Abschlussfeier in Villingen: Zukunft der Absolventen im Fachkräftemangel!
Abschlussfeier in Villingen-Schwenningen: Gewerbeschule ehrt 217 Prüflinge, thematisiert Fachkräftemangel und zukünftige Perspektiven.

Abschlussfeier in Villingen: Zukunft der Absolventen im Fachkräftemangel!
Die Abschlussfeier der Berufsschüler der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen zog am 10. Juli 2025 zahlreiche Besucher in die Neckarhalle. Hier wurden die begehrten Abschlusszeugnisse feierlich übergeben und die Besten der Klassen geehrt. Musikalisch eröffnet wurde die Zeremonie von der Musiklehrerin Gosia Cieplucha, die mit „Girl from Ipanema“ für eine festliche Stimmung sorgte. Schulleiter Magazinovic nutzte die Gelegenheit, um über die Zukunft der Absolventen zu sprechen und auf den drängenden Fachkräftemangel aufmerksam zu machen. Die Absolventen stehen nun vor verschiedensten beruflichen Möglichkeiten: Sei es als Techniker, Meister oder Facharbeiter, viele Weg stehen ihnen offen, sogar der Schritt in die Selbstständigkeit.
Die Schüler durchliefen während ihrer Ausbildungszeit eine anspruchsvolle Reise, die sowohl Unterricht als auch praktische Erfahrungen in Werkstätten und beim Kundenkontakt beinhaltete. Vize-Schulleiter Andreas Grauer erläuterte, wie die Berufsschulabschlussprüfung ablief, bei der in drei Tagen insgesamt 19 Klassen in fünf Fächern geprüft wurden. Im Vergleich zum Jahrgang 2021 gab es jedoch weniger Prüflinge, wobei die Abschlussquote sowie die Zahl der lobenswerte Leistungen gleich blieben oder leicht stiegen. So erhielten 155 Prüflinge insgesamt 70 Loben und Preise, während die Klasse M3IM2 mit 19 Preisträgern besonders glänzte. Beeindruckend war auch die Tatsache, dass einige Schüler zeitgleich ein Fachhochschulstudium absolvierten.
Fachkräftemangel im Fokus
„Studium plus“ ist ein neues Programm, das die Kombination von Lehrberuf und Fachhochschulstudium in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen ermöglicht. Dies zeigt, wie wichtig es ist, den Nachwuchs auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten. Laut dem Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wird bis 2028 ein erheblicher Bedarf an Fachkräften in verschiedenen Branchen prognostiziert. Analysen zeigen deutlich, dass der Fachkräftemangel unter anderem durch demografische Veränderungen, Digitalisierung und den Strukturwandel verstärkt wird. Regional variieren die Auswirkungen, wobei strukturschwache Regionen besonders betroffen sind.
Die Arbeitsagentur stellt in ihren aktuellen Daten fest, dass künftig über 600.000 Personen ohne Abschluss auf den Arbeitsmarkt strömen werden. Diese Entwicklung birgt Risiken, insbesondere hohe Abbruchquoten in Bildungseinrichtungen und Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt. Auch wenn Fachkräfte in vielen Sektoren gefragt sind, erschweren Passungsprobleme und Arbeitsplatzabbau die Situation. Besonders betroffen sind klassische Industrien wie die Automobilwirtschaft und die chemische Industrie, wo mittlerweile Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.
Zukunftsperspektiven
Eine strategische Neuausrichtung könnte hier Abhilfe schaffen. Investitionen in Erneuerbare Energien und die Kreislaufwirtschaft sollen nicht nur die wirtschaftliche Stabilität fördern, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen. Trotz der Herausforderungen gibt es aber auch Lichtblicke: Der Konsum privater Haushalte stellt einen treibenden Faktor für das Wirtschaftswachstum dar. Daher sollten Unternehmen und Bildungseinrichtungen einen gemeinsamen Weg finden, um die Fachkräfte der Zukunft auszubilden.
Insgesamt bleibt der Fachkräftemangel ein drängendes Thema, das nicht nur Arbeitgeber, sondern auch die Bildungseinrichtungen und die Politik vor große Herausforderungen stellt. Umso wichtiger ist es, dass Nachwuchskräfte gut ausgebildet und gestärkt werden – ganz im Sinne der zukünftigen Erfolgsstory der heimischen Wirtschaft.