Tanz mit Parkinson: Bewegung bringt Lebensfreude ins Staatstheater!

Im Staatstheater Augsburg startet am 12.07.2025 ein Tanzkurs für Parkinson-Betroffene, der Bewegung und Teilhabe fördert.

Im Staatstheater Augsburg startet am 12.07.2025 ein Tanzkurs für Parkinson-Betroffene, der Bewegung und Teilhabe fördert.
Im Staatstheater Augsburg startet am 12.07.2025 ein Tanzkurs für Parkinson-Betroffene, der Bewegung und Teilhabe fördert.

Tanz mit Parkinson: Bewegung bringt Lebensfreude ins Staatstheater!

Was bringt die Leute zum Tanzen? Im Staatstheater Augsburg veranstaltet man gerade einen Schnupperkurs namens „Tanz mit Parkinson“, der speziell für Betroffene der Parkinson-Krankheit konzipiert wurde. Rund 40 Teilnehmer, darunter viele Angehörige, nehmen an diesem kreativen und interaktiven Projekt teil, das nicht nur künstlerische und inklusive Aspekte miteinander verbindet, sondern auch auf die gesundheitlichen Herausforderungen der Teilnehmer eingeht. Nelly Kratzenberg, eine 80-jährige Teilnehmerin, leidet seit drei Jahren an Parkinson und hat sich bewusst für diesen Kurs entschieden, um ihre Symptome wie unkontrolliertes Zittern und steife Muskeln zu lindern, die ihr tägliches Leben erschweren.

Weltweit sind etwa 10 Millionen Menschen von Parkinson betroffen, alleine in Deutschland gibt es rund 400.000 Erkrankte. Die Symptome dieser Bewegungsstörung äußern sich in Form von Gleichgewichtsstörungen und verlangsamten Bewegungen, die die Lebensqualität massiv beeinträchtigen können. Durch die geplanten Tanz-Workshops, die von professionellen Tänzern und Schauspielern geleitet werden, sollen die Bewegungen an die speziellen Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden. Auch Rollstuhlfahrer und Rollator-Nutzer sind ausdrücklich willkommen, und Begleitpersonen können ebenfalls mitmachen. So wird eine barrierefreie und inklusive Atmosphäre geschaffen, in der es um Bewegung und nicht um Perfektion geht.

Positive Effekte von Tanztherapie

Doch warum ausgerechnet Tanzen? Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass körperliche Bewegung die Symptome von Parkinson erheblich verbessern kann und zudem mögliche Entzündungen im Körper reduziert. Entzündungen spielen eine zentrale Rolle bei Krankheiten wie Parkinson. In einer Untersuchung wurden 25 Teilnehmer in zwei Gruppen unterteilt: eine Gruppe setzte ihre gewohnte Behandlung fort, während die andere an einer Tanztherapie teilnahm, die über einen Zeitraum von sechs Monaten zwei Mal pro Woche stattfand. Die Ergebnisse zeigten, dass die Tanztherapie positive Einflüsse auf entzündungsbezogene Marker und Cortisolwerte der Teilnehmer hatte, die mit der gesunden Kontrollgruppe vergleichbar waren. Es deutet sich an, dass Tanztherapie nicht nur die Beweglichkeit verbessert, sondern auch ein gesundheitsförderliches Umfeld schafft.

Zusätzlich zu den physischen Vorteilen fördert das Tanzen auch das soziale Miteinander und stärkt das Selbstbewusstsein. Die Teilnehmer werden ermutigt, aktiv am Geschehen teilzunehmen und sich in einem geschützten Rahmen auszudrücken. Der Fokus der Tanzpädagoginnen bleibt stets auf den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer. Dabei haben die Lehrkräfte eine spezielle Zusatzausbildung, um auf die Herausforderungen von Menschen mit Parkinson einzugehen, ohne zu überfordern.

Abgesehen von der körperlichen Bewegung hat das Tanzen also auch ein soziales und emotionales Dimension, die nicht unterschätzt werden sollte. „Tanz mit Parkinson“ wird von einer wissenschaftlichen Studie der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Augsburg begleitet, die weitere Forschungen zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Tanztherapie anstrebt. Denn eines steht fest: Tanzen begeistert und hat das Potenzial, das Leben von Menschen mit Parkinson auf vielfältige Weise zu bereichern.

Wenn Sie mehr über die positiven Effekte des Tanzens bei Parkinson erfahren möchten, finden Sie auf der Webseite der SciSimple interessante Informationen sowie bei der Aktiven Parkinsonstiftung.