Prana-tec meldet Insolvenz: Rückzug von Hymer trifft Ostracher Zulieferer!
Prana-tec GmbH in Ostrach meldet Insolvenz an, betroffen sind 16 Mitarbeiter. Hauptgrund: Rückzug des Großkunden Hymer.

Prana-tec meldet Insolvenz: Rückzug von Hymer trifft Ostracher Zulieferer!
In der Region Ostrach sorgt die Insolvenz der Prana-tec GmbH, eines spezialisierten Zulieferers für Wohnmobile, für Aufregung. Das Unternehmen hat am 1. September 2025 Insolvenz angemeldet, nachdem es den Rückzug seines größten Kunden, dem Wohnmobilhersteller Hymer, verkraften musste. Die Situation hat sich für Prana-tec dramatisch verschlechtert, da der Auftrag von ursprünglich 800 auf nur 300 Einheiten pro Jahr gesenkt wurde, was für das Unternehmen nicht mehr rentabel war. Merkur berichtet, dass diese Reduktion entscheidend zu der Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung geführt hat, die nun die Insolvenz notwendig machten.
Der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Michael Winterhoff aus Ulm, wird sich um die Verteilung der verbleibenden Vermögenswerte kümmern. Bitter für die 16 betroffenen Mitarbeiter: Sie haben bereits Ende Juli 2025 ihre Kündigungen erhalten und die Aussicht auf neue Beschäftigung ist weiterhin ungewiss. Der Geschäftsführer, der seine Identität anonym halten möchte, äußerte, dass viele mittelständische Unternehmen in Deutschland momentan mit massiven Überlebensproblemen kämpfen. Schwäbische berichtet zudem von den Herausforderungen, die durch hohe Energiepreise und Bürokratie verursacht werden, die viele Firmen zur Verlagerung ihrer Produktion ins Ausland zwingen.
Wachsende Insolvenzwelle
Die Insolvenz von Prana-tec ist nicht isoliert. Die deutsche Wirtschaft sieht sich einer Insolvenzwelle gegenüber, die durch zahlreiche Faktoren bedingt ist. Laut einem Bericht von Deutsche Wirtschafts Nachrichten stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2024 um 30 Prozent und wird für 2025 noch höher eingeschätzt. Branchen wie Autozulieferer, Maschinenbau und Bauwirtschaft sind besonders betroffen.
Die demografische Entwicklung, die steigenden Kosten für Energie und Personal sowie die anhaltende Unsicherheit in der Wirtschaft tragen zu dieser düsteren Bilanz bei. Rund 541.000 Betriebsinhaber denken über eine Schließung in den nächsten fünf Jahren nach, davon planen alleine 231.000 für 2025. Der Fachkräftemangel und die fehlenden Nachfolger sind weitere Herausforderungen, mit denen sich viele Betriebe auseinandersetzen müssen.
Der Weg nach vorn
Der Geschäftsführer von Prana-tec sieht kaum Chancen, kurzfristig neue Kunden zu gewinnen und äußert Bedauern über die Kündigungen seiner langjährigen Mitarbeiter, die in vielen Fällen bereits neue Arbeitsstellen finden konnten. Diese Situation spiegelt das große Bild wider, in dem sich viele mittelständische Unternehmen befinden: Überleben oder Aufgeben. Viele Unternehmer wünschen sich dringend politische Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und den Mittelstand zu stützen.
Eine Vielzahl an Unternehmen sieht sich in der jetzigen Zeit mit der klaren Botschaft konfrontiert: Da muss etwas geschehen, damit das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – der Mittelstand – nicht weiter erkrankt.