Rückkehr zum G9: Was Schüler und Eltern jetzt wissen müssen!
Baden-Württemberg startet 2025 mit dem G9-Modell für 5. und 6. Klassen. Abitur in neun Jahren und neue Lehrpläne erwarten Schüler.

Rückkehr zum G9: Was Schüler und Eltern jetzt wissen müssen!
In Baden-Württemberg ist es am 15. September 2025 endlich so weit: Für die Klassen 5 und 6 beginnt das neue neunjährige Gymnasium (G9). Diese Reform war lange erwartet worden und soll nicht nur den Schüler:innen mehr Zeit zur Verfügung stellen, sondern auch dazu beitragen, ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Aber wie genau sieht der Umstieg vom G8 ins G9 aus?
Das Kultusministerium hat sich einiges einfallen lassen. Der neue Lehrplan, der für die Jahrgänge 5 und 6 vorgesehen ist, hat die Stärkung der Grundlagenfächer im Fokus. Dazu zählen Deutsch, Mathematik und die erste Fremdsprache, die nun ebenfalls mehr Stunden erhalten. Im fünften Jahrgang sind es fünf Wochenstunden Deutsch und Mathematik, was jeweils eine Stunde mehr bedeutet als im G8-Format. Auch die erste Fremdsprache wird mit insgesamt 24 Wochenstunden aufgewertet.
Änderungen in der Stundentafel
Die Stundentafeln ändern sich jedoch nicht nur positiv. Während in der fünften Klasse eine Stunde weniger unterrichtet wird als zuvor, zeigt sich in den höheren Jahrgängen, dass die Stundenzahl teilweise ansteigt. In der Stuttgarter Nachrichten wird darauf hingewiesen, dass die 6. Klasse 29 Wochenstunden beinhaltet, was zwei weniger sind als im G8. In der 7. Klasse steigen die Stunden auf 31, und in der 8. und 9. Klasse ergeben sich leichte Variationen.
Eine bedeutsame Neuerung ist die Einführung der zweiten Pflichtfremdsprache in der 6. Klasse, die bis zur 11. Klasse dreistündig unterrichtet wird. Für viele Schüler:innen kann dies eine große Herausforderung werden, da Bedenken hinsichtlich der Wochestunden für die neu lernen Fremdsprachen bestehen.
Innovationen im G9
Aber es gibt weitere interessante Änderungen, die das neue G9 mit sich bringt. Fünf zentrale Innovationen lassen sich herauslesen: Die Einführung des Pflichtfachs Medienbildung und Informatik von der 5. bis zur 11. Klasse ist eine davon. Ziel ist die Stärkung des MINT-Bereichs, wobei die Fächer Biologie, Chemie und Physik ebenfalls an Bedeutung gewinnen. In den höheren Klassen wird zudem ein verstärktes Augenmerk auf die Demokratiebildung gelegt, die durch projektorientiertes Lernen in den Klassen 5 bis 11 gefördert werden soll. Wie Baden-Württemberg erläutert, wird auch das neue Konzept für die berufliche Orientierung verstärkt, sodass Schüler:innen bereits ab der 8. Klasse in praktische Berufe hineinschnuppern können.
Der neue Bildungsplan für G9 wird allerdings erst im Schuljahr 2026/2027 erwartet, was bedeutet, dass die Schulbuchverlage noch nicht die erforderlichen Anpassungen vorgenommen haben und der G8-Lehrplan vorerst als Basis dient. In der Zwischenzeit wurden für die Jahrgänge 5 und 6 Unterstützungsangebote eingerichtet, um mit vorhandenem Material zu arbeiten. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Schulbücher in der aktuellen Form nicht an die neuen Anforderungen angepasst sind und die korrekten G9-Varianten voraussichtlich erst zum Schuljahr 2027/28 verfügbar sein werden, wie Tagesschau berichtet.
Die Reform des G9 hat viele Facetten, und während sich einige freuen, dass Schüler:innen nun wieder mehr Zeit zum lernen haben, sind andere skeptisch, wie sich die Anzahl der vorhandenen Stunden auf die praktische Ausbildung auswirken wird. Es bleibt zu hoffen, dass die kommenden Monate Klarheit über die Inhalte und Materialien bringen, um einen reibungslosen Übergang für die Schüler:innen zu gewährleisten.