Wo ist Bavaria? Bartgeier-Dame plötzlich verschwunden – Helfen Sie!
Bartgeier-Dame Bavaria aus dem Nationalpark Berchtesgaden ist verschwunden. Öffentliche Suche gestartet – helfen Sie mit!

Wo ist Bavaria? Bartgeier-Dame plötzlich verschwunden – Helfen Sie!
Die Bartgeier-Dame Bavaria, die 2021 im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert wurde, sorgt derzeit für große Sorgenfalten im Umkreis. Seit mehreren Monaten gibt es keine bestätigten Sichtungen oder Meldungen über ihren Verbleib. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Bayern hat die Bevölkerung aufgerufen, aufmerksam nach Bavaria Ausschau zu halten und eventuell gefundene Fotos zu teilen. Projektleiter Toni Wegscheider beruhigt jedoch die Gemüter: „Es gibt keine Anzeichen für ein Unglück.“
Bavaria war zuvor ein regelrechtes „Gesicht“ der Region und wurde bis zum Frühjahr des Jahres regelmäßig in den Gebieten zwischen Berchtesgaden und Salzburg gesichtet, unter anderem im Hagengebirge, am Hochkönig sowie im Tennengebirge. An ihrer auffälligen Identifizierung erkennt man sie an zwei hellgrauen Beinringen, da die spezifischen Identifizierungsfedern in letzter Zeit ausgefallen sind. Ihr letzter bekannter Standort wurde durch ihren GPS-Sender zehn Tage nach ihrem vierten Geburtstag am 11. März 2025 übermittelt.
Ein Verlust mit ungelösten Fragen
Die mögliche Ursachen für den soliden Verlust des GPS-Signals von Bavaria sind vielfältig. Möglicherweise handelt es sich um technische Probleme, oder das Gerät könnte einfach ausfiel, weil es in einem Gebiet ohne Netzempfang plaziert wurde. Im Rahmen der Wiederansiedlungsprojekte werden seit 2021 regelmäßig Bartgeier mit GPS-Sendern ausgestattet, um ihre Flugrouten und Lebensräume zu überwachen. Diese Information wird mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht, um die Vögel vor Störungen durch Schaulustige zu schützen, wie der LBV erklärt.
Aktuell können die Routen von insgesamt sieben Bartgeiern verfolgt werden, darunter Sisi, Nepomuk, und Recka. Diese wichtigen Monitoring-Daten sind Bestandteil eines umfassenden Monitoring-Programms, das nicht nur der Wissenschaft dient, sondern auch zur Evaluierung des Erfolgs der Wiederansiedlungsprojekte beiträgt. Die Überwachung der Bartgeierpopulation ist ein zentrales Element dieser Programme, die von einem breiten Netzwerk aus freiwilligen Helfern unterstützt werden.
Eine gefährdete Spezies
Die Bartgeiere genießen ein zweischneidiges Schicksal: Vor etwa 150 Jahren wurden sie in den deutschen Alpen ausgerottet, weil sie fälschlicherweise als Bedrohung für Lämmer und Kinder galt. In Wahrheit sind Bartgeier jedoch Aasfresser und ihr Hauptnahrungsmittel besteht aus Knochen. Dies macht ihre Rückkehr und der Erhalt ihrer Population umso wichtiger.
„Wir setzen alles daran, die Bestände zu sichern und die Bartgeier vor Bedrohungen zu schützen“, betont Wegscheider. Experten berichten von den kontinuierlichen Anstrengungen zur Überwachung und zum Schutz der Tiere, einschließlich individueller Markierungen und Beobachtungen von Brutpaaren. Ihr Fortschritt wird regelmäßig durch internationale Bartgeier-Beobachtungstage dokumentiert, die jedes Jahr im Alpenraum stattfinden.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Bavaria sicher zurückkehrt oder gesichtet wird. Die Bewahrung unserer Natur und der Rückkehr solcher faszinierender Arten liegt in unseren Händen – jeder kann seinen Teil dazu beitragen.
Für weitere Informationen über die Bartgeier und ihre aktuellen Flugrouten besucht bitte LBV oder schaut euch die detaillierte Überwachung der Bartgeier auf bartgeier.ch an.
Die Suche nach Bavaria steht also im Mittelpunkt – denn wie es so schön heißt, wer sucht, der findet. Halten wir die Augen offen!