Zweite Bürgerbeteiligung zur Windkraft im Zollernalbkreis startet bald!

Zweite Bürgerbeteiligung zur Windkraft im Zollernalbkreis startet bald!
Die Windkraft spielt eine zentrale Rolle in der Energieversorgung der Region Zollernalbkreis. Am 30. Juli 2025 startet die zweite Bürgerbeteiligung zu Windkraftprojekten, die bis zum 29. August 2025 andauern wird. Diese Anhörung ist eine Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger, sich aktiv an den Planungen zu beteiligen und ihre Meinung einzubringen. Zuvor gab es bereits eine erste Bürgerbeteiligung, die 477 Stellungnahmen von Privatpersonen sowie 6650 von Standardantworten verzeichnete. Auch 151 öffentliche Institutionen haben sich an diesem Prozess beteiligt, wie der Schwarzwälder Bote berichtet.
Die Beteiligung von Bürgern an Windkraftprojekten wird zunehmend wichtiger, besonders im Hinblick auf die Planungsgebiete, die über 3.600 Hektar umfassen. In den letzten Jahren haben sich Bedenken und Widerstand aus den Anwohnerkreisen gegen den Bau neuer Windräder laut geäußert. Dennoch gibt es auch positive Beispiele, wie etwa den Bürgerwindpark im NRW-Kreis Soest, der zeigt, dass solche Projekte und Bürgerengagement erfolgreich Hand in Hand gehen können. Dort produziert der Windpark seit einem Jahr 55 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich, ausreichend für etwa 15.000 Haushalte. Eine Vielzahl von Gesellschaftern, überwiegend Grundstückseigentümer, treibt diesen Erfolg voran, um die Wertschöpfung vor Ort zu halten, so die Informationen von Tagesschau.
Bietet Platz für Windkraft
Im Regionalverband Neckar-Alb, zu dem auch der Zollernalbkreis gehört, sind insgesamt 32 Vorranggebiete für Windkraft vorgesehen. 28 dieser Standorte haben bereits konkrete Planungen. In der Region wird ein Flächenbedarf von 1664 Hektar im Zollernalbkreis sowie 4037 Hektar im Landkreis Reutlingen aufgebracht. Zudem müssen Windkraftanlagen aus gesetzlichen Gründen mindestens 1000 Meter von Wohn- und Mischgebieten entfernt errichtet werden. Dies könnte ein Ausschlusskriterium für manch geplantes Projekt sein.
- Flächen für Windkraft im Regionalverband:
- Kreis Tübingen: 1334 Hektar (18,9%)
- Zollernalbkreis: 1664 Hektar (23,7%)
- Kreis Reutlingen: 4037 Hektar (57,3%)
Die Diskussion über Windkraft ist nicht nur lokal von Bedeutung. Auch auf bundesweiter Ebene fördert die Bundesregierung Windenergie-Projekte und entwickelt Gesetze wie das „Wind-an-Land-Gesetz“, um Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Im ersten Halbjahr 2023 konnten in Deutschland insgesamt 331 neue Windanlagen installiert werden, was einer Gesamtleistung von 1,56 Gigawatt entspricht. Die nach wie vor bestehenden Herausforderungen wie Antragsstaus und lange Genehmigungsverfahren erfordern jedoch eine kritische Betrachtung und Anpassung, so der Bundesverband Windenergie.
Solarenergie vernachlässigt?
Im Vergleich zur Windkraft ist das Thema Solarenergie in der Öffentlichkeit weniger stark diskutiert. Während der ersten Bürgerbeteiligung gab es lediglich 101 Stellungnahmen zu Solarprojekten, trotz einer verfügbaren Fläche von 551,8 Hektar im Zollernalbkreis. Die geringe Resonanz deutet darauf hin, dass hier möglicherweise ein ungenutztes Potenzial besteht, das es zu aktivieren gilt.
Abschließend darf man sagen, dass die anstehende Bürgerbeteiligung zu Windkraftprojekten die Chance bietet, Meinungen und Ideen der Bürger in die Planung einzubeziehen. Die Entwicklung von Windkraft im Zollernalbkreis bleibt spannend und wird sicherlich auch in Zukunft im Interesse vieler stehen, wie die engagierte Plattform Gegenwind Zollernalb zeigt.