Flamingo-Pilot in Titisee: Seltsamer Besucher überrascht Anwohner!
Ein junger Flamingo sorgt für Aufregung im Titisee. Polizei und Tierschutz klären, ob er Hilfe benötigt.

Flamingo-Pilot in Titisee: Seltsamer Besucher überrascht Anwohner!
Ein überraschender Besucher hat am Freitagabend den Titisee im Schwarzwald erobert: Ein Flamingo wurde gesichtet, wie er majestätisch auf einem Bein stehend im Wasser döste. Die Szene zog zahlreiche Schaulustige an und sorgte für Hochstimmung, wandelt man doch nicht alle Tage am Badesee, während ein solcher farbenfroher Vogel die Umgebung bereichert.
Die Polizei wurde alarmiert, nachdem der Flamingo bei den Anwohnern großes Erstaunen hervorrief. Flamingos sind in dieser Region nicht heimisch und werden hier eher selten gesehen, sodass sich die Frage stellte, ob das Tier möglicherweise Hilfe benötigt. Der Vogel, ein Jungtier mit grauem Gefieder, war zudem durch einen unter Wasser befindlichen Ring am Bein schwer zu identifizieren, was den Hilferuf an die Fachleute noch dringlicher machte. Die Polizei holte schließlich Experten hinzu, um die Situation besser beurteilen zu können. Laut den Erkenntnissen des Tierschutzvereins und der zuständigen Jagdpächter war eine Einfangaktion notwendig, und man beschloss, den Vogel in eine nahegelegene Not-Aufnahmestation zu bringen.
Ein einzigartiges Phänomen
Der Flamingo, normalerweise ein Bewohner von warmen Regionen wie Afrika, Asien, Amerika und Südeuropa, fand seinen Weg ins Herz des Schwarzwalds, was zahlreiche Fragen aufwarf. Ein Experte vermutete, dass das Tier möglicherweise aus einer Kolonie in Deutschland stammt. Im Münsterland gibt es tatsächlich eine kleine Brutkolonie, die als die nördlichste der Welt gilt. Diese Kolonie, die sich im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn befindet, hat mehr als 40 Jahre lang Flamingos angezogen, die dort zwischen Februar und August brüten.
Etwa 50 bis 60 Flamingos halten sich dort in den warmen Monaten auf und erfreuen sich nach wie vor an den flachen Ufern des Gebietes. Interessanterweise wird angenommen, dass die ersten Flamingos aus privater Haltung ausgebüxt sind. Ein spannendes Beispiel für die Resilienz der Natur und das bunte Leben, das man selbst in den unerwartetsten Ecken des Landes finden kann. In der Tat, die Flamingos, die im Münsterland überwintern, ziehen in der kalten Jahreszeit in die Niederlande, wo sie milderes Wetter genießen.
Fest steht, dass der Besucher aus dem fernen Süden nun im Titisee seine Runden dreht – zumindest bis er in die Obhut der Tierschützer übergeben wird. Es bleibt abzuwarten, wie lange der Flamingo in der Region verweilen wird, aber die Neugier ist geweckt: Wie kam das Tier hierher und wird es vielleicht schon bald seine Artgenossen im Münsterland wieder antreffen?
Für alle, die sich für diese magischen Tiere und ihre Verbreitung interessieren, sei gesagt, dass Flamingos in Deutschland noch relativ selten sind, auch wenn die nördlichste Brutkolonie im Münsterland spannende Einblicke in das Leben dieser Vögel bietet. Der Vorfall am Titisee hat jedenfalls die Fantasie vieler Menschen beflügelt und zeigt, dass manchmal das Außergewöhnliche direkt vor unserer Tür stattfindet.
Für mehr Informationen über den seltenen Gast im Titisee lesen Sie die vollständigen Berichte auf Schwarzwälder Bote, Welt und National Geographic.