfalllösungen dringend notwendig sind, um in Notfällen eine adäquate Patientenversorgung gewährleisten zu können.
Die Kreiskliniken zeigen, wie wichtig es ist, nicht nur auf Cyberangriffe vorbereitet zu sein, sondern auch auf technische Defekte, wie sie heute in Reutlingen auftraten. Ein gutes Händchen bei der Vorbereitung kann helfen, die negativen Auswirkungen solcher Vorfälle auf Patienten und Mitarbeiter zu minimieren.