Inklusion im Fußball: Starkes Zeichen mit erstem Schiedsrichterteam!

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In Hessen leitete erstmals ein inklusives Schiedsrichterteam ein Männerspiel, was ein starkes Zeichen für Inklusion im Fußball setzt.

In Hessen leitete erstmals ein inklusives Schiedsrichterteam ein Männerspiel, was ein starkes Zeichen für Inklusion im Fußball setzt.
In Hessen leitete erstmals ein inklusives Schiedsrichterteam ein Männerspiel, was ein starkes Zeichen für Inklusion im Fußball setzt.

Inklusion im Fußball: Starkes Zeichen mit erstem Schiedsrichterteam!

Ein bemerkenswerter Schritt für die Inklusion im Fußball wurde kürzlich im Hessischen Fußball-Verband wahrgenommen: Ein inklusives Schiedsrichterteam hat erstmals ein Männerspiel in der Kreisliga B geleitet. Das Team, welches aus dem erfahrenen Schiedsrichter Michael Tremblau und den Assistenten Torsten Koch und Dominik Holzmann besteht, setzte ein starkes Zeichen für die Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderungen. Tremblau bringt mehr als 23 Jahre Erfahrung im Fußball mit und hat bereits über 1000 Spiele gepfiffen, während Koch und Holzmann aktiv in der Inklusionsmannschaft „Team United“ des SV Teutonia Köppern spielen, die seit 2013 besteht und zur integrativen Sportgemeinschaft gehört. Der beeindruckende Ehrgeiz und die positive Rückmeldung der Zuschauer nach dem Spiel, das mit einem 2:1-Sieg der ersten Mannschaft der FSG La/Grä/Mö/Nie endete, zeigen, dass diese Initiative gut ankommt. Insgesamt lautet das Feedback: durchweg positiv!

Was macht dieses Ereignis so besonders? Thorsten Picha, der Referent für gesellschaftliche Verantwortung und Inklusion beim Hessischen Fußball-Verband, hebt die Bedeutung solcher Maßnahmen für den Amateurfußball hervor. Geplant sind weitere Einsätze des Schiedsrichtergespanns, einschließlich Nachwuchsspielen und Frauenspielen. Diese Entwicklung unterstreicht den Trend, den Fußball für alle zugänglich zu machen, unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Diese Idee findet auch in anderen Vereinen Einzug, wo die Teams nicht nur aus Spielern mit Behinderungen bestehen, sondern Integration und soziale Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen.

Inklusive Teams im deutschen Fußball

Im deutschen Fußball geht es nicht nur um Leistung, sondern auch um Gemeinschaft und Verbundenheit. Das „Team United“ hat sich mittlerweile auf etwa 100 Mitglieder vergrößert und bietet Raum für Spielerinnen und Spieler sowohl mit als auch ohne Behinderungen. Es wurde ursprünglich gegründet, um einen integrativen Raum zu schaffen, nachdem ein Spieler mit geistiger Behinderung die Möglichkeit hatte, in einer regulären Mannschaft zu spielen. Bruno Pasqualotto war maßgeblich an der Gründung des Teams beteiligt, das inzwischen mehr als nur ein Sportverein ist. Für viele ist es ein Ort, an dem Vorurteile abgebaut und Freundschaften geschlossen werden.

Nicht nur Team United, auch das Team Incredibles, gegründet im Jahr 2016 und mit aktuell 30 Mitgliedern, zeigt, dass Inklusion im Fußball tatsächlich lebt. Diese Teams bieten eine Plattform für junge Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren, um ihre Liebe zum Sport auszuleben. Hier steht der gemeinsame Spaß im Vordergrund, viel mehr als der Wettkampf.

Der Weg zur Inklusion im Sport

Die Diskussion um Inklusion im Sport ist nicht neu. Der organisierte Behindertensport in Deutschland blickt auf eine lange Geschichte zurück und hat seit den 1970er Jahren an Bedeutung gewonnen. Vielfach wird Inklusion jedoch noch mit Integration verwechselt, wo es klare Unterschiede gibt. Während Integration oft individuelle Anpassung erfordert, verlangt Inklusion umfassende Veränderungen auf einer institutionellen Ebene. Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert seit 2006 die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an Sportaktivitäten.

Allerdings ist der Weg zur Inklusion in Deutschland noch lang. Es gibt zwar viele integrative Sportprojekte, doch die Herausforderungen bei der Einbindung von Menschen mit Behinderungen sind nach wie vor groß. Aktuell sind nur etwa 13% der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Regelschulen und der Leistungssport hat Schwierigkeiten, inklusive Strukturen zu schaffen. Vergleichende Länder wie Kanada und Großbritannien zeigen, dass dort Inklusion im Sport bereits seit Jahren aktiv gefördert wird.

Wenn der Sport weiterhin als verbindendes Element fungieren soll, ist es wichtig, den Mentalitätswandel sowohl in den Vereinen als auch in der Gesellschaft voranzutreiben. Ein guter Anfang ist bereits gemacht – mit aufregenden Initiativen und einem starken Gemeinschaftsgefühl im Fußball.