Frittlingen: Der täuschend echte Fake-Blitzer sorgt für langsameres Fahren!
Ein Frittlinger Unternehmer stellte einen täuschend echt wirkenden Fake-Blitzer auf, um die Geschwindigkeit auf der Bahnhofstraße zu reduzieren.

Frittlingen: Der täuschend echte Fake-Blitzer sorgt für langsameres Fahren!
Wer in den letzten Wochen die Bahnhofstraße in Frittlingen entlangfuhr, der könnte gestutzt haben: Ein täuschend echter Fake-Blitzer ziert nun das Grundstück von Thilo Wenzler, Betreiber eines Stuckateur- und Malerbetriebs. Der Spaß mit dem Blitzer, der aus einem einbetonierten Abwasserrohr gefertigt und mit Originalfarbe sowie einem Gurkenglas versehen ist, könnte dem einen oder anderen Autofahrer ein Schmunzeln entlockt haben, hat aber vor allem eine ernsthafte Funktion – die Verkehrssicherheit. Die Anwohner haben die Verlangsamung des Verkehrs auf dieser wichtigen Umleitungsstrecke begrüßt, wo gerne Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreicht werden. Wie Schwäbische.de berichtet, wurde der Blitzer kurz vor dem 1. April aufgestellt und hat bereits erste Erfolge in der Verkehrsberuhigung erzielt.
Die Aktion blieb natürlich nicht unbemerkt. Medien wie DPA, SWR und die Bildzeitung schauten vorbei, doch die Freude währte nicht lange. Ein Autofahrer zeigte den Fake-Blitzer an, was Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Folge hatte. Diese wurden jedoch eingestellt, nachdem Bürgermeister und Polizei den Betreiber baten, den Blitzer vorübergehend zu verhüllen. Nach der Verhüllung bemerkte Wenzler, dass der Verkehr wieder an Fahrt gewann, was die Notwendigkeit seines Schaffens deutlich machte. “Der Fake-Blitzer erfüllt seinen Zweck und bleibt nun an seinem Standort”, erklärt er.
Warum Fake-Blitzer im Trend liegen
Wenzlers Engagement ist kein Einzelfall. Immer mehr Anwohner in Deutschland greifen zu Blitzer-Attrappen, um Raser in Wohngebieten abzuschrecken. Laut Bussgeldkatalog.org sind diese Attrappen oft täuschend echt und erfüllen oft die gewünschte Funktion, Erotik sukzessive aus dem Verkehr zu nehmen. Das Aufstellen auf privatem Grundstück ist in der Regel zulässig, solange keine echte Gefahr für den Verkehr entsteht. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass solche Attrappen, wenn sie den Verkehr stark beeinträchtigen, als Straftat gewertet werden können.
Ein sehr ähnlicher Vorfall ereignete sich 2015 in Köln, als ein Vater mit seinen Kindern eine Blitzer-Attrappe aufstellte. Obwohl zuerst vor Gericht gestellt, wurde das Verfahren ohne weitere Auflagen eingestellt, da der Angeklagte nicht wusste, dass sein Handeln gegen das Gesetz verstieß. Dieser Fall zeigt, wie oft das Aufstellen von Fake-Blitzern auf Unkenntnis und gutem Willen beruht, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, während gleichzeitig letzteres nicht in den Hintergrund gedrängt werden darf.
Die Bahnhofstraße in Frittlingen bleibt nach wie vor eine zentrale Verkehrsader, die sowohl für Anwohner als auch für die Sicherheit im Straßenverkehr eine Rolle spielt. Der Generationswechsel in den angrenzenden Wohnstraßen führt dazu, dass mehr Kinder unterwegs sind, die die Straße überqueren müssen. Wenzler hofft, dass die erhöhte Aufmerksamkeit für seinen Fake-Blitzer nicht nur die Verkehrsverhältnisse verbessert, sondern auch seinem Betrieb zugutekommt, während die Anwohner entspannt auf die Straßen schauen können, ohne sich um zu schnell fahrende Autos sorgen zu müssen.