E-Bike-Unfälle im Tölzer Land: Radlerinnen in Gefahr!
Am 25.08.2025 kam es in Bad Tölz-Wolfratshausen zu mehreren E-Bike-Unfällen. Verletzungen und Sicherheitsforderungen dominieren die Berichterstattung.

E-Bike-Unfälle im Tölzer Land: Radlerinnen in Gefahr!
Am Sonntagnachmittag, den 25. August 2025, kam es im südlichen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zu einer Reihe von E-Bike-Unfällen, die das Thema Fahrradsicherheit in den Fokus rücken. Innerhalb von nur zwei Stunden, zwischen 15 und 17 Uhr, berichtete die Polizei Kochel am See von drei separaten Unfällen in der Region. Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen E-Bike-Fahrer konfrontiert sind, insbesondere im Hinblick auf ihre Fahrfähigkeiten und die Verkehrssicherheit.
Der erste Unfall ereignete sich auf der Süduferstraße am Walchensee, gefolgt von einem weiteren Vorfall in der Verlängerung des Mondscheinwegs in Benediktbeuern. Der dritte Unfall fand auf dem Forstweg zwischen der Tutzinger Hütte und Benediktbeuern statt. In allen Fällen wird von Fahrfehlern der Radlerinnen ausgegangen. Während zwei der verletzten Frauen leichte Blessuren davontrugen, musste eine 73-jährige Radlerin nach einem Sturz auf dem Mondscheinweg mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden – es bestand der Verdacht auf schwerere Verletzungen, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Wachsende Sorge um die Sicherheit von E-Bikern
Diese Unfälle sind nicht Einzelfälle. Im Tölzer Land wurden in den letzten Monaten zwei tödliche Unfälle von Pedelec-Fahrern registriert, die erneut Fragen zur Sicherheit aufwerfen. So starb im November ein 86-Jähriger beim Überqueren einer Straße und im April ein 71-Jähriger nach einem Zusammenstoß mit einem stehenden Auto am Blomberg, wie die Merkur berichtet. Diese tragischen Ereignisse führen dazu, dass Stimmen laut werden, die eine Helm- und Führerscheinpflicht für Pedelec-Fahrer fordern. Camilla Plöckl, Vorsitzende des „Arbeitskreis Radeln“, wies auf problematische Fahrweisen vieler E-Bike-Nutzer hin, insbesondere an stark frequentierten Radwegen, wie etwa an der Isar.
Gerade in den Bergen, wo die Steigungen und Abfahrten zusätzlichen Herausforderungen bieten, ist Erfahrung gefragt. Plöckl empfiehlt, das E-Bike gut kennenzulernen und das Fahren mit gezielten Übungen zu trainieren. Sie sieht auch die Notwendigkeit für getrennte Rad- und Fußwege, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Eine positive Initiative ist die jährliche Befahrung von Radwegen in Bad Tölz zur Identifizierung von Gefahrenstellen, die von der Stadtverwaltung unterstützt wird.
Statistik zeigt dramatische Trends
Die Unfallstatistik belegt die wachsenden Risiken im Umgang mit Pedelecs. Laut Destatis waren 2023 sage und schreibe 23.658 Pedelec-Nutzer in Unfälle verwickelt, was einer zehnfachen Steigerung seit 2014 entspricht. Immer mehr Haushalte besitzen E-Bikes – 2022 waren es 15,5 % im Vergleich zu nur 3,4 % im Jahr 2014. Diese zunehmende Nutzung stellt die Verkehrssicherheit auf die Probe. Besonders alarmierend ist der Anstieg der tödlichen Verletzungen: 188 Personen kamen 2023 bei Pedelec-Unfällen ums Leben, im Vergleich zu nur 39 im Jahr 2014.
Besonders betroffen von den Unfallzahlen sind ältere Fahrer, obwohl die Zahl der Verunglückten über 65 Jahre gesunken ist – 2023 waren es 30,1 % im Vergleich zu 54,5 % im Jahr 2014. Es zeigt sich, dass das Durchschnittsalter der Pedelec-Verunglückten bei 53 Jahren liegt und oft schwerere oder tödliche Verletzungen auftreten. Die gerissene Verbindung zwischen dem Spaß am Fahren und der hohen Unfallgefahr ist ein Thema, das nicht ignoriert werden sollte.
Die jüngsten Vorfälle und Statistiken machen deutlich: Es liegt an uns allen, für mehr Sicherheit auf den Radwegen zu sorgen. Ob durch mehr Aufklärung, sicherere Radwege oder neue Regelungen – hier ist Handlungsbedarf angesagt!