Kupferschatz in Gefahr: 62-Jähriger beim Diebstahl in Aschaffenburg gefasst

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Ein 62-Jähriger wurde in Aschaffenburg wegen Kupferdiebstahls festgenommen. Zudem gab es einen Verkehrsunfall mit einem Kind.

Ein 62-Jähriger wurde in Aschaffenburg wegen Kupferdiebstahls festgenommen. Zudem gab es einen Verkehrsunfall mit einem Kind.
Ein 62-Jähriger wurde in Aschaffenburg wegen Kupferdiebstahls festgenommen. Zudem gab es einen Verkehrsunfall mit einem Kind.

Kupferschatz in Gefahr: 62-Jähriger beim Diebstahl in Aschaffenburg gefasst

In Aschaffenburg kam es am Donnerstagabend zu einem bemerkenswerten Vorfall, der einmal mehr die Problematik des Kupferdiebstahls ins Licht rückt. Gegen 21:20 Uhr beobachteten Passanten einen 62-Jährigen in der Horchstraße, der mit einer Metallstange an einem Container der Stadtwerke arbeitete. Als die Polizei eintraf, versuchte der Mann zwar, mit seinem Fahrrad zu flüchten, konnte jedoch schnell gestoppt werden. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass er etwa 100 Gramm Kupfer aus dem Container entnommen hatte. Der uneinsichtige Dieb wurde vorläufig festgenommen und muss sich nun wegen Diebstahls verantworten, wie main-echo.de berichtet.

Doch was bewegt Menschen dazu, Kupfer zu stehlen? Die Antwort liegt auf der Hand: Steigende metallische Rohstoffpreise und eine enorme Nachfrage treiben den Kupfermarkt an. Im Jahr 2022 verursachte allein der Kupferdiebstahl in Deutschland einen Schaden von etwa 6,6 Millionen Euro. Diese aktuelle Entwicklung ist nicht nur ein lokales Problem, sondern betrifft auch große Unternehmen wie die Deutsche Bahn. Bereits 2644 Züge waren in diesem Jahr von solchen Diebstählen betroffen, was zu über 700 Stunden an Zugverspätungen führte, so die Informationen von dw.com.

Eine steigende Bedrohung

Die Diebstähle von Buntmetallen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, sowohl an Baustellen als auch in privaten Haushalten. Kupfer ist aufgrund seiner elektrischen Leitfähigkeit besonders begehrt, vor allem für elektrische Geräte und die Herstellung von E-Autos. Laut Schätzungen wird der zukünftige Bedarf an Kupfer massiv ansteigen, was die Situation für Metalldiebe noch gefährlicher macht. Rohstoffexperte Joachim Berlenbach sieht die Entwicklung vergleichbar mit dem Kupferklau in Südafrika: Es gibt kaum wirksame Maßnahmen gegen diese Art von Verbrechen.

Der steigende Kupferdiebstahl ist Teil eines größeren Trends: 2022 wurden in Deutschland rund 5,63 Millionen Straftaten erfasst, darunter ein Anstieg bei Diebstahlsdelikten. Im gleichen Jahr wurden 1,78 Millionen Diebstähle dokumentiert, was einen Schock für die Behörden darstellt. Besonders häufig kam es zu Ladendiebstählen und Fahrraddiebstählen, während auch die Entwendung von Kraftfahrzeugen zunahm. Die flächendeckende Problematik der Kriminalität ist offensichtlich – immer mehr Menschen sind betroffen, in Nordrhein-Westfalen lagen die Zahlen sogar bei über 23.500 Wohnungseinbrüchen, wie statista.com aufzeigt.

Ein weiteres Zeichen der Problematik

Der Vorfall in Aschaffenburg ist nicht nur eine lokale Anekdote, sondern ein Alarmzeichen für die Gesellschaft. Wenn sogar ein 62-Jähriger gezwungen ist, Kupfer zu stehlen, um über die Runden zu kommen, dann gibt es tiefere, gesellschaftliche Probleme, die nicht ignoriert werden dürfen. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, nicht nur die Diebe zu fassen, sondern auch die Hintergründe dieser steigenden Kriminalität zu verstehen. Ein guter Ansatz wäre ein verstärktes Augenmerk auf Präventionsmaßnahmen, um solche Taten von vornherein zu verhindern.