Wels-Angriffe am Brombachsee: Experten warnen vor weiterer Gefahr!
Berichte über Wels-Angriffe im Landkreis Aichach-Friedberg: Experten erläutern die Gefahren und Wachstum der Wels-Population.

Wels-Angriffe am Brombachsee: Experten warnen vor weiterer Gefahr!
Im Landkreis Aichach-Friedberg sorgt ein Vorfall am Brombachsee derzeit für großes Aufsehen: Ein etwa zwei Meter langer Wels hat fünf Badegäste verletzt, wofür ein Polizist den Fisch schließlich erschießen musste. Die Berichte über diesen Wels-Angriff werfen Fragen zur Sicherheit und Verbreitung von Welsen in heimischen Gewässern auf, wie Augsburger Allgemeine berichtet. Während viele schon betroffen sind, gibt es auch Stimmen, die die Aufregung für übertrieben halten, wie der Anwohner Johannes Bildner, der eher Angst vor Blaualgen hat.
Die Diskussion über die Verbreitung der Welse ist nicht neu. Experten wie Herbert Lipp, Vorsitzender des Fischereivereins Friedberg, bestätigen, dass die Wels-Population im Afrasee 2 nennenswert ist. Auch im Friedberger See und in anderen Gewässern des Fischereivereins Augsburg wurden bereits Welse gefangen. Doch warum sind diese großen Süßwasserfische, die zu den größten in Europa gehören, so häufig in deutschen Gewässern?
Gefahren und Mythen rund um den Wels
Laut Dr. Oliver Born, Fischereifachberater, ist die Wahrscheinlichkeit eines Wels-Angriffs auf Menschen äußerst gering. „Bisher wurde kein ähnlicher Vorfall aus anderen Fischereivereinen berichtet“, so Born. Die Angriffe am Brombachsee werden eher als Ausnahme angesehen, resultierend aus der Laichzeit und dem Nestschutzverhalten des Welses. Besonders kritische Stimmen von Experten, wie Thomas Funke vom Landesfischereiverband Bayern, betonen, dass die niedrigen Wasserstände die Welse in Badebereiche drängen und somit unangenehme Begegnungen wahrscheinlicher machen.
Die Laichzeit im Juli gehört normalerweise der Vergangenheit an, aber aus Sicherheitsgründen möchten die Behörden dennoch vorsorgen. Claudia Wagner vom Landratsamt kündigt an, dass Badeinseln mit Technik auf mögliche Laichplätze untersucht werden. Es ist zu hoffen, dass somit weitere Zwischenfälle vermieden werden können.
Der Wels und das Klimawandel-Dilemma
Ein wichtiges Thema in der Diskussion um Welse ist die Auswirkung des Klimawandels. Der Europäische Wels ist ein sogenannter „Gewinner“ der globalen Erwärmung, da die steigenden Wassertemperaturen ideale Lebensbedingungen schaffen. Die physiologischen Vorzüge dieser Welse können sich in ihrer schnellen Fortpflanzung und ihrem verstärkten Wachstum äußern. Eine Studie erläutert, dass bei Temperaturen zwischen 25 und 27 °C eine optimale Fortpflanzungsrate erreicht wird, was die Verbreitung weiter begünstigt, so Fischapp.
Die Anpassungsfähigkeit des Welses könnte dazu führen, dass er die Ökosysteme in deutschen Seen nachhaltig verändert. Anbieter in den Fischereivereinen befürchten, dass die Präsenz großer Welse auch kleinere Fischarten und andere Gewässerbewohner negativ beeinflussen könnte. Daher wird in einigen Regionen ein Management angestrebt, um die Wels-Population zu regulieren. Angler fangen hier immer häufiger Welse und im vergangenen Jahr betrug die Zahl der gefangenen Welse in Vereinsgewässern über 50. In Friedberg hingegen liegt die Zahl bisher im einstelligen Bereich.
Während die Aufregung um die Welse im Sommer weitergeht, ist es für die Badegäste ratsam, auch auf andere mögliche Gefahren wie Sonnenbrand oder Gewitter zu achten. Der Wels bleibt weiterhin ein faszinierender Fisch, dessen Ausbreitung jedoch dringend wissenschaftliche Beobachtungen erfordert, um die Biodiversität unserer Gewässer langfristig zu sichern. Das Thema bleibt also spannend und wir dürfen auf die Entwicklungen gespannt sein, wie RND berichtet.